Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Mittwoch, 15. August 2007

Berlin zu Schiff 2007

Als ich noch gar nicht wußte.....

- damals 2007 - als wir zur ersten Reise mit unserem neuen/alten Boot Richtung Berlin aufbrachen - also, als ich noch gar nicht wußte, wie man bloggt, aber schon - aus Arbeitsgründen - ein Laptop mit mobilem Internetanschluß mitführte, habe ich immer mal Freunden von Unterwegs eine e-mail gesandt. Und ein Freund nahm meine mails in seinen Blog (http://daily-daily.blogspot.com/ )auf und so wurde unser Reisebericht zu einem Blog im Internet, der dann alle Freunde auf dem Laufenden hielt.
Und daher auch ein bißchen Rücksicht auf die nimmt, die nicht mit der Sportschifffahrt vertraut sind.
Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-
Schiffer hinwegsehen.

Eine Reise zu Schiff von Ostfriesland nach Berlin
über Ems-Jade-Kanal, Ems, Dortmund-Ems-Kanal, Küstenkanal, Hunte, Weser, Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal, Potsdam, Berlin-Spandau, Spree, Berlin - historischer Hafen, Landwehrkanal, Havel-Oder-Wasserstraße, Obere-Havel-Wasserstraße, Müritz, Müritz-Elde-Wasserstraße, Elbe, Elbe-Seitenkanal, Mittellandkanal, Dortmund-Ems-Kanal, Ems, Ems-Jade-Kanal.
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der Blog-"Gastgeber"
Echte Flussschiffer
Im Freundeskreis gibt es eine seltene Spezies: Abenteurer - zu Wasser und zu Lande.

Da ich meine Gesundheit und mich selbst noch rehabilitiere, bleibt der Kontakt per Email.
Mir kommt der Gedanke, die schönen Bilder und begleitende Texte ins Netz zu stellen. Mal sehen, ob ich die Zustimmung bekomme? Jumping the gun, wie wir sagen. Ich versuch's mal.
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Email, die erste, 07.05.2007:


Moin,
noch vom Hortensienweg aus, morgen geht’s los, das Boot
(Gouden Eeuw = Goldenes Jahrhundert) liegt im Wiesmoorer Stadtteil Marcardsmoor bereit,
s. Foto.
Übrigens haben wir dank web 'n walk auch auf dem Schiff volle
Connectivity.

.... die zweite, 09.05.:

Moin,
von unserer Abenteuerreise gibt es schon welche zu berichten:
nach Fischernetz in der Schraube auf stark strömender Ems gestern liegen wir
jetzt in Emden, bzw. schwebt das Schiff am Haken: Wellenlagerschaden.
Immerhin haben wir in drei Tagen eine Luftlinienentfernung von zu Hause von
ca. 50 KM geschafft.

Morgen soll's allerdings schon wieder weiter gehen.
zur Orientierung:
08.05.:Wiesmoor – Ems-Jade-Kanal- Emden, Kesselschleuse
09.05.:Emden,Ratsdeltft – Borsumer Schleuse – Ems-Seiten-Kanal – Oldersum,
Schleuse – Ems stromauf – Sauteler Siel – Ems stromab – Oldersum Schleuse –
Ems-Seitenkanal, Petkum
10.05. Ems-Seitenkanal – Borsumer Schleuse – Emden Hafen, Borsumer Werft)

Fließgeschwindigkeit


Hallo, wieder ein Kurzbericht.

(11.05.: Borsumer Schleuse – Ems-Seiten-Kanal – Oldersum, Schleuse – Ems
stromauf – Weener
12.05.: Liegetag in Weener)
Nach Wellenlagerreparatur am Freitag von Emden über den Ems-Seitenkanal mit Schleuse Oldersum in die gelb und breit rauschende Ems.
Bei Flut (besser auflaufendem Wasser) mit Fließgeschwindigkeit nach Vergleich Log mit GPS von gut 2 Knoten oder 4 KM gegen die eigentliche Strömung kommen wir mit Geschwindigkeiten von 18 km/h gut voran, beschließen aber in Anbetracht des mistigen Regenwetters bald Feierabend zu machen und laufen (über eine Schleuse zwischen Ems und Hafen) Weener an, ein niedliches Städtchen mit holländischer Anmutung und sogar einigen Renaissance-Häusern aus der Zeit, die eigentlich mit dem Namen unseres Schiffes (Gouden Eeuw) gemeint ist.



Der Sportboothafen, der vom alten Hafen abzweigt, macht nach holländischemVorbild den in Sachen Bootstourismus recht verschlafenen Ostfriesen undEmsländern vor, wie es auch gehen könnte. Wie die alten Kays der großen Hafenstädte belebt man hier die Szenerie mit Häusern für Bootsfahrer, die ihr Boot am eigenen Steg vor dem Haus oder gar im Haus in eigener Bootsgarage haben möchten. Da das Wetter nach wie vor bescheiden ist mit Regen, Gewitter und nur ganz wenig Sonne, machen wir einen Hafentag mit Ortsspaziergang im Regen.


Grüße....

Wir wünschen Dir und uns besseres und wärmeres Wetter






Tuesday, May 15, 2007




Wer kennt schon die Hunte?








Weiter mit Logbuch im Blog

Moin ....Am Sonntag bei fast schönem Wetter aus Weener auf der noch tideabhängigen Ems stromauf an der Meyer – Werft in Papenburg
vorbei (die die riesigen Kreuzfahrtschiffe sozusagen auf der grünen Wiese bauen, die dann mit viel Spektakel und buchstäblich nur einer Handbreit Wasser unter dem Kiel über 30 KM bis zur Küste geschleppt werden) durch zwei Schleusen auf dem nun friedlich durch grüne Wiesen plätschernden Fluss bis zur Abzweigung des Küstenkanals bei Dörpen.

Der führt nun 70 KM meist schnurgerade mit einer Schleuse bei Dörpen und einer bei Oldenburg keineswegs an der Küste entlang oder zu derselben hin, sondern zum tideabhängigen Flüsschen Hunte – ein Nebenfluss der Weser, das außer Oldenburgern nur wenige kennen. Die Hunte mündet bei Elsfleth in die Weser, ca. 25 KM unterhalb von Bremen.



Wir machen am Sonntag Halt in Surwold, einem kleinen Yachthafen knapp halbe Strecke des Küstenkanals.


Am nächsten Tag geht’s weiter auf besagtem Küstenkanal, 55 KM bis Oldenburg relativ gleichförmig mit grünen Ufern und lauter Bundesstraße an einer Seite und ab und zu Begegnungen mit Frachtschiffen.





































In Oldenburg dann Leinen fest


in unmittelbarer Nähe zur Altstadt mit Schloß, Rathaus, Einkaufsstraßen und zur Zeit in Renovierung mit modernen Marketingmethoden befindlicher Lambertikirche aus dem 13 Jh.















Saturday, May 19, 2007












Weiter auf der Weser







Weiter geht's am Dienstag stromab auf der Hunte, aber bei auflaufender Flut mit Gegenstrom bis Elsfleth, dort in die Weser stromauf, dank Flut aber mit Strömungsunterstützung bis zur Lesum.

QUIZZZZ des Layouters: Wer kann die Fotos richtig zuordnen?

Ja, was man auf unserer Weltreise alles so kennenlernt: Die Lesum fließt in die Weser und ist
immerhin noch 8 KM stromauf schiffbar. Kurz vor ihrer Mündung ein
schöner Jachthafen, in dem wir festmachen und noch eine schöne
Nachmittagssonne(Nachmittagssonne.JPG) genießen. Der Ort an der
Einmündung der Lesum heißt Vegesack, und gehört zu Bremen. Am Ufer
liegt das stolze Dreimast-Schulschiff (SchulschiffDeutschlandLesum.JPG)

"Deutschland". Das nördliche Ufer der Lesum erhebt sich hoch über
den Fluß, deswegen auch "Bremer Schweiz" genannt.
(JachthafenVegesack.JPG) Schöne Häuser gibt es dort, unterhalb des
hohen Ufers einen schönen Radweg, von dem aus an parkähnliche Anwesen
und Knoops Park stromauf man wunderschön fahren kann. Ich war nämlich
mit meinem mitgeführten Rennrad auf der Jagd nach einigen
Bootsteilen. Zu reparieren gibt es auf einem über 30 Jahre alten Boot
immer etwas.



Am Mittwoch herrlicher Sonnenschein am Morgen, aber aus einem
Frühstück im offenen Boot (also das CabrioVerdeck geöffnet) wird
leider nichts, es trübt sich schnell ein und beginnt zu regnen und zu
regnen und zu regnen, ein Tag, um im Bett zu bleiben, jedenfalls
nicht, um auf der Seeschifffahrtstraße Weser stromauf bis Bremen und
durch eine Schleuse zu fahren. Also bleiben wir im Hafen und ich
bastele ein bisschen an meinen Fettpressen fürs Wellenlager herum,
nachdem ich statt mit dem Fahrrad wegen Bindfadenregen für teures
Taxigeld nach Burglesum gefahren bin, um in der gestern vom
Bootsladen empfohlenen Dichtungs-, Hydraulikpressen-und-was-weiß-ich-was-für -Zeug-Firma Dichtungen zu kaufen. Ein Mittagsschläfchen in der Koje
bei hier zu begrüßendem Gemütlichkeitsgeräusch Regenprasseln war aber
auch noch drin.



Donnerstag - Himmelfahrt - Vatertag, zwar trocken, aber der Wettergott meint es mit den Vätern nicht gut, kalter Wind, feucht, kurz ein Grund, um schon frühzeitig mit Alkohol zu heizen, was an den
Weserufern bei trotzig aufgestellten Sonnenschirmen, Bierpilzen, verzweifelten Grillern deutlich zu sehen ist. Wir tanken bei einer
Bootstankstelle an der Lesum (Diesel 1,24 ?!!!!, überall, wo Boot
drauf steht, ist alles teurer als normal) und fahren stromauf die Weser mit auflaufender Flut an Bremen (Bremen.JPG ) vorbei durch eine
vollautomatische Sportbootschleuse in Bremen Hemelingen, ausgedacht und ausgeführt von der vollen Dröhnung schiffsachverständiger und
sicherheitsbegeisterter Wasserbeamter mit dem Erfolg, das viele Leuchtanzeigen, Blinklichter und Warnschilder das Leben aller Benutzer retten, es aber auch ewig lange dauert. (Automatikschleuse0.JPG - ..4) (Ecluses automatiques gibt es auch in

Frankreich zu Hauf, sie funktionieren auch nicht immer wie
hörensagens die Bremer Schleuse, aber ein Eclusier mit R4 ist meist
für die Depannage schnell zur Stelle und gekostet haben diese
Schleusen wahrscheinlich 10 % des Bremer Wunderwerks, aber vielleicht
gab's ja auch EU-Gelder dafür?). Weiter die Weser stromauf, bis wir in
Achim unmittelbar vor einer Brücke in einen kleinen, aber feinen
Sportboothafen einbiegen. Dort gibt es neben ordentlichen Stegen und
Fahrrädern fürs Brötchenholen auch ein schönes Hotel und Restaurant,
in dem wir abends essen. Elke Scholle Finkenwerder Art und ich den
Bootsmannsteller. Am Nachmittag beruhigt sich das scheißkalte Windwetter, die Sonne kommt heraus!!



Freitag: Sonnenschein warm. Wer hätte das noch für möglich gehalten? Verdeck auf und Frühstück im Sonnenschein, nachdem ich meine Fitness beim Erklimmen der Uferberge der Weser per Fahrrad unter Beweis stellen muss und Brötchen - und vor allem Bier - beim


COMET besorge. Gegen halb zwölf werfen wir die Leinen los, durch die bald folgende Schleuse Langwedel und dann biegen wir in die kurz darauf einmündende Aller ein und erreichen per Schiff (VerdenAnlegerAller2kl.JPG ) das Mekka aller Theaterleute und Journalisten (VerdenJournalistenMekka.JPG) : Verden an der Aller. Ein
wirklich schönes Städtchen mit riesigem Dom(DomVerden4kl.JPG), Gefängnis und der Möglichkeit, in der Fußgängerzone seine Goldzähne zu Geld zu machen ZähneInVerdenkl.jpg). Anschließend fahren wir auf
der stark strömenden Aller (Regenfälle in Hannover und nicht nur dort sind die Ursache) ein Stück wieder stromab zurück zu einem gemütlichen, schönen Jachthafen. Dort in der Abendsonne Abendbrot,
Schifferbier und Kööm.












Sunday, May 20, 2007












Wasser wohin man schaut ....







Hallo,
das Glück hängt manchmal am Wasserhahn:
Der Samstag beginnt erst mal entgegen der frohgemut – optimistischen Vorhersage von Antenne Hitradio (oder so ähnlich) mit dem gemütlichen Geräusch von Regentropfen auf Persenning und Kajütdach und weiter damit,dass die Wasserpumpe bzw. der Druckwasserschalter für dieselbe nach einigen Mucksern in den Vortagen nun endgültig streikt. Auf einmal muß in unserm bequemen mobilen Heim mit Heizung, Kühlschrank, Herd und eben fließend kaltem und warmen Wasser improvisiert werden. Fast 300 Liter Wasser an Bord und aus den Hähnen in Bad, Küche und Schlafzimmer kommt … nix.

Na ja, dann duschen wir erst einmal in den gepflegten, nagelneuen sanitären Anlagen des Verdener Wassersportklubs, legen dann den Wasserschlauch bis an den Steg, damit Kaffeewasser zur Verfügung steht, und dann geht der bordeigene Monteur – ich – in den Keller. Die Wasserpumpe und ihr Schalter liegen nämlich so, dass alle vier Bodenplatten zur Abdeckung des Motorraumes erst aufgehoben
und irgendwohin balanciert werden müssen. Der Schalter ist irreparabel, ich überbrücke ihn mit einem Kabel und mit dem allgemeinen Ein/Ausschalter für die Wasserversorgung überhaupt kann man improvisieren: einer bedient den Schalter, der andere lässt Wasser laufen.



Der Regen verzieht sich, wir fahren die Aller nun stromab bis zur Mündung in die Weser, diese dann weiter stromauf durch lieblich grüne Auenlandschaften mit großen alten Bäumen, zahlreichen Pferden auf den Weiden (Pferde+Bäume.JPG) und manch schönem Anwesen am Ufer (AnDerWeserIstEsSchön.JPG), Deutschland ist schon schön. Zwei Schleusen weiter zusammen mit Berufsschiffen (Schleusen1.JPG ) und gut 50 Km Fahrt biegen wir in Nienburg in den Stadthafen (HafenNienburg.JPG) ein, wo der dortige Kanuklub Gastliegeplätze unter wunderschönen großen Platanen nebst Sanitärräumen und einer Gaststätte (PlatanenAmHafen.JPG)

bereithält, in der wir am Abend draußen - es ist gottseidank wieder erheblich wärmer geworden – maritim Matjesfilet bzw. Krabbenrührei mit Bratkartoffeln zu uns nehmen.

Sonntag – Ruhetag. Wovon müssen wir uns eigentlich ausruhen? (Ruhetag.JPG) In Nienburg, einem wunderschönen alten Städtchen mit ausgedehnten Einkaufsstraßen und – sträßchen mit Schleckers, C&A’s und ähnlichem in ehrwürdigen Fachwerkhäusern, einem Rathaus mit Weserrenaissance-Giebel, altem Dom (NienburgDom.JPG) und – tatsächlich -

mitten in der Stadt auf einem Haus an der
Hauptfußgängerzone – einem bewohnten Storchennest (Storchennest.JPG), auf das wir durch lautes Klappern aufmerksam wurden.

Was die Türken seinerzeit wegen des splitterbehafteten Prinz Eugen nicht geschafft haben, in Nienburg ist selbstverständlich nicht nur ein Dom, diese über 1000 jährige Ansiedlung hat auch eine Moschee zu bieten. (MoscheeInNienburg.JPG)



















Der Layouter der Seite meint, er könne es noch schöner machen, aber da ist dieser blöde Zeitfaktor. Mal sehen, ob ich den Schiffsführer selber machen lassen kann.













Wednesday, May 23, 2007


















Gastzugang







Prima, Till, weiter so. Jetzt bist Du auch Dein eigener Blogger-Kapitän.



















selber bloggen

Hey, danke an den Blog-Chef,ich darf selber die Reiseberichte von Wiesmoor - Berlin per Schiff posten.

Mal sehen, ob es funktioniert per datacard vom Wasserstraßenkreuz in Minden.

















Weserhitze und Romanik in Idensen








Montag geht’s nach Minden. Vor kurzem noch herbeigesehnt, stöhnen wir unter einer schwülen Hitze, die selbst der Fahrtwind auf der Weser kaum kühlt. Weiter die Weser stromauf mit drei Schleusen, vorbei an idyllischen Örtchen
und idyllischen Kraftwerken.






Dann führt die Weser unter dem Mittellandkanal hindurch
(MittellandkanalKreuztWeser.JPG)
und direkt danach gibt es einen kleinen Wassersportverein, bei dem wir anlegen. Zusammen mit ebenfalls nach Berlin wollenden Schiffern aus Bonn, die wir schon öfter getroffen haben, liegen wir im „Päckchen“. So nennt man das, wenn wegen Mangel an Festmachmöglichkeiten ein Boot am anderen festmacht.
Wir werden abends zu „einem Glas“ auf’s Nachbarboot eingeladen. Es wurden mehrere eines schönen italienischen „Primitivo“ und es war ein schöner Abend. Sommerlich warm und nette Gesellschaft.
Schöner Platz also direkt am „Wasserstraßenkreuz“: Der Mittellandkanal, die wesentliche West-Ost Wasserstraßenverbindung in Europa führt mit zwei mächtigen Brücken über das Wesertal, die eine Brücke ist aus den 30’igern des vorigen Jahrhunderts, (AlteMittellandkanalBrückeÜberDieWeser.JPG)

die zweite in den 90’igern entstanden nach dem Beitritt der neuen Länder. In unserer Fahrtrichtung rechts (aber eigentlich links, den die Ufer fließender Gewässer werden in Fließrichtung gesehen mit rechts und links bezeichnet. Da wir stromauf fahren, ist das rechte Ufer eigentlich das linke und mit grün an Steuerbord betonnt, flussabwärts ist dann rot an Steuerbord, also rechts. Ist doch ganz einfach, oder?) Also rechts von uns zweigt ein Stichkanal zur berühmten Schachtschleuse, die von der Weser 12 – 14 Meter Höhenunterschied überwindend zum Mittellandkanal verbindet.
(SchachtschleuseMinden.JPG)
Da müssen wir hinauf, weil unser Weg nach Berlin weiter auf dem Mittellandkanal führt. Aber erst wollen wir noch ein wenig die Weser aufwärts fahren – ab hier Oberweser genannt, vorbei an Minden, durch die Porta Westfalica, Bad Oeynhausen, etc. Außerdem haben wir dank der Hilfe wassersportinteressierter Mitmenschen einen Bootshandel in Bad Oeynhausen ausfindig gemacht, der uns eine neue Druckwasserpumpe beschaffen will. Wir sollen dann morgen noch mal anrufen, der Chef ist im Moment nicht da, aber Volvo-Motoren warten sie auch. Denn wir haben uns entschlossen, die Motoren doch mal einer Inspektion zuzuführen. So genau wissen wir nicht, wann unser Vorbesitzer die letzten Filterwechsel etc. gemacht hat und inzwischen sind wir ja auch schon nahezu 100 Stunden gefahren. Und schließlich sind unsere qualmenden und stinkenden Motoren wacker, aber auch schon über 30 Jahre alt. Und außerdem gefällt es der Steuerbordmaschine, manchmal plötzlich 50 Upm zuzulegen und dann wieder auf den eingestellten Wert zurückzufallen. Also – so denken wir – fahren wir die Weser noch etwas stromauf, bestellen die Pumpe beim Händler in Bad Oeynhausen, fahren dann noch ein Stück weiter und kommen den nächsten oder übernächsten Tag zurück nach Oeynhausen, bis dahin sollte dann die Pumpe da sein, der Bootsservice macht eine Inspektion und weiter geht’s nach Berlin

Dienstag (jetzt sind wir 14 Tage unterwegs)
weiter stromauf an Minden vorbei durch die Porta Westfalica, aber mir wird zusehends ungemütlicher, die (Gegen-)strömung hat kräftig zugelegt, bis zu 4 km/h, die Fahrrinne ist nicht mehr betonnt und man muß mit alter Flußschiffernase die Fahrrinne suchen. Da sind 2,50 – 3,00 Meter Wassertiefe in den Außenkurven, aber sonst sind’s nur 2,00 – 1,50 Meter. Wir haben 1,10 Tiefgang, also manchmal nur 40 cm Wasser unterm Kiel, nicht mehr viel von der Handbreit entfernt. Für die schöne Landschaft
(PortaWestfalicaImDunst1.JPG )
(PortaWestfalicaImDunst2.JPG )
an diesem schwül-dunstigen Tag habe ich nicht mehr so den rechten Sinn, schaue nur noch auf’s Echolot (Tiefenmesser) und auf das Log (Geschwindigkeitsmesser), schließlich erreichen wir den „Servicesteg“ des Bootsservice, der telefonisch unsere Wasserpumpenbestellung aufgenommen hat, aber die Motoreninspektion, ja, das wird schwierig, das nächste Wochenende ist Pfingsten und der Monteur ist völlig ausgelastet, außerdem sind er und der „Chef“ eigentlich auch krank. So sieht dann auch der Servicesteg aus, ich fahre mit dem Fahrrad zum Bootsservice, der 4 KM entfernt in einem Industriegebiet liegt, bestelle die Wasserpumpe ab, Inspektion hätt’ sowieso nicht geklappt und wir beschließen, angesichts sinkender Wasserstände wieder zurück zu unsererm Liegeplatz der vergangenen Nacht in Minden zu schippern und die Inspektion auf Berlin zu verschieben. Mit der Wasserpumpenüberbrückung von meiner Hand und lauten Rufen „Wasser marsch“ können wir uns ganz gut behelfen. Den Stress weiterer Weser-Aufwärtsfahrt mit der Chance, über Kies oder Schlimmeres zu rutschen, brauche ich nicht. Eine gute Stunde später sind wir heil wieder in Minden bei unserem kleinen Wassersportanleger und machen uns noch einen gemütlichen Nachmittag.

(EntenNachmittag.JPG)

Mittwoch – jetzt kommt die Schachtschleuse.
Obwohl die andere Schleuse südlich des Mittellandkanals, wo man ebenfalls von der Weser zum Kanal kommt, gesperrt ist, werden wir nach kurzer Wartezeit ganz allein geschleust. Uns vor der Unheimlichkeit der hohen naßgrün tropfenden Gruftwände zu gruseln, haben wir keine Zeit, weil das Wasser sehr schnell steigt und wir vollauf mit dem Umhängen unserer Seile beschäftigt sind,

(SchachtschleuseMitSportschiff.JPG)

mit denen ein Boot auch und gerade in einer Schleuse fixiert werden muß. Da haben auch die großen Berufsschiffe zu tun.

(SchachtschleuseBerufsschiff.JPG)
Dann geht’s in den Mittellandkanal über die Weser hinweg Richtung Osten, gemütlich mit 12 KM/h (vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit) durch grüne deutsche Maienlandschaften und nach 35 KM erreichen wir Idensen, wo wir für heute festmachen. Dort nämlich ist ein kleiner Hafen; sonst müsste man im Kanal festmachen, da aber die ganze Zeit -wenn auch mäßiger - Berufsschiffverkehr – auch nachts – herrscht, läge man dort eine wenig unruhig. Also der Jachthafen Idensen (KM 135,5, am Mittellandkanal), außerdem gibt’s dort eine Kneipe, in der man Hirschbratwurst essen kann – und wo gibt’s das schon.
Aber womöglich etwas interessanter ist, daß Idensen (9 KM von Steinhude und dem gleichnamigen Meer entfernt) mit der SigwardisKirche über eine der heiligen Ursula und ihren elftausend Jungfrauen (11.000!! näheres bei Jürgen Becker, Köln, Mitternachtsspitzen) geweihten Kirche von 1130 verfügt und damit über den bedeutendsten sakralen Kleinbau der Romanik mit dem ältesten Geläut Niedersachsens. Die Glocke aus der Erbauungszeit schlägt heute noch die Viertelstunden, was die auf dem Kirchdach nistenden Störche wenig beeindruckt.

(Sigwardisstörche.JPG )
Das noch beeindruckendere an diesem in idyllischer Dorfromantik liegenden romanischen Schatz(SigwardisKirche2.JPG )
(der Kirchenschlüssel hängt im Vorraum des Gemeindehauses)
(SigwardisKirche.JPG )
sind die Ausmalungen, die zu den unverfälschten und schönsten der Romanik überhaupt zählen.
(SigwardisFresken.JPG)
Wohin einen ein mitgeführtes Rennrad so bringt.
(Rennrad.JPG)














Hilfsbereitschaft,Service und das Wasser geht wieder








Donnerstag – Idensen bis Hannover.
Eigentlich wollten wir nur am Jachthafen Hannover-List, KM 163,5 Mittellandkanal Diesel tanken – ja ein Schiff braucht auch Treibstoff, vor allem wenn es zwei Motoren hat und die bisher bei häufigen Gegenstromfahrten kräftig ran mussten. Wir haben 2 * 500 Liter Tanks, schon mal in Weener an der Ems und in Vegesack (bei Bremen) an der Weser nachgetankt. In Hannover noch mal 470 l, macht bei der bisher zurückgelegten Strecke von 602 KM einen Durchschnittsverbrauch von 135,7 liter/ 100 KM oder 13,6 Liter die Stunde
HannoverTankstelle.JPG
Wie gesagt, eigentlich wollten wir nur tanken und dann noch ein Stück weiter fahren, aber als wir nachfragen, wo wir Motoröl bekommen können, erklärt uns der Hafenmeister sofort den Weg, bietet ein Fahrrad und solange einen Liegeplatz an. Als ich dann noch unser Problem mit unserer Wasserpumpe erzähle, hat er auch schon einen Bootszubehörhandel angerufen, dort ist die gesuchte Pumpe tatsächlich vorrätig und als ich nach dem Weg frage, findet er sofort jemanden, der mich da mal schnell hinfährt. Wir beschließen, die Nacht hier liegen zu bleiben, legen unser Schiff an den zugeteilten Liegeplatz mit tatkräftiger Hilfe von Clubmitgliedern und Hafenmeistern. Kaum mit der Pumpe zurückgekehrt, mache ich mich ans Werk, klettere in den „Keller“ – der Maschinenraum befindet sich unter gut lärmgedammten Bodenplatten im Cockpit und mache mich an die Montage.



CorpusDelicti.JPG
Drei Stunden später mit Improvisationsgeschick, einem Brett, geliehener Stichsäge und geliehenem 6’er Stahlbohrer sowie viel Schweiß – es ist schwül, die Sonne scheint genau auf die Montagestelle und die Motoren wohl temperiert nach mehrstündiger Fahrt heizen gut nach – ist das Werk vollbracht. Anschließend eine wohltuende Dusche, ermöglicht durch die neue Pumpe und ein Bier auf dem zum Biergarten umgebauten alten Binnenschiff des Clubs lassen den Abend ausklingen.
Dank der freundlichen „Marinekameradschaft Hannover von 1898 e.V.“

Freitag – von Hannover bis Salzgitter
Ereignisarme 53 KM auf dem Mittellandkanal einschließlich Schleuse Anderten nach kurzer Wartezeit mit 14,7 Meter Hub, 2 Berufsschiffen und zwei weiteren Sportbooten bis zum Stichkanal Salzgitter, dort nach 3 KM ein schöner Jachthafen – Heidanger - in einer künstlich angelegten Lagune ruhig und mitten im Grünen. Der Betreiber des „Restaurants am Jachthafen“ – gute Karte, gutes Essen- ist auch für den Hafen zuständig. Als ich wissen will, wo der nächste Bäcker ist, fragt er, wie viele Brötchen? Auch Brot? Bringe ich Ihnen morgen früh mit.

Brötchenservice.JPG)


Da das Öl in Hannover mir zu teuer war, frage ich nach einem Baumarkt, um preiswertes Motoröl zu besorgen. „Wieviel Kanister brauchen Sie?“ Und schon hat er jemand angerufen: „Fahr doch bitte noch bei dem Baumarkt vorbei und bring Motoröl mit.“ Am Nachmittag bringen zwei junge Männer die Kanister ans Boot. Das ist Service.
Und dabei ist nicht nur die Lagune als Liegeplatz schön, am und vom Restaurant sieht’s aus als wär man am Gardasee.

(GardaSeeSalzgitter.JPG)
Kann ich mit meinen Erinnerungen an Salzgitter (1980 -1984) kaum in Deckung bringen.














Saturday, May 26, 2007












Berlin ist noch weit







Samstag – Salzgitter bis Wolfsburg
Immer schnurgerade den Mittellandkanal, neben Berufsschiffen treffen wir auch ANNA aus Berlin,

Anna1.JPG


Anna2.JPG


Alle Mitschiffenden, die man in den Häfen so trifft, wollen ebenfalls nach Berlin.
Der Jachthafen in Wolfsburg

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liegt unmittelbar neben der Volkswagenarena und 500 Meter von der Autostadt.



WOBautostadt.JPG
Sonst ist weiter nichts zu berichten, ach doch: es ist weiter schwül und es grummelt, aber außer gestern einem kurzen Gewitter, nix. Alle Fenster und Luken im Schiff geöffnet, das Cabrioverdeck natürlich ebenso, da, plötzlich öffnet der Himmel seine Schleusen. Man weiß nicht, wo zuerst etwas zumachen. Schnell ist alles vorbei und wir können in aller Ruhe alles trocken wischen, meine Bettdecke föhnen und die frisch gewaschenen, fast trockenen T-Shirts auswringen und neu aufhängen. Die Kaffefilter standen auch am Fenster, aber die werden früher oder später ja sowieso naß.
















Gewitter, Gewitter …








Sonntag (Pfingstsonntag) von Wolfsburg nach Haldensleben.
Die Fahrt von Wolfsburg führt uns am ehemaligen innerdeutschen Grenzkontrollpunkt Rühe vorbei. Neben dem Grenzkontrollgebäude von einst heute ein Beitrag zur europäischen Gastronomiekultur: „Ristorante-Pizzeria“.

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Haldensleben? Haldensleben. Wir Wessi-Nachkriegskinder. Was kennen wir von Deutschland? Den Ostteil eigentlich weniger als Frankreich oder Holland. Dabei ist Haldensleben schon seit 1127 von einer Stadtmauer umgeben, nachdem der Bischoff von Magdeburg die Stadt vorher komplett hat zerstören lassen. Wahrscheinlich im Namen Gottes. Haldensleben ist Kreisstadt, hat einen mittelalterlichen Stadtkern mit - zumeist –
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schön wieder restaurierten Häusern und dem natürlichen Verkehrsberuhigungspflaster: Kopfstein. Hier ist es erhalten, wenn das auch sicher nicht vorausschauende Planung war, sondern Geldmangel. Ein neuer Jachthafen mit EU-Geldern erbaut nimmt uns auf. 1992 wurden die sozialistischen Fesseln auch im maritimen Bereich abgeworfen.
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Seit Tagen ist es schwül-heiß, auch heute gibt es ein Gewitter, aber gemessen an dem, was man Berichten von Bonn und Berlin entnimmt, harmlos und bald wieder vorbei.
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Gewitter oder nicht, bei uns gibt’s Spargel
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Montag (Pfingstmontag) von Haldensleben nach Burg.
Der ‚Weg dahin führt auf dem Mittellandkanal über die Elbe mit der längsten Kanalbrücke der Welt (918 m, 2003 eröffnet), für den auf eigenem Kiel Reisenden bei Regenwetter im Konvoiverkehr hinter einem schnell fahrenden Fahrgastschiff mit bester Aussicht sehr beeindruckend.
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Dann folgt die Schleuse Hohenwarthe, die uns 19 Meter abwärts befördert
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Damit endet die Reise auf dem Mittellandkanal und wir fahren in den Elbe-Havel-Kanal und erreichen bald darauf Burg. Burg, ja Burg. Der gebildete Leser weiß natürlich sofort, dass dort Clausewitz geboren wurde und Burg Kreisstadt des Jerichower Landes ist. (Jericho hatte ich immer woanders vermutet), der Schiffer weiß, daß ein REWE-Markt nicht weit vom Hafen ist, Pfingstmontag die bedeutenden romanischen Kirchen aus Feldsteinen geschlossen sind,
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und die Stadt zwar auch mindestens so alt wie Haldensleben ist, aber irgendwie nicht ganz so neu-renoviert erblüht ist.
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Dafür kostet ein Herrenhaarschnitt nur 6,90 €.
Auf der Fahrt hierher hatten wir regnerisches und kühles Wetter, in Burg war es dann noch grau – bedeckt, aber trocken. Burg hatte jedoch vor zwei Tagen (Pfingstsamstag) einen halben Weltuntergang erlebt, 6 cm große Hagelbälle, durch den Wind auch noch schräg getrieben, haben Fenster und Hausdächer durchschlagen, überall lagen noch Äste und Blätter herum, die Autos völlig verbeult. Viele Boote im Jachthafen hatten Schäden: Persenning zerrissen, Fenster zerbrochen. Nä, wat e Glück, dat wir noch nit do woren.

Dienstag von Burg nach Kirchmöser
Es ist einigermaßen warm, als wir in Burg zu unserer Weiterreise starten, aber grau und immer wieder mal regnet es. Zwar hat der Elbe-Havel-Kanal schöne Gegenden zu bieten,
ElbeHavelKanal.JPG
leider wird das Wetter immer schlechter, nach der zweiten Schleuse beim heutigen Reiseabschnitt wird es finsterer und finsterer, wir müssen um vier Uhr nachmittags die Positionslichter einschalten und sind beim Einfahren in den Wendsee – durch den führt die Untere Havel – froh, dass die Stecke betonnt und sogar mit Leuchttonnen versehen ist. Wir fahren in den Plauer See ein und erreichen bei fürchterlichem Regen und – gottseidank entfernten - Blitzen unseren vorgesehenen Hafen in Kirchmöser beim Eisenbahner Segelverein, der dem Eisenbahner Motorbootverein benachbart ist. (Ich dachte immer, dass sich Eisenbahner schon von Berufs wegen anders fortbewegen). Natürlich ist es kein leichtes Anlegemanöver, aber Elke – tapfer in Wind und Regen – erwischt sofort den Poller mit ihrer Vorleine, ich bugsiere auch das Heck an den zu kurzen Steg und fummele eine ganze Weile, um einen blödsinnigen Poller mit sinniger Fenderkonstruktion von unserer Bordwand fernzuhalten. Aber dann, zurück ins Boot, die nassen Klamotten aus und die Heizung an. Gemütlicher Abend mit Wind, Regen, Fenderknarren und schöner Aussicht auf den See.










Sunday, June 03, 2007












Berlin - erreicht







Mittwoch Liegetag in Kirchmöser
Hük dunn mer dat, wat mer am levsde dunn…..nüüs! (Peter möge mir die eigenwillige Transcription verzeihen). Für Nicht Rheinländer:
Heute machen wir das, was wir am liebsten tun….Nix!
Und dazu scheint die Sonne.



LiegetagKirchmöser.JPG

Ein bisschen was haben wir doch gemacht, wir waren beim PLUS einkaufen, zu zweit mit Karre und zwei Rucksäcken, da kann man schon ein paar Flaschen Bier und und auch etwas Weiß- und etwas Rotwein zum Schiff schaffen. Außerdem lerne ich vom Hafenmeister allerhand über Kirchmöser. Bis zum 1. Weltkrieg die größte Pulverfabriki (der Welt, Deutschlands? Naja, jedenfalls groß) Dann nach dem 1.Weltkrieg Demontage durch die Franzosen, die alles mitgenommen haben einschließlich eines sagenhaften Zaunes, der dereinst ganz Kirchmöser von der Außenwelt getrennt hat und der auf verwirrende Weise von Dünkirchen wieder nach Kirchmöser zurückgekommen ist, jetzt noch da ist und eigentlich unter Denkmalschutz gestellt gehört. ( Wie? Was? Aber ich möchte den Erzählfluß nicht unterbrechen, einige Mitleser wird es verwundern, ich kann auch mal zuhören) In den 20iger, 30iger Jahren Reichsbahnausbesserungswerk – natürlich auch wieder das größte, Zu DDR-Zeiten wohl auch noch einiges mit Eisenbahn, Schienen, Weichen und sowas und nach der Wende allerlei Industrieansiedlungen, Schrott, Eisenbearbeitung und das Kraftwerk der Bundesbahn, das den Strom erzeugt für die Strecke Berlin-Magdeburg-Hannover. Und das bedarfsorientiert, da rufen „die dann an“ und sagen, heute brauchen wir mal mehr, morgen wieder weniger Strom, und das Kraftwerk ist so konstruiert, dass es darauf flexibel reagieren kann.



BundesbahnKraftwerk.JPG

Also – auch wenn man nix tut, kann man doch etwas dazulernen.

Donnerstag von Kirchmöser nach Werden
Seit wir am Dienstag, wenn auch unter Regen und Blitz in den Wendsee eingefahren, haben wir das eigentliche Ziel erreicht, die wunderbaren Wasserlandschaften um Berlin. Den Elbe-Havel-Kanal haben wir damit verlassen und fahren nun bei schönem Wetter über die Untere Havel, die sich mit Seitenarmen und Schlingen immer wieder seeartig erweitert, nach Brandenburg. Dort können wir wegen zu niedriger Brücke (max. Durchfahrtshöhe 2,70 m, unser Boot ist ca 20 cm höher) nicht über die „Brandenburger Niederhavel“ durch die Stadt fahren, sondern müssen über den Silokanal und die Vorstadtschleuse die Stadt nördlich umfahren.


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Man hätte dann wieder in einem Bogen durch den Brandenburger Stadtkanal zur Stadt gelangen können, aber Brandenburg hatten wir schon bei einer anderen Reise gesehen und wir wollten weiter. Weiter durch immer wieder neue, schöne, stille Wasserlandschaften.

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Hinter Ketzin führt der Havelkanal weiter geradeaus (nordöstlich), wir aber folgen dem starken Havelknick nach Süden, gelangen über den kleinen und den großen Zernsee zur Insel- und Gartenstadt Werder und finden einen Anlegeplatz mit schönem Blick auf die idyllische Insel mit neugotischer Kirche, Bockständerwindmühle.


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Freitag von Werder nach Potsdam
Ich kann mich nur wiederholen. Wunderbare Landschaft, mal enger,


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mal weiter dehnt sich die Havel zu Seen und macht diese Region zum Dorado des Bootfahrens. Nach morgendlichem Einkauf und gemütlichem Frühstück werfen wir um 12:00 die Leinen los in Werder und sind eineinhalb Stunden später in Potsdam.


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Liegeplatz in der Neustädter Havelbucht, zwar von Hochhäusern umgeben, mit ab und an heranwehenden Duftschwaden eines Abwasserkanals,


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aber sehr nah zur Innenstadt mit schön wieder hergerichteten Häusern, und der lebhaften Fußgängerzone.

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Etwas weiter, die Nicolai-Kirche, St.Peter und Paul und das holländische Viertel. Vielleicht eine halbe Stunde Fußmarsch und man erreicht Sanssouci.



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Samstag von Potsdam nach Berlin
Wieder freuen wir uns an der Schönheit der Landschaft


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Durch den Tiefen See vorbei am neuen Hans Otto Theater auf der einen,



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Schloß Babelsberg an der anderen Seite,



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unter der Glienicker Brücke (einst trennende Verbindung der beiden deutschen Staaten) durch Jungfern See, Kladower See, vorbei an der Pfaueninsel mit ihrem Schloß
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durch Schwärme immer dichter und kühner die Fahrrinne kreuzender Samstagssegler an Wannsee und Schwanenwerder vorbei bis die Havel die Stadt erreicht, dort halten wir uns Backbord und finden einen Liegeplatz in Berlin-Spandau in der Scharfen Lanke, beim Bootshaus Hempler mit der Gaststätte „Zum Bootsbauer“, Auf der Terrasse mit Seeblick haben wir einen schönen Abend mit Verwandten, die kaum glauben konnten, dass wir „schon“ nach drei Wochen und 5 Tagen die Reise Wiesmoor – Berlin bewältigt haben. Sie hatten uns nach unseren bisherigen Berichten dieses Reisetagebuches für den „späten Frühherbst“ erwartet.

Sonntag Liegetag in Spandau
Bei grauem, ziemlich kühlem Wetter. Es gibt neben der Aussicht auf teure Villen über den See und viele Bootsanleger
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eine Menge zu sehen beim sonntäglichen Segelvergnügen der Berliner und den emsig ein- und aus fahrenden Booten der neben unserem Steg gelegenen riesigen DLRG – Zentrale.













Saturday, June 09, 2007










Zielpunkt Historischer Hafen – erreicht







Montag Spandau Scharfe Lanke zum Historischen Hafen Berlin Mitte
Das Wetter grau und wolkenverhangen, jeden Moment könnte es regnen, tut es dann aber den ganzen Tag nicht, dabei ist es relativ warm. Von der Scharfen Lanke, einer Ausbuchtung der Havel, sozusagen am nördlichen Ende des Wannsees, geht es über die Havel am Pichelsdorfer See vorbei. In Spandau ist eine Tankstelle, wo wir erst mal 200 Liter Diesel (1,15 €/ltr) tanken. Weiter geht es auf der bei Spandau in die Havel einmündende Spree. An Kraftwerken


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und Industriebauten, dann wieder Naturidyllen neben Gleisen oder Parks vorbei


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durch die Schleuse Charlottenburg, womit wir uns dem Zentrum nähern. Der Verkehr nimmt zu, bis schließlich in einer Schlange zwischen Fahrgastschiffen die Fahrt durch Berlin u.a. Spreebogen



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und Museumsinselpassierend ungewöhnliche Perspektiven ergibt,



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aber auch die volle Aufmerksamkeit des Schiffsführers erfordert. Die Berufsschiffer mit ihren Fahrplänen haben’s eilig, stimmen sich über Funk nicht immer einvernehmlich über die wechselseitige Vorfahrt bei Brücken und engen Kurven ab, erwähnen eher genervt, dass noch ein oder zwei Sportbooten folgen, mit denen sie über Funk gar nicht erst kommunizieren und bei Wende-, An- oder Ablegemanöver auch keine Rücksicht nehmen. Es gilt das Vorfahrtsrecht der Berufs- vor der Sportschifffahrt; nichtsdestotrotz eine schöne Fahrt, die erst mit dem Erreichen der Mühlendammschleuse (am Nicolaiviertel) ruhiger wird und für uns auch mit dem Abbiegen nach der Schleuse rechts in den historischen Hafen und dem Passieren zweier sehr niedriger Brücken mit gelegtem Mast (besser „Mästchen)




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an einem eher „wilden“ Liegeplatz endet.



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Die drei für Sportboote vorgesehenen Anleger sind neben einem Charterschiff von zwei Fast-Wracks belegt, die nicht so aussehen, als würde das Gebot der maximalen Liegezeit von 24 Stunden irgendwie kontrolliert. Nach einem kleinen Bummel über den Gendarmenmarkt und Friedrichstraße mit anschließendem Essen verbringen wir die Nacht mitten in der Großstadt zwischen Hochhäusern, nächtlich geräuschvoll Heimkehrenden und dem Geräsch des leise tropfenden Nieselregens. Aber alles praktisch, Bank und Bäcker um die Ecke, und Liegegebühren fallen auch nicht an. Dafür gibt’s auch keinen Strom und keine Wassertankmöglichkeit, aber wir haben ja alles an Bord und können schon ein paar Tage autark leben.
Genau vier Wochen sind wir nun unterwegs gewesen, um Berlin – Mitte auf eigenem Kiel zu erreichen. Wenn man die Liegetage und den unfreiwilligen Werftaufenthalt abzieht, waren es immerhin noch drei Wochen. 21 Fahrtage mit insgesamt 95 Stunden Fahrzeit, entspricht einer durchschnittlichen täglichen Fahrzeit von 4,3 Stunden. Zurückgelegt haben wir 872 KM mit 1020 Liter Diesel.





















Erst mal Pause







Dienstag Berlin-Mitte zurück zur Scharfen Lanke
Wir fahren aus dem Historischen Hafen


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aus in die Spree biegen nach links ab (stromauf) und nach kurzer Fahrt vorbei an Resten der Mauer



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erreichen wir den Landwehrkanal an der Oberschleuse. Nachts und morgens hat es geregnet, bei der Abfahrt trocken und am Nachmittag kommt sogar die Sonne heraus. Wir sind relativ früh dran, der Verkehr mit Rundfahrtbooten hat noch nicht so recht begonnen und der Landwehrkanal darf sowieso nur noch im Einbahnverkehr befahren werden, daher ist die Fahrt nunmehr von Ost nach West ruhig und mal mehr,



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mal weniger idyllisch.



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Dann kommt die Unterschleuse, danach biegen wir wieder in die Spree ein, diesmal stromab, durch die Schleuse Charlottenburg in die Havel stromab und nach 4 Stunden Fahrtzeit insgesamt haben wir wieder unseren schönen Liegeplatz in (oder auf ?) der Scharfen Lanke erreicht. Hier beschließen wir einige Tage zu bleiben, erstens, weil wir für den kommenden Tag einen Monteur erwarten für Motoreninspektion, Ölwechsel, etc, zweitens, weil wir harte vier Wochen :) unterwegs waren und nun eine Ruhepause brauchen, drittens, weil ich für zwei Tage nach Frankfurt muß, und viertens, weil das Wetter schön wird und es uns hier an nichts fehlt.
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Und - wie sich inzwischen herausgestellt hat – jeden Tag heißer und heißer wurde, trotz kühlender Gewitter am Donnerstag und Samstag.

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Wenn wir unseren Weg Richtung Müritz und dann zurück nach Ostfriesland antreten, folgen wieder einige Berichte in unregelmäßiger Reihenfolge.






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Die „Rückfahrt“








Weiter gehts mit der Schiffsreise
Berlin – Marcardsmoor
Angekommen in Berlin, am Liegeplatz „Scharfe Lanke“ in Spandau waren wir am 2. Juni, nach einem Liegetag und einer zweitägigen Fahrt durch Berlin über Havel und Landwehrkanal sind wir wieder nach Spandau zurückgekehrt, weil man dort schön liegt und ich für eine Fahrt nach Frankfurt die Reise kurzfristig unterbrechen muss. Von anderen Orten auf unserer weiteren Strecke Richtung Müritz wären Zugverbindungen nach Frankfurt wesentlich schwieriger gewesen, außerdem ist es ab dem 5. Juni bärenmäßig – in Knuths Haut hätte ich nicht stecken mögen – heiß geworden, und da ist in immer kürzeren Abständen ein Bad im See eine Überlebensmöglichkeit gewesen.Dann gab’s da noch den Tipp mit dem Monteur, der dann auch unsere Motoren gewartet hat, wie Elke sagt: „unsere älteren Herren im Keller“. Der Monteur hat im übrigen bestätigt, was wir schon wussten, ja, die Motoren sind alt, dass sie stinken und ordentlich Öl verbrauchen, ist normal, dass der eine Motor ab und zu höher dreht, kann die Einspritzpumpe sein und da gibt’s leider nicht mehr alle Teile, ebenso wie bei den sonstigen Motorteilen, neue Laufbüchsen oder Kolbenringe aufzutreiben, ist wohl eher Glückssache. Eine Runderneuerung der Motoren daher wohl kaum machbar. Also, auch das wussten wir schon vorher, nett sein zu den älteren Herren, beobachten, ordentlich Öl geben, 3.000 Touren nicht überschreiten (sind aber auch schon gute 15 KM/h) und die Maximal – Drehzahl (4.000 Touren = 21 Km/h) höchstens im Notfall. Nun ist auf den Gewässern, die vor uns liegen, ohnehin meist Geschwindigkeitsbeschränkung auf 9 KM/h (heißt für unsere älteren Herren ca. 1.800 U/min), manchmal sogar nur 6 KM/h (1.200 U/min). Die Elbe ist dann wieder ohne Beschränkung, Elbe-Seiten-Kanal und Mittellandkanal haben in der Regel 12 KM/h. Also, da wir nicht „auf der Flucht sind, sondern im Urlaub“ - alter Schifferspruch, hört man in jedem Hafen von weisen Mitschiffern – könnten wir mit den älteren Herren noch eine gute Weile auskommen, wenn sie doch nur nicht immer so blaue Dieselfahnen produzierten, die uns manchmal den Blick auf die herrliche Landschaft trüben.Die Monteurshände haben im übrigen unseren Herren wohl gut getan, der Ölverbrauch schien zunächst etwas geringer zu sein (hat sich dann aber wieder eingependelt) und der Steuerbordmotor hat seine Drehzahlmucken abgelegt (toi, toi, toi)Kurz und gut, wir sind bis zum 13.06. auf der scharfen Lanke liegen geblieben - das heißt in der Schiffersprache so und ist keine Zweideutigkeit – bevor wir unsere Rückreise angetreten haben. Rückreise klingt so, als wäre das wesentliche gewesen und es geht „nur“ noch Hause. Das Gegenteil ist der Fall, nach den schon schönen Strecken bisher übertrifft eine die nächste, und ich befürchte fast, dass ich die geneigten Leser mit meinen folgenden Schwärmereien nur langweile.

14.06. DonnerstagBerlin – Zehdenik
Nun geht’s weiter, vom Wannsee die Havel stromauf an Oranienburg vorbei Richtung Norden, erst über die Havel-Oder-Wasserstraße, bei Liebenwalde in die „Obere Havel Wasserstraße“, teils kanalisiert, teils den Flussläufen folgend, ab und an eine Schleuse.

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Die Ufer baumbestanden und dadurch an diesem schwülen Tag gelegentlich Schatten spendend.

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So dräuend der Himmel auch aussieht, Gewitter gibt’s keins. Zehdenick liegt schön an der sich dort verbreiternden Havel mit vielen Nebenseen, jede Menge Liegeplätzen und den hier typischen Bootshäusern, mit Stauwehr und Schleuse, Kopfsteinpflaster und halbwegs wieder restaurierten alten Häusern. Am Abend wird es zum Glück kühler und beim abendlichen Bier draußen vor der neuen Hafenkneipe in zweifelhaftem Gastronomengeschmack ist ein Pullover angebracht.

15.06. Freitag Zehdenik – Fürstenberg
Der Havel folgen wir weiter stromauf, schlängelnd durch Wiesen, an Wäldern vorbei

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zahlreichen „Datschen“-Idyllen

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und durch stille Seen

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gelangen wir nach Fürstenberg, als idyllische Sommerfrische am Schwedtsee von den Berlinern um die vorige Jahrhundertwende entdeckt. Allerdings auch bedrückt vom Ortsteil Ravensbrück, Frauen – KZ und heute Gedenkstätte.
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Ob die KZ-Strategen zynisch die idyllische Lage für die damals erbauten Häuser – heute Jugendbegegnungsstätte - für die Aufseher bewegt hat?
Am Nachmittag Gewitter kurz und heftig,

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in der Nacht regnet es weiter bis zum folgenden späten Vormittag. Wir bleiben einen Tag.

17.06. Sonntag
Fürstenberg – Rheinsberg

Die Fahrt – wunderbar. Die obere Havel durchfließt jede Menge schöner Seen.

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Im Ellbogensee beginnt die Müritz-Havel-Wasserstraße, von der im kleinen Pälitzsee die Rheinsberger Gewässer abzweigen, denen wir zu einem Abstecher nach Rheinsberg folgen. Merkwürdigerweise liegt Rheinsberg (der gebildete Leser erinnert sich an Fontane, der inzwischen auch schon zu den Gebildeten Zählende immerhin an Tucholsky) nicht am Rheinsberger See – den gibt’s ein paar Kilometer vor Rheinsberg – sondern am Grienericksee. An dessen Ufern liegt auch das schöne Schloß Rheinsberg, einst vom großen Friedrich bewohnt als er noch nicht groß, sondern Kronprinz war.
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Er und sein kleiner Bruder haben eine wirklich sehenswerte Parkanlage zum Schloß gestalten lassen, bei dem der See eine wesentliche Rolle spielt und auf welchselben wir Plebejer heutzutage einfach mit unserm Boot fahren können. Der Blick auf’s Schloß war allerdings etwas verhüllt.

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Am Rheinsberger See – nur so als kulturphilosophische Betrachtung – ist in diesem Jahrhundert, sicher ähnlich aufwendig wie dereinst Schloß Rheinsberg, ein Hafendorf entstanden mit kleinem Leuchtturm, Kanälen, Holzbrücken über dieselben, Ferienhäusern mit eigenem Steg, Hotel und Charterbasis und spiegelt ein anderes Romantikverständnis als das des 18. Jahrhunderts wieder, allerdings bestimmt hier wie da der Schein das Bewusstsein.

18.06. Montag
Rheinsberg – Mirow

Der keinen Widerspruch duldenden Kommandoton der Hafenmeisterin, dass der Müll in Brandenburg getrennt wird (ach ja?), zeigt nicht nur die mögliche frühere Zugehörigkeit derselben zu einer wichtigen Organisation des vergangenen Staatsgebildes, sondern, dass es Touristen – auch und gerade per Boot – genügend gibt und eher als lästig denn als Wirtschaftsfaktor gesehen werden. Aber so ist das in Tourismus-Gebieten immer mal wieder. Auch hier haben wir alle möglichen Spielarten erlebt, von super nett bis zum Kommandoton. Rheinsberg war auf der nach oben offenen Unfreundlichkeitsskala allerdings der peek. Jetzt wird’s allerdings auch teurer. Die Preise für Hafengeld haben schon seit dem Erreichen Berliner Gewässer angezogen, aber hier gibt’s noch mal eine Steigerung. Für die Interessierten: von 0,70 € je Meter Bootslänge inklusive Strom und Wasser haben wir uns bis teilweise 1,50 € hochgearbeitet, ganz zu schweigen von Wassergeld ( bis zu 1,00 € für 100 Liter), Stromgeld (bis zu 1,00 € für 0,8 KW), Müllentsorgung (1,00 – 2,00 €) und/oder Umweltgebühren (je Person 1,00 €) oder Duschmarken (1,00 € für ca. 5 Minuten warmes Wasser). Duschmarken brauchen wir nicht, Dusche haben wir an Bord. Dennoch kam bei unserem Boot, dass wie alle Boote im Hafen kürzer ist als in Erzählungen gegenüber Freunden oder im Prospekt, und von uns beim Hafenmeister mit 10 Meter angegeben wird (es ist aber 10,20 m plus Badeplattform 0,60 m) dann schon mal 16,00 – 18,00 € pro Nacht zusammen. Zum Vergleich: an der Weser z.B. oder an der Elbe haben wir auch schon weniger als 10,00 € bezahlt. Der Tourismus nimmt zu in diesen wunderschönen Wasserlandschaften – nicht nur im Vergleich zu unseren bisherigen Stationen – sondern auch von Jahr zu Jahr. Es wurde aber viel investiert, neue Hafen- und Steganlagen, und nach unserem Eindruck – die Sommerferien haben inzwischen da und dort begonnen – ist es dadurch nicht überlaufen.
Also von Rheinsberg zurück in die Müritz-Havel-Wasserstraße und nach Mirow, ebenfalls herrlich an einem See gelegen mit Schloß und vielen der für die Gegend typischen Bootshäuser.

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Wir nutzen den schönen Tag zum Baden und für die kleine Wäsche

20.06.: Rechlin, Kleine Müritz – Röbel, Müritz
Mittwoch Rechlin – Röbel
Sonnig, windig, abends Regen, von ferne Gewitter
Bei bestem Segelwetter fahren wir (ohne Segel) über die südliche Müritz bis zum Großen Schwerin, biegen dort südwestlich in den „Binnensee“ ein, an dessen Ende das wunderschön von einer Kirche mit alten Eichen überragte Örtchen Röbel liegt mit einem schönen Stadthafen (neben weiteren Yachthäfen). Statt des angekündigten heftigen Gewitters grummelts nur ein wenig. 21.06.: Röbel, Müritz – Waren, Binnenmüritz
Donnerstag Röbel – Waren
Regen, Regen, diesig, kühl
Dieser Sommer ist wirklich nicht der beste, ein paar schöne Tage – wenn man die schwülen mitrechnet – und schon regnet’s wieder. Bei grauem, unsichtigen Wetter fahren wir über die Müritz, die auch tapfer von einigen Charterbooten überquert wird, die Mannschaften alle hochseetüchtig in Schwimmwesten gepackt. Ist wohl dem Vernehmen nach nicht auf die besondere Vorsicht der Chartermannsschaften sondern auf irgendwelche Chartervorschriften zurückzuführen. In schönstem Regen erreichen wir Waren und finden auch noch einen Platz im Hafen. Dank des Wetters haben wir am Abend wenig Lust durch den sehr schönen Ort zu wandern, der bei Sonnenschein durchaus mediterranes Flair mit seiner halb vom Ort umgebenen Marina ausstrahlt. Die vielen Kneipen und Cafe’s am Hafen und im alten Ortskern sind zwar sehr touristisch, von sozialistischer Tristesse ist nichts mehr zu spüren. Frischer Fisch aus den Seen wird nicht nur hier reichlich und unübersehbar angeboten.
22.06. Freitag Waren Liegetag
Blau mit Wolken, abends Regen

23.06. Waren, Binnenmüritz – Reekkanal – Kölpinsee – Fleesensee – Malchower See – Straßendrehbrücke Malchow – Plauer See – Plau, Marina
Samstag Waren – Plau
Grau mit blauen Löchern

Übers Wetter in diesem denkwürdigen Sommer rede ich nur noch in Ausnahmen. Vielleicht ist es auch gut so, sonst würden wir ja an jeder Ecke, in jeder Schilfbucht ankern, bei jedem Örtchen festmachen wollen, um zu baden, spazieren zu gehen oder sonst was in dieser herrlichen Gegend zu machen. Aber dann kämen wir ja überhaupt nicht voran, uns so geht’s ja nun auch nicht. Übrigens – den großen Seefahrern mit BR-Scheinen etc. sei’s gesagt – man muß ganz schön aufpassen beim Navigieren, die Karten gut lesen und die Ufer der Seen aufmerksam mit dem Fernglas nach den dankenswerterweise dort angebrachten besonderen Zeichen für Ein- oder Ausfahrten in die Seen bzw. deren Verbindungswasserwege absuchen. (Ein Rhombus mit waagerechten bzw. senkrechten Streifen) Vor allem bei den verschlungenen, nicht betonnten Fahrwassern auf dem Wege von Berlin zur Müritz kann man sich bei den vielen Seen und Buchten schon mal verfahren. Es kann zwar nicht viel passieren, außer daß man in einer Sackgassenbucht landet und wieder umdrehen muß.
Blick auf den Plauer See
So fahren wir also bei mäßigem Wetter aus der Binnemüritz auf schönen Wasserwegen und Seen nach Plau, einem hübsch wieder hergerichteten Städtchen am Beginn der Müritz-Elde-Wasserstraße mit einem ordentlichen Hafen mit nettem und kompetenten Hafenmeister.
Plauer Hafen Nah am Hafen, wenn man am Ufer lang gehen könnte, nur ein Katzensprung, liegt ein hübsches Restaurant mit engagierter Karte, schön am Wasser gelegen mit Plätzen draußen wie drinnen.

24.06. Plau – Straßenhubbrücke und Schleuse Plau – Müritz-Elde-Wasserstraße – Schleuse Barkow – Schleuse Bobzin – Schleuse Lübz – Schleuse Neuburg – Parchim. Stadthafen
Sonntag Plau – Parchim
Sonnig, wolkig, Schauer, kühl
Gleich bei der Ausfahrt aus dem Wasserwanderrastplatz (dieses Wortungetüm auf den Karten zeugt noch von allumfassender Bürokratie) kann man gleich wieder anlegen, um den Anforderungsknopf für die historische Straßenhubbrückeund die dann später folgende Schleuse zu bedienen. Geduld ist eventuell angesagt. Bei uns ging’s ziemlich schnell. Die Schleusenwärterin spricht auch mit den Bootsmenschen (über Lautsprecher) und sagt, wie lange es ungefähr dauert. Die Durchfahrt durch Plau, vorbei an alten, zum Teil sehr schön restaurierten Häusern ist malerisch.Weiter geht es auf der zum Teil sehr schmalen Müritz-Elde-Wasserstraße (ich schreibe jetzt nur noch „MEW“) mit manchmal weit übers Wasser hängenden Ästen mit einigen Schleusen, z.T. die bekannten Automatik-Modelle. Die Durchfahrt der Biertrinkern bekannten Stadt Lübz ist ebenfalls schön, in unserer Fahrtrichtung am Ende auf der linken Seite ein Stadtsteiger, der zu einer Besichtigung einlädt, aber wir hatten irgendwie keine Lust und fahren weiter bis Parchim. Der Hafen in Parchim, am Seitenarm zum Stadtzentrum, (ist inzwischen auf 1,20 Wassertiefe ausgebaggert, nicht wie in der Karten NV2 nur 0,9 m) liegt sehr schön, ruhig und doch stadtnah, Wasser, Strom, Toiletten, Duschen, alles vorhanden, man braucht allerdings einen gehörigen Vorrat an Kleingeld für die Automaten mit den Wertmarken. Da wir Lübz ohne Halt durchfahren haben, genießen wir in einem kleinen Brauhaus im ehemaligen kaiserlichen Postamt ein leckeres Bier (oder waren es zwei?) und nehmen noch zwei Bügelflachen voll des Trankes mit aufs Schiff. Lübzer Pils aus der Flasche, frisch gezapftes im Brauhaus in der Post in Parchim Natürlich hat die alte Stadt Parchim nicht nur ein neues Brauhaus im alten Postamt, sondern auch einen alten Dom, sogar ein Theater mit eigenem Ensemble und viel Kopfsteinpflaster zum Leidwesen des mit einem Rennrad mit altväterlich auf die Felgen geklebten Schlauchreifen ausgerüsteten Brötchenholers.
25.06. Parchim – MEW – Schleuse Parchim – Schleuse Garwitz – Schleuse Lewitz – Schleuse Neustadt-Glewe – Anleger Bootsclub Neustadt-Glewe
Montag Parchim – Neustadt-Glewe
Wir fahren aus dem idyllischen Seitenkanal vom Stadthafen Parchim auf die MEW, um kurz darauf mit den Freuden der automatischen Schleusen konfrontiert zu werden.„Wartungsbetrieb“ zeigt das elektronische Schild euphemistisch-vornehm an. Was ist los? Sieht man doch in der Schleuse Boote? Arme Bootsmannschaften sind in der Schleuse gefangen, schon eine geraume Weile, wie dem hilfsbereiten, zur Erkundung des navigatorischen Umfeldes das Boot verlassen habenden Skipper zuteil wurde. Ja, es wurde einer Dame doch langsam recht dringend auf einem kleineren Sportboot, die aber um keinen Preis die glitschige Schleusentreppe zwecks Erleichterung im daneben stehenden Schleusenwärterhaus erklimmen wollte. Im daneben stehenden Schleusenwärterhaus? Ja. Richtig gelesen. Daneben steht nicht etwa ein altes, inzwischen aber nutzloses Gebäude eines vor Generationen dahingeschiedenen Schleusenwärters, nein, dort sind fähige Mitarbeiter der Schifffahrtsverwaltung bedienstsitztet. Sie dürfen aber eigentlich nicht in das automatische Geschehen der von fernen geheimnisvollen Kräften bedienten Schleuse eingreifen. Nach einer Weile des Beratschlagens, persönlichen Inaugenscheinnehmens und mehrfacher Handytelefonate fassen sie sich aber ein Herz und in die Elektronik der Schleuse ein… und tatsächlich, nach anderthalb Stunden geht’s weiter.Nach zehn Kilometern lassen wir am Elde-Dreieck die Stör-Wasserstraße nach Schwerin rechts liegen und folgen der MEW weiter durch einsame Landschaften mit ausgestreckten Karpfenteichen bis zur Schleuse Neustadt-Glewe, hinter der gleich in einem Mühlenkanal am rechten Ufer der örtliche Bootsclub eine schöne Steganlage unterhalb der Burg unterhält mit allen Einrichtungen, zu denen auch eine Waschmaschine mit Trockner gehört, die wir dann auch gehörig nutzen. Als ich zu einer Stadtbesichtigung per Fahrrad aufbreche, wird die schnell durch Regen beendet.

26.06. Neustadt-Glewe – MEW – Schleuse Hechtsforth – Schleuse Grabow – Schleuse Güritz – Schleuse Eldena – Eldena Bootshafen
Dienstag Neustadt-Glewe – Eldena
Sonnig, wolkig, Wind
Gemütliche Fahrt begleitet von freundlichen Schleusenwärterinnen und -wärtern, die bei unserer Ankunft schon die Tore geöffnet hatten. Der Himmel wird bedrohlicher, die Schleuse Eldena passieren wir noch gerade „trocken“, steuern den gleich dahinter liegenden, privaten Bootshafen Eldena an, können bei aufkommendem Wind mit Hilfe der Hafenmeisterin an einem schönen Platz festmachen, dann kommts: Regen, Regen und ordentlicher Sturm, daß unser Boot selbst am Steg ab und zu gehörig ins Schaukeln kommt.
27.06. Mittwoch Eldena Liegetag
Seit dem Vorabend heftiger Wind bis Sturm mit kräftigen Regenschauern in Verbindung mit einem schönen kleinen Hafen und einer außerordentlich netten und professionellen Hafenmeisterin machen uns die Entscheidung, heute nicht weiter zu fahren, nicht schwer. In einer kleinen Dorfkneipe am still gelegten Bahnhof gab es tatsächlich noch „Schweinebraten mit Petersilienkartoffeln und Gurkensalat“ für sagenhafte 5,00 €. Das letzte Mal ist uns dieser Preis mit diesem Gericht und seiner unnachahmlichen deutschen Salatkomposition häufig sonntags 1974 in Stein bei Nürnberg begegnet, da allerdings in DM, ist ja aber auch schon über 30 Jahre her, dass wir in Nürnberg gewohnt haben.
28.06. Eldena – MEW – Schleuse Malliß – Schleuse Findenwirunshier – Schleuse Neu-Kaliß – Schleuse Dömitz – Elbe stromab - Hitzacker
Donnerstag Eldena – Hitzacker
Der letzte Tag auf kleinen Wasserstraßen bei typischem 2007-Sommerwetter.
Noch vier Schleusen trennen uns von der Elbe. Nach der Schleuse Malliß folgt die Schleuse Findenwirunshier. Schon der Ortsname der Schleuse mit kleiner Insel ist die Reise wert, scheint aber allen so normal vorzukommen, daß erst eine etwas intensivere Googlesuche die Erklärung bringt, die ich hier nicht vorenthalten will:Der Name "Findenwirunshier" für die Insel, gebildet einerseits durch die alte Elde und andererseits durch die Elde-Müritz-Wasserstraße, geht auf eine alte Sage zurück. Zwei Brüder, beides gelernte Müller, waren lange Zeit auf Wanderschaft und hatten sich über viele Jahre nicht gesehen. Das Schicksal fügte es, daß sich beide zufällig auf dieser Insel trafen und ausriefen: "Oh, finden wir uns hier!", woraus dann als erstes mundartlich und späterhin auch katastermäßig die Insel als "Findenwirunshier" bezeichnet wurde und bis auf den heutigen Tag so genannt wird.Ja, da hätte man eigentlich auch selbst drauf kommen können. Wobei es m.E. völlig unerheblich ist, daß es sich um gelernte Müller handelte.Da wir gerade bei den Namen sind, vor der Schleuse Malliß führt ein kleiner Stichkanal rechts zu einem Wasserwanderrastplatz und danach beginnt Kamerun, tatsächlich. Wir haben Kamerun aber nicht auf dem Seewege erreicht, sondern um 13:10 Uhr die Schleuse Dömitz, sind 10 Minuten später 1,50 Meter tiefer auf Elb-Niveau, auf der wir nun ab KM 504 stromab weiterfahren. Schnell hat man sich auf dem breit, ruhig und verkehrsarm dahinfließenden Strom an die am Ufer angebrachten Zeichen zum Fahrrinnenverlauf gewöhnt. Wasser haben wir in diesem Sommer eigentlich genug in der Elbe, aber ich halte mich an die Bezeichnungen, zumal sie mit der Fahrrinne die größte Fließgeschwindigkeit angeben und so „rasen“ wir teilweise mit 18 KM/h zu Tal, geradezu im Geschwindigkeitsrausch nach den größtenteils von Berlin bis Dömitz gegebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen von 6 KM/h. Nach einer guten Stunde laufen wir in den Hafen Hitzacker ein.Da führt die Fahrrinne übrigens am gegenüberliegenden Ufer vorbei und keinerlei Tonnen zeigen die Hafenzufahrt an. Nachdem aber gerade vor uns ein Ausflugsböotchen aus dem Hafen kommend munter den Strom gequert hat, schlage auch ich einen Haken quer zum Strom und…genug Wasser unterm Kiel. Hitzacker ist ein wunderbares Fachwerkstädtchen und liegt auf einer Fast-Insel zwischen Elbe und Jeetzel mit entsprechenden Folgen bei den letzten gewaltigen Hochwassern. Deswegen wird kräftig an riesigen Flutmauern um die alte Fachwerkstadt gebaut, die Dampframme, mit der die Spundwände in den Grund gebollert werden, hat aber entgegen meinen Befürchtungen um 15:00 Uhr ein Einsehen – wegen der Schiffstouristen (also uns) oder wegen des Schützenfestes, das zu uns herunterschallt oder einfach, weils für heute genug ist? Wir wissen es nicht und freuen uns einfach darüber.
29.06. Hitzacker – Elbe stromab – Boize stromauf – Yachthafen Boizenburg
Freitag Hitzacker – Boitzenburg
Regen, kalt
An schönen Ufern mit gelegentlich sonnenbestrahlten Ufern erreichen wir bei KM 559 die Einmündung der weltbekannten Boize und nach knapp 3 KM das an selbigem Flüßchen gelegene und nach ihr genannte Boizenburg. Bis zur Wende sozusagen auf der falschen Elbeseite gelegen, aber mit einer großen Werft, die heute gelegentlichen Wessi-Investoren zur Geldvermehrung, aber den Boizenburgern kaum mehr mit Arbeitsplätzen dient. Boizenburg ist von einem Wassergraben umgeben, hat einen großen Dom und ein historisches Rathaus. Wer in knapp 60 KM Entfernung von Hamburg mitten in einem Ort ein modern renoviertesFachwerkhaus für wenig Geld sucht, wird hier fündig.


30.06. Boitzenburg – Elbe stromab –- Elbe-Seiten-Kanal – Hebewerk Lüneburg - KM 92 (Nähe Wulfstorf)
Samstag Boitzenburg – bis KM 92 auf dem Elbe-Seiten-Kanal
Wolkig, Schauer, kühl
Nach anderthalb Stunden Fahrtzeit – 13 KM auf der Elbe, dann 9 KM auf dem Elbe-Seiten-Kanal erreichen wir das eindrucksvolle Schiffshebewerk Lüneburg-Scharnebeck gegen 11:45 Uhr, gesellen uns zu dort bereits liegenden 8 Sportbooten und haben dann 6 Stunden Zeit, um diesem Schiffsaufzug, der 30 Meter Höhenunterschied überwindet, bei der Arbeit zuzusehen. Vorher kommen wir nämlich nicht dran. Eine der beiden die Höhe überwindenden überdimensionalen Badewannen ist nämlich außer Betrieb und neben bzw. hinter den Berufsschiffen, die sich ebenfalls vor dem Wunderwerk stauen und für die diese Einrichtung natürlich hauptsächlich da ist, findet immer nur mal ein, manchmal auch gar kein Sportboot Platz. Die atemberaubende Fahrt findet für uns zwischen 18:00 und 18:25 statt und danach kommt sobald kein Hafen mehr. eindrucksvolle 30 Meter Höhenunterschied und Blick weit ins Land
Halb acht machen wir dann Schluß bei KM 92, einsam an einer Kanalliegestelle vor einem großen Schuber, der sich am nächsten Morgen so leise von dannen macht, daß wir uns nach dem Aufstehen verwundert die Augen reiben, weil wir nichts gemerkt haben.

01.07. Elbe-Seiten-Kanal KM 92 – Bad Bevensen - Uelzen
Sonntag
Bedeckt und kühl, nachmittags zunehmend Sonne, dafür schwül
Unterwegs kurz vor Bad Bevensen wieder ein Geräusch, wie wir es schon mal am Anfang unserer Reise gehört haben, Schlagen unter dem Heck, ein Motor geht in der Drehzahl herunter, dann wieder rauf, ich kuppele sofort aus, lasse die Schrauben dann vorwärts und rückwärts laufen, steige in den „Keller“, während Elke fährt und schaue nach den Wellen, aber alles in Ordnung. In Bad Beversen gibt es eine kleine Ausbuchtung des Kanals, Hafen wäre eigentlich zuviel gesagt und dort tauche ich, umgeben von großen und hungrigen Karpfen (die aber nur auf das Brot vom Nachbarsboot scharf sind) vorsichtshalber nach der Schraube, sehen kann man nicht viel, aber gefühlt scheint alles in Ordnung zu sein - und war’s dann auch. Wird wohl ein größeres Stück Holz gewesen sein oder – auch sehr beliebt – eine großere Plastiktüte. Nach diesem Schreck am Sonntagvormittag machen wir bald darauf im Hafen beim Yachtclub Uelzen Station. Dort ist beim benachbarten Kanuclub alles auf den Beinen, ein Drachenbootrennen findet statt.
Vom Hafen bis in die Stadt Uelzen – alte Innenstadt – ist es trotz Rennrad ganz schön weit, auch zum nächsten Bäcker muß ich am nächsten Morgen ganz schön strampeln. Aber ein Frühstück ohne Brötchen findet nur in Ausnahmefällen statt und eine solchen hatten wir gerade erst bei KM 92.
02.07. Uelzen – Elbe-Seiten-Kanal - Wittingen
Teils Regen
Nach dem Passieren der Schleuse Uelzen – überflüssig zu vermelden, daß es natürlich während des Schleusens regnet – machen wir bei KM 50 (wir fahren gegen die Kilometrierung sozusagen stromauf) an einer Kanalliegestelle fest, die wir uns vorher ausgeguckt hatten. Der Elbe-Seiten-Kanal ist nämlich in den siebziger Jahren als schnelle Verbindung für die Berufsschifffahrt gebaut worden und nicht so sehr als regionaler Verkehrsweg mit der Folge, daß es wenig Ortsberührungen gibt, jedenfalls nicht in fußläufiger oder bequemer Radentfernung. Es ist schon toll, wenn man unterwegs Internetanschluß hat und auf Google Earth zurückgreifen kann: So konnten wir sehen, daß ein Aldi gerade mal 200 Meter von dieser Stelle entfernt liegt, vom Kanal aus hätten wir das nie entdeckt. Anschließend geht’s noch bis zum Sportboothafen Wittingen (KM 39), schön angelegt mit kleiner Kneipe und viel Platz, aber fast 10 KM vom Ort Wittingen entfernt. Dort gibt es reichlich Einkaufsmöglichkeiten, Baumärkte, Autohäuser und was der Mensch so braucht, aber wir brauchten eigentlich nichts wegen besagtem ALDI-Einkauf, außer …. Bargeld. Wer hat das heute noch, und vor allem unterwegs. Aber gegenüber im Industriehafen auf der anderen Seite des Kanals gibt es ein Öllager, man verkauft dort Heizöl und hat sogar eine Schiffstankstelle für Diesel. Aber dort – wie überall bei den Wassertankstellen – wird nur gegen Bargeld verkauft (ob das was mit den Liechtensteiner Stiftungen zu tun hat?). Also aufs Fahrrad und nach Wittingen zur Bank gefahren. Dem Kreislauf und dem Sightseeing tut’s gut.
Man kann Banken in historischem Umfeld auch architektonisch erträglich gestalten
Aber nicht nur das Einkaufen und die Geldbeschaffung sind für den Sportschiffer etwas beschwerlicher oder erfordern mehr Planung, auch das Tanken – selbst mit zwei 500-Liter-Tanks – will geplant sein. (Und ganz bis auf den Boden der ebenso wie das Schiff 30igjährigen Tanks möchte ich wegen der dort auf die Verstopfung der Treibstofffilter lauernden Ablagerungen denn doch nicht vordringen). Seitdem die Sache mit dem roten und dem weißen Diesel, dem steuerbegünstigten für unter anderem die Berufsschifffahrt und dem für Normalsterbliche europaweit so geregelt ist, daß keine Schlupflöcher mehr bestehen, müssten die Tankstellen für die Berufsschifffahrt sich nämlich mit gesonderten Säulen und Tanks für die Sportschifffahrt ausrüsten. Früher reichte da nur ein extra Schlauch mit einer Zapfpistole mit kleinerem Durchmesser. Diese Investition lohnt sich für viele nicht und damit sind eine Reihe von Tankmöglichkeiten am Wasser weggefallen. Beim Öllager im Kanalhafen Wittingen ist das nicht so, man muß nur genau sagen, wieviel Diesel man haben will, die Menge wird dann von der freundlichen Mannschaft in ein Faß abgefüllt, zur Anlegestelle transportiert und dann mit einer kleinen elektrischen Pumpe in den Schiffstank gefüllt, dafür ist’s vergleichsweise billig und der 20 ltr-Kanister Motoröl ebenfalls.
03.07. Wittingen – Elbe-Seiten-Kanal – Mittellandkanal – Stichkanal Salzgitter – Yachthafen Heidanger (Salzgitter)
Dienstag
Sonnig, abends Regen und kühl
Nach oben beschriebenem Tankmanöver in - für unsere Verhältnisse - frühester Morgenstunde (08:00 Uhr) fahren wir weiter von KM 39 bis KM 0, dort, zwischen Wasbüttel und Calberlah, gegenüber von Edesbüttel (so sieht’s da auch aus) trifft der Elbe-Seiten-Kanal auf den Mittellandkanal bei KM 233. Man sollte schon vorher ein bißchen den Funk abhören. (Berufsschiffe müssen Funk haben, Sportschiffe können, man muß dann aber ein spezielles Funkzeugnis haben, denn sonst könnte ja jeder kommen, der zuhause wie selbstverständlich ohne Prüfung Telefone bedienen kann). Auf Kanal 10 findet die Verständigung über nautische Dinge statt, wer überholen möchte oder aus einem Hafen ausfährt und wer eben beispielsweise mit einem 200 Meter langen Schubverband in den Elbe-Seiten-Kanal einbiegen möchte. Und da wär’s gut, wenn man sich auch mit einem kleinen Sportboot darauf einrichtet, daß es etwas eng werden könnte. Ansonsten geht es übrigens zu meiner Überraschung auf der wichtigsten europäischen Ost-West-Binnenschiffahrtstraße Mittellandkanal recht ruhig zu. Natürlich kommt einem dann und wann ein Berufsschiff entgegen, je nach Geschwindigkeit wird man bei langsamer Fahrt auch schon mal überholt oder läuft bei eigener Geschwindigkeit von über 10 KM/h auf ein Berufsschiff auf, aber im Vergleich zum Fahren auf dem Rhein oder z.B. dem Amsterdam-Rhein-Kanal in Holland ist es wirklich beschaulich. Wir biegen also nach rechts (nach Westen) auf den Mittellandkanal und fahren heute insgesamt über 60 Kilometer bis zum Stichkanal Salzgitter, um wie auf der Hinfahrt im Yachthafen Heidanger ein schönes Abendessen zu uns zu nehmen, leider ist es nach nachmittäglichem Gewitter feucht und kalt, sodaß wir nicht draußen sitzen können.
04.07. Heidanger – Stichkanal Salzgitter – Mittellandkanal - Idensen
MittwochSchauerwetter, kühl
Am 14.07. wollen wir wieder zuhause sein, den Mittellandkanal von der Einmündung des Elbe-Seiten-Kanal bis Minden sind wir schon auf der Hinfahrt gefahren, also wird heute mal etwas länger geschippert. Um 08.50 geht’s „schon“ los und wir fahren genau acht Stunden und 82 KM einschließlich der Schleuse Anderten, die uns von 12:25 – 13:20 beschäftigt hat, durch Hannover bis Idensen vor der Kulisse eines beeindruckenden Kaliberges und jener vom Hafen aus nicht zu sehenden wunderbaren romanischen Kirche, die ich schon auf der Hinfahrt besichtigt habe. Anlegemanöver im Hafen natürlich bei stärkstem Regenschauer.
05.07. Idensen – Mittellandkanal – Minden, Yachthafen
Donnerstag
Zum Wetter steht nur ein Wort im Logbuch: „Scheiße“
Aber es kam auch schon mal die Sonne heraus. Wir überqueren auf dem Mittellandkanal die Weser, an dieser Kreuzung gibt es in unserer Fahrtrichtung links, also am Südufer gegenüber der Einfahrt zur Schachtschleuse auch Liegeplätze für Sportboote, von da aus hat man es relativ nahe zu einem Einkaufszentrum und zu Stadt Minden (mit dem Rad, ein Bus fährt da wohl auch), wir fahren aber noch ein Stückchen weiter bis zum Yachthafen am rechten (nördlichen) Ufer. Dort kann man in einem kleinen Spaziergang ebenfalls einen Supermarkt mit Bäcker erreichen, im Yachthafen gibt es eine urige Kneipe, in der der Liebhaber von frittiertem Schnitzel mit Pommes auf seine Kosten kommt.
06.07. Freitag Minden – Mittellandkanal - Bad Essen
Freitag
Zum Wetter hat die Logbuchführerin zur Steigerung vermerkt „Große Scheiße“
Heute geht’s bis Bad Essen,
der Hafen des Yachtclubs hat nur wenige Liegeplätze, die Boxen sind etwas eng, unter Wind gerate ich nah an einen Pfosten, der Fender wird hochgedrückt, das Fenderseil klemmt sich unter eine Scheuerschutzleiste, die teilweise abgerissen und hochgedrückt wird. Shit happens. Gleich repariert, sieht man kaum noch. Der Verkehrsspiegel an der Einfahrt macht Sinn in dieser leichten Kurve des Kanals, so kann man vor der Ausfahrt vorbeirauschende Berufsschiffe noch rechtzeitig erkennen.
Leider führt unmittelbar neben dem Hafen eine relativ verkehrsreiche Brücke über den Kanal. Bequem für den Stadterkunder, geräuschvoll für den Schiffer, aber der Regen prasselt ohnehin auf Kajütdach und Persenning. Bei schönem Wetter hätte mich die Brücke wahrscheinlich gestört. Bad Essen ist hübsch. Wenn’s warm und trocken gewesen wäre, hätte man in vielen Restaurants und Cafés draußen sitzen können.
07.07. Bad Essen – Mittellandkanal - Recke
Samstag
Kalt und windig, abends Sonne und halbwegs warm
Nach gut vier Stunden kalter Fahrt durch schöne westfälische Landschaft erreichen wir den Yachthafen und Wohnmobilplatz bei Recke. Dort liegt man gut, samstags gibt’s im Hafenrestaurant immer Grillabend, das nehmen wir nach einem kleinen Spaziergang in – endlich – warmer Nachmittagssonne wahr und haben nett mit Mitschiffern und Wohnmobilisten an unserem Tisch geplaudert und dabei einige Bier zu uns genommen.
08.07. Recke – Lingen
Sonntag
Blauer Himmel (!!!!)
Früher Start – 6:50 Uhr, weil auf dem Dortmund – Ems – Kanal sonntags nur bis 14:00 Uhr geschleust wird und wir Lingen erreichen möchten. Der Mittellandkanal beginnt – in unserem Fall endet – am Dortmund-Ems-Kanal bei Bevergen, dort fahren wir nach rechts und dann nach einiger Wartezeit um 09:00 Uhr hinter einem Berufsschiff in die Schleuse ein und von da die nächsten Schleusen immer hinterher. Die Berufsschiffe fahren zwar etwas langsamer als wir eigentlich fahren würden, aber da sie sich rechtzeitig bei den Schleusen anmelden und die Schleusenwärter sich auch bemühen, keine Wartezeiten für die Berufsschifffahrt entstehen zu lassen, klappt es die nächsten Schleusen zügig, die langsamere Fahrgeschwindigkeit wird mehr als wett gemacht und wir schaffen die letzte Schleuse vor Lingen, Gleesen, bis 13:30 und machen kurz vor drei im Stadthafen Lingen fest, auf den uns im übrigen über Funk der nette Berufsschiffer aufmerksam gemacht hat. Da liegt man gut, aber ohne jegliche Einrichtungen (kein Wasser, kein Strom, keine sanitären Einrichtungen), ist aber direkt über einen kleinen Rasenplatz an einem Lidl mit Bäcker und in die hübsche Innenstadt ist es nur ein kurzer und lohnender Spaziergang. Dort – in der Innenstadt am schönen Marktplatz haben wir auch draußen sitzend bei einem halben Italiener (Frau Deutsche, Speisekarte nicht nur italienisch ) gut gegessen.
09.07. Lingen – Dortmund-Ems-Kanal - Haren
Montag
Wetter lt. Elke’s Logbuch:„Na ja“
Heißt, erst ganz schön, dann Gewitterschauer mit Hagel, dann wieder trocken, usw. Vorbei an Raffineriehafenund einem Atomkraftwerk erreichen wir nach gut fünf Stunden Fahrt Haren. Atomkraftidylle

Tanken in Haren (1,20 €) fanden wir nach Müritz – Preisen ganz gut, aber bis Weener hätt’s noch gereicht, und da gab’s am 10.07. den Diesel noch zu Friedenszeiten (will sagen zu Preisen, zu denen der Hafenmeister Anfang Mai gebunkert hat, und die er auch so weitergibt: 1, 15 €), aber weiß man’s vorher? Bei 344 ltr wär’s doch tatsächlich 17,20 € günstiger gewesen. In Haren haben wir im alten Sportboothafen festgemacht von freundlichen Clubmitgliedern in Empfang genommen. Bei einer Fahrt im Herbst durch den Haren-Rütenbrock-Kanal habe ich im neuen Sportboothafen festgemacht, da liegt man vielleicht etwas schöner (mehr Blick), aber ins Städtchen mit einer pompösen St.Petersdom-Kopie aus dem frühen 20.Jahrhundert ist’s auch nicht näher.

10.07. Haren – Dortmund-Ems-Kanal – Ems - Weener
Dienstag
Wetter geht so
Halb zehn brechen wir in Haren auf, vier Schleusen von Haren geht es noch auf dem auch hier landschaftlich sehr hübschen Dortmund-Ems-Kanal. Mit der letzten Schleuse Herbrunn ist die nun gezeitenabhängige Ems aus dem Kanal befreit und vorbei an der Meyer – Werft in Papenburg geht es bei ablaufendem Wasser recht schnell. Bis es eben vor Weener schon zu sehr abgelaufen ist. Unsere Gezeitenrechnung haben wir nämlich ohne den Wirt gemacht. Weil unterwegs wegen unentschlossener Halbdeppen der Schleusenwärter noch einmal das Tor aufmacht und wir so fast eine Stunde an der Schleuse Bollingerfähr brauchen, kommen wir in Weener um 15:00 Uhr knapp zu spät und müssen wegen wenig Wasser vor der Hafenschleuse auf die Flut warten,
Einschleusen erst gegen 18:00 Uhr.

11.07. Weener
Mittwoch. Es regnet und regnet… daher Liegetag

12.07. Donnerstag Weener – Ems stromab – Schleuse Oldersum – Ems-Seiten-Kanal – Borsumer Schleuse - Emden
Donnerstag
Trocken, aber windig
Wir müssen in Weener schon gegen 10:00 Uhr ausschleusen (warum auch immer) und warten dann vor( bzw. nach) der Schleuse, bis die Flut kippt, um 12:00 geht’s dann bei ablaufendem Wasser und Wind gegen Strom mit entsprechenden Wellen in den Flußschlingen vor Oldersum.
Das lehmig – trübe Wasser spritzt hoch übers Boot mit entsprechenden Spuren. Bei der Schleuse Oldersum sind wir gegen 13:40, der wie immer freundliche Schleusenwärter hat nach Funkanmeldung schon die Tore auf und 10 Minuten später sind wir auf dem Ems-Seitenkanal Richtung Emden unterwegs.
In den Emder Hafen über die Borssumer Schleuse gelangt, fahren wir zur Borssumer Werft, wo wir am Beginn unserer Reise ein neues Wellenlager bekommen haben. Die Steuerbordwelle hat bei unserem Schraubenabenteuer am Anfang unserer Fahrt doch auch etwas mitbekommen, was sich durch Vibrationen bemerkbar macht. Analyse der Werft: Wellenlager muß gerichtet werden und Welle neu. Machen wir später, jetzt wollen wir erst mal nach Hause. Durch den Emder Hafen zur Eisenbahnbrücke, die nach kurzer Wartezeit und telefonischem Anruf außerhalb der regulären Zeiten für uns öffnet.
So gelangen wir in den Ratsdelft, wo man sehr schön liegen kann. In Emden wirft das Hafenfest vom kommenden Wochenende seine Schatten voraus, viele Sportschiffer sind zu diesem Ereignis bereits angekommen, wir haben aber dennoch einen schönen Platz, nachts etwas lauter, weil eine große Bühne aufgebaut wird und um 1:30 Uhr noch mal eben etwas „Soundcheck“ gemacht werden muß.

13.07. Emden – Ems-Jade-Kanal – Nordgeorgsfehnkanal - Marcardsmoor (Wiesmoor)
Freitag Wetter: grau, aber warmer Wind
Gleich um 08:00 Uhr zu Beginn der Öffnungszeiten sind wir an der ersten Brücke Richtung Ems-Jade-Kanal und bereits eine halbe Stunde später haben wir schon drei Brücken und die berühmte Kesselschleuse passiert. Diese Strecke durch Emden ist immer wieder schön, ebenso wie die Fahrt auf dem kleinen Kanal vorbei an Aurich. Um 13:00 Uhr vertäuen wir das Schiff am heimatlichen Steg. Aber…… Freitag, der 13.! Mit dem Schiff ist alles gut gegangen bei unserer letzten Etappe, aber als ich mit dem Fahrrad nach Hause fahre, um das Auto zu holen, ist beim Auto die Batterie leer (Handy drin gelassen) mit der Folge, daß auch die Zentralverriegelung nicht geht. Über die Möglichkeit händisch aufzuschließen, komme ich zwar ins Auto, aber nicht an den Kofferraum, und dort befindet sich die Batterie… Gottseidank hat mir der Nachbar sein Auto geliehen und so konnten wir unsere ganzen Sachen vom Schiff holen. So, das war’s mit Berlin. Mußte ja auch mal sein.

Summen
67 Tage unterwegs
50 Fahrtage
229 Fahrstunden einschl. Wartezeiten vor Schleusen, etc.
1.953 KM Fahrstrecke
1.964 Liter Diesel
Durchschnittswerte
5 Stunden Fahrzeit pro Fahrtag
100,55 Ltr Diesel auf 100 Kilometer
8,58 Ltr Diesel je Betriebsstunde