Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Freitag, 22. Juni 2012

Ostfriesland - Frankreich und zurück

Teil V: Auf der Saône weiter bis St.Jean-de-Losne





Montag, 18. Juni 2012 Scey-sur-Saône/Locaboat – Port des Savoyeux

heiter bis wolkig,schwül, einzelne Tropfen


Dienstag, 19. Juni 2012 Port des Savoyeux – Mantoche

heiter bis wolkig,schwül, einzelne Tropfen,abends Landregen


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Im 640 Meter langen Tunnel von Savoyeux…


Heute führt uns die Fahrt zum zweiten Mal durch einen Tunnel, nur jetzt denken wir auch ans Fotografieren





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…geschafft.


Aber eigentlich nicht schwer. Der Tunnel ist gut beleuchtet, man sieht bei der einfahrt schon das Ende und die Fahrwasserbreite von 7,00 Metern ist für unser Boot mit 3,85 Metern keine Schwierigkeit.
Flußabwärts von Gray (lassen wir sozusagen links liegen) ist ein schöner Liegeplatz an Trauerweiden und einem kleinen Dörfchen, in dem es immerhin eine Alimentation mit einem Depot de Pain gibt (Der Bäcker versorgt die Alimentation mit frischen Backwaren). Außerdem eine Bar und ein Restaurant mit Tabac ( also werden hier Rauchwaren und meist auch Zeitschriften verkauft), das aber heute, immer? zu hat. Wir wollen heute sowieso an Bord essen. Aber Morgen früh kann ich frisches Baguette holen.


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idyllischer Schattenplatz in Mantoche


Mittwoch, 20. Juni 2012 Mantoche – St.Jean-de-Losne

bedeckt, etwas Regen, kühl, Nachmittag Sonne, heiß


Heute machen wir Strecke wie schon lange nicht mehr, 53 Km und vier Schleusen in sechs Stunden. Eigentlich müßten wir nicht bis ganz nach St. Jean-de-Losne, . Unser nächster Streckenabschnitt, der Canal du Rhone au Rhin, zweigt schon oberhalb von der Saône ab. Aber St.Jean ist zwar ein kleines Städtchen, hat aber alles was des Binnenschiffers Herz erfreut, weil es einen Kreuzungspunkt bildet. Vom Süden von der Rhone kommen die Schiffe, um die Saône weiter aufwärts zu fahren zum Canal du Centre oder zm Canal des Vosges, oder sie biegen in St. Jean in den Canal de Bourgogne ab, oder eben etwasd weiter oberhalb in den Kanal von der Rhone zum Rhein. Entsprechend gibt es in diesem Örtchen mehrere Werften, Schiffszubehör, viele Liegeplätze und wir wollen hier bei der traditionsreichen Firma Blanquard unsere Ventildeckeldichtung austauschen, die zunehmend geleckt hat und die wir vor einer Woche telefonisch bestellt haben
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Der Stadtkay von St.Jean-de-Losne mit einigen Booten
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und wir legen hier an, zu welchen Vergnügungen?


Donnerstag, 21.Juni 2012, St.Jean de Losne - Reparaturtag

warm bis schwülheiß, nachmittag kräftiges Gewitter, danach wieder schön


Gestern angekommen an den Stegen der traditionsreichen Fa.Ets.Blanquart, die bestellte Ventildeckeldichtung war da, trotz engem Terminkalender macht Monsieur Blanquart einen Reparaturtermin für heute möglich, der Monteur hat sich gestern noch den Motor angesehen, will so zwischen viertel nach zehn bis halb elf kommen... und kommt auch pünktlich, wechselt die Dichtung, einen Ölwechsel macht er auch und unser dicker Ford 6-Zylinder Industrie-Dieselmotor schluckt für gute 130 € 17 Liter frisches Öl.
Am Nachmittag kaufen wir ein im nah gelegenen Supermarkt "Casino", lassen uns Zeit dabei, während ein kräftiges Gewitter seinen Regen aufs Supermarktblechdach prasseln läßt. Als wir die Einkäufe in Rucksack und Tragetaschen verpackt haben, hört der Regen auf und trockenen Fußes gelangen wir wieder aufs Schiff.
vor dem Gewitter ist nach dem Gewitter? - Stege Fa.Blanquart, St.Jean de Losne


Aber es dräut noch dunkel, gestern abend haben wir im kleinen Café de France am Kay zur Saône, das wegen Ruhestandsabsichten der Besitzerin zum Verkauf steht (wer hat nicht Lust?), gut und außerordentlich preiswert gegessen (Menu 13 €!), hätten wir gern heute wiederholt, aber angesichts des Panoramas und der im Supermarkt erstandenen Leckereien, machen wir ein schönes Abendessen auf dem Schiff.


Freitag, 22.06.2012, St.Jean de Losne, weiterer Liegetag

blauer Himmel, teilweise bewölkt, warm, abends etwas kühler Wind


Elkes Rücken wird nicht wirklich besser, wir legen noch einen Ruhetag zur Entspannung ein. Ich wachse und poliere das Salondach, vor lauter Umbauten und Vorbereitungen war ich nach der Winterpause noch nicht dazu gekommen. Am Abend dann noch mal ins Café de France, war wieder gut.

Freitag, 15. Juni 2012

Ostfriesland - Frankreich und zurück

Teil IV:  auf dem Vogesenkanal bis Corre


Sonntag, 3. Juni 2012 - Richardménil – Schleuse 38 Roville

Regen, teils kräftige Schauer


Wegen der niedrigen Durchfahrthöhen auf dem Kanal des Vosges (3,50 m, manchmal auch nur 3,45 m) mußten wir unser Verdeck ganz abbauen, weil es ziemlich unintelligent konstruiert ist. Man kann – mühsam – zwar das Gestänge mit Verdeck zurückklappen, aber dann ist der Kapitän vom Gestänge um ihn herum gefangen, und muß bei Schleusen- und anlegemanövern drüber weg oder unten durch krabbeln, was zum Einen anstrengend ist, zum Anderen eines Kapitäns einer 11 – Meter – Motoryacht unwürdig, und vor allem zu lange dauert. Wir fahren also oben offen, schön bei schönem Wetter, heiß bei heißem Wetter und vor allem, wie sich heute zeigt, naß bei nassem Wetter.

Montag, 4. Juni 2012 - Roville – Charmes

heiter bis wolkig, kühle Luft

Heute machen wir entspannt 7 Schleusen – die Peniche, die vor uns lag, ist früh aufgebrochen und sonst kam weiter kein Boot, also wir fahren allein in die Schleusen und haben so unseren Rhythmus und Festmachmethoden. Müssen allerdings an jeder Schleuse ein bißchen warten, weil vor uns eine ziemlich langsame Peniche fährt. Ist ja auch nicht einfach mit einem Schiff von 5 Metern Breite und 35 Meter Länge in eine Schleusenkammer zu manövrieren, die 5,20 Meter breit und 38 Meter lang ist.
Charmes hat ganz schöne Liegeplätze mit Strom und Wasser, aber an der Kaymauer liegen schon einige dieser meist von Engländern, Amerikanern oder Neuseeländern besetzten Penichen, und an den andern Anlegestellen ist es am Ufer zu flach zum Anlegen, dort könnten aber gut die Penichen liegen. Aber, wat willse machen. Wir konnten uns längsseits an ein anderes Boot legen. Für eine Nacht geht das ja mal.

Dienstag, 5. Juni 2012 - Charmes – Thaon

heiter bis wolkig, wärmer

Der Engländer mit seiner Peniche, der gestern vor uns her gezockelt ist, läßt uns nach meiner unwiderstehlichen Anfrage an diesem Morgen vorfahren, tatsächlich sind wir dann fast zwei Stunden früher an unserem nächsten Anlegeplatz als er.
Alles sieht also gut aus, locker machen wir 9 Schleusen , noch 5 Schleusen und wir hätten Epinal erreicht, da passierts bei der 7. Schleuse: Elke beugt sich weit vor, um die blaue Bedienstange der automatischen Schleuse anzuheben und so das Signal zur Schleusung zu geben und -Knacks- die Bandscheibe ist beleidigt. Für heute ist da erst mal Schluß. Wir legen also in Charmes an, ein kleines Städtchen mit Supermarkt und Lidl und Bäckereien, allem, was der Schiffer so braucht, und der Liegeplatz ist auch ruhig.

Mittwoch, 6. Juni 2012 - Liegetag

Regen,nachmittags trocken, teils sonnig

heute machen wir Pause und hoffen auf Rückenbesserung.

Donnerstag, 7. Juni 2012 - Thaon – Epinal

warm, heiter – wolkig, schwül,nachmittag Gewitter

Trotz Rückenproblemen fahren wir weiter, es geht auch ganz gut, aber dann gibt’s einen Rückschlag (besser Rückenschlag) beim Wäscheaufhängen, und Elke ist erst mal außer Gefecht und auf dem Sofa.
Ja, auch Schiffer haben dreckige Wäsche, in manchen Häfen gibt es eine Waschmaschine, aber bis dahin muß auch mal mit der Hand gewaschen und auf vom Schiffer über Deck gespannten Leinen getrocknet werden. Wenn dann ein Gewitter kommt und es am naächsten Tag auch erst mal regnet... dauert es mit dem Trocknen auch mal länger.
Ich fahre erst mal mit dem Fahrrad zu einer Kurzbesichtigung in die Stadt, dabei beginnt es natürlich (siehe wäsche) zu regnen und ich flüchte mich in die Basilika Epinals die meinem Namensvetter St. Mauritius gewidmet und eindrucksvoll frühe Gotik interpretiert.

Dann weiter im Regen zu einer Kathedrale der Neuzeit, dem Laden von ORANGE, ein französischer Telefonanbieter (sowas wie Vodafone o.ä.), von dem ich eine prepaid – Karte für das mobile Internet erwerben will. Fünf bis sechs Verkäufer sind in Verkaufsgesprächen an jeweils eigenen, kleinen Besprechungstresen, durch ein paar Stufen vom niedriger gelegen Eingangsraum getrennt, in dem fünf – sechs Leute warten mit einer Ergebenheit, als ginge es um Bezugsscheine für Säuglingsnahrung nach dem Krieg. Und die Besprechungen der Verkäufer mit den Kunden dauern. Ja herrgottnocheinmal, was ist denn so kompliziert am Kauf eines Handys oder dazugehörigen Vertrages? Nach gut 30 Minuten bin ich an der Reihe (macht ja nichts, es regnet in Strömen, ich bin mit dem Fahrrad unterwegs, und bei Orange ist es wenigstens trocken), ich erkläre mein Begehr – eine prepaid-Karte für mobiles Internet für einen Datenstick (so'n Ding, was man ins Netbook steckt und dann – so man denn den richtigen Vertrag und das nötige Guthaben hat – vom Schiff mit der Welt im Internet verbunden ist). Pas de problème – und schon habe ich einen „Pass Let's go“ (trotz Jacques Lang gibt es in Frankreich immer mehr Anglizismen, ganz zu schweigen von McDonalds und Kebab-Buden) für 8,00 €, den ich in jedem „Tabak“ aufladen kann, z.B. mit dem von mir gewünschten Tarif 25 € für 1 Monat mit bis zu 2 GB. Warum der wahnsinnig informierte Verkäufer mir diesen Tarif nicht gleich mit verkauft hat, bleibt sein Geheimnis. Ich will die Leser nicht mit den unglaublichen Verwicklungen im Detail verwirren, nur soviel: just diesen Tarf kannte man im „Tabak“ nicht, bei Nachfrage im Orange-Laden an der Warteschlange der Brotkarten- und Bezugsscheinaspiranten vorbei, mais oui, retournez avec votre ordinateur (heir ist der Franzose konsequent, so ein ekliges englisches Wort wie Computer verwendet er nicht). Ich wieder zum Schiff, den ordinateur, also mein Laptop/Netbook geholt, komme auch gleich dran und – löse heillose Verwirrung aus, den Tarif gibt’s nicht, man kann ihn nicht herunterladen, blättert in dicken Büchern mit Tarifbedingungen, die – quelle dommage - gerade gestern ausgelaufen sind, andere Kollegen werden hinzugezogen, die aber gar keine Lust haben. Dann aber erscheint ein Deus ex machina, zeigt seinem Kollegen was auf dem Bildschirm, hat sogleich einen Ausdruck zur Hand, der mein Guthaben ist, und dann auch noch neuerdings für 20 statt 25 € und schon ist alles geregelt. Und klappt tatsächlich...Wahrscheinlich hieß der Mann Miraculix.

Freitag, 8. Juni 2012 - Liegetag

morgens Regen, später zunehmend sonnig

Wegen Wetter, wegen Rücken und weil's hier schön ist und weil die ORANGE – Fragen geregelt werden müssen (siehe oben), bleiben wir noch einen Tag. Machen auch einen kleinen Spaziergang durch das hübsche Epinal. Neben meinen zahlreichen Ausflügen zu Orange mache ich noch Besorgungen beim Bricolage (Baumarkt) und beim Intermarchée (großer Supermarkt).

Samstag, 9. Juni 2012 - Epinal – Chaumosey

blauer Himmel, Ostfriesenwolken,zunächst kühle Luft, später warm, abends Eintrübung

Mit Epinal haben wir auch die Mosel verlassen, die sich auf verschlungenen Pfaden weiter ostwärts als unsere Zielrichtung schließlich fast am Ballon d'Alsace entspringt, und klettern nun auf einer 15stufigen Schleusentreppe auf einen Bergrücken, von dem aus wir in einem kleinen Seitental mit dem Canal des Vosges schließlich das Tal der Saône erreichen werden. Auf dem Bergrücken in der Stauhaltung – so nennt man das höchste Stück eines Kanals zu dem Schleusen hinauf- bzw. von da wieder hinab führen -  und legen an einem kleinen lauschigen Plätzchen an, am rechten Kanalufer, am linken lockt der Bäcker

und ein Restaurant im Örtchen Chaumosey, und beides – so entdecken wir nach einiger Zeit – müssen wir nicht schwimmend zu erreichen versuchen, nein, unmittelbar an unserer Anlegestelle führen Stufen von der hoch gelegenen Kanaböschung hinunter und zu einer Unterführung. Davon machen wir Gebrauch und speisen abends wirklich gut – nicht ganz billig - in einem auch vom Michelin empfohlenen Restaurant.

Sonntag, 10. Juni 2012 - Liegetag

blauer Himmel, Ostfriesenwolken,zunächst kühle Luft, später warm, abends Eintrübung

Montag, 11. Juni 2012 - Chaumosey – Thunimont

morgens Regen, ab und an Aufheiterungen, meist trocken

Heute bisheriger Schleusenrekord – 23 Schleusen, aber nachdem wir mit den Anstieg nach Epinal bis zur Stauhaltung den Gipfel am Samstag erreicht, haben, geht es nun abwärts, ein wesentlich einfacheres Schleusen. Bei wechselhaftem, meist trockenen Wetter, wir haben aber dennoch den ganzen Tag unser Regenzeug an, fahren wir durch ein wunderschönes und einsames Tal mit wenig und zumeist sehr einsamen Liegeplätzen, ca. jeder Kilometer eine Schleuse. Ein Fußgänger ist schneller. Als wir dann nach 21 Schleusen und 6 Stunden Fahrzeit (viel für uns faule Schiffersleut) endlich an einem Liegeplatz festgemacht haben, erreicht uns die Kunde, daß bei der überübernächsten Schleuse eine Seitenwand sich bedrohlich
ausgebeult hat – die Schleusen wie der Kanal sind von 1880 – und sie deswegen morgen für die notwendigen Reparaturarbeiten gesperrt wird und das womöglich ein paar Tage dauern kann, da werfen wir die Leinen noch einmal los. Es ist 17:15 Uhr, die Schleusen schließen um 18:00 Uhr, aber einige Telefonate mit französischen Anrufbeantwortern und freundliche Leute mit einem Fahrrad bewegen die Schleusenwärter, zu warten und uns auch um 18:30 noch durch die Schleuse zu lassen.


Um 18:45 ist dann Schicht, auch für meine tapfere Elke, deren Rücken - ob mit Ruhetag oder mit Schleusen - einfach nicht besser wird, eher im Gegenteil.

Dienstag, 12. Juni 2012 - Thunimont – Fontenoy-le-Chateau

immer wieder Schauer, manchmal kurze Aufheiterungen

Heute der Albtraum des Schleusers, ein Seil bekneift sich, das Schiff neigt sich bedrohlich, die Nothaltstange und das scharfe, für diesen Fall mitgeführte Messer, mit dem das Seil durchtrennt wird, beenden die mißliche Lage. Außer einigem Durcheinander im Schiff ist weiter nichts passiert. Und wer ist schuld? Der Kapitän, der trotz der Mahnungen der besten aller Reisebegleiterinnen und Ehefrauen das Seil um den gleichen Poller geführt hat, an dem es auch eingehängt war. Vor allem bei nassen Tauen und steil nach oben zum Schleusenpoller gehendem Seil bekneift sich da das Tauwerk schon mal und gegen 13 Tonnen kommt man mit Menschenkraft nicht an. Nach diesem Schreck in der späten Morgenstunde erreichen wir dann bei mäßigem Regenwetter und sehr schöner Strecke durch eindsame Wälder und Schluchten Fontenoy-le Chateau, das sich neben früherer größerer geschichtlicher Bedeutung neben pittoresker Lage vor allenm durch einen Hafen auszeichnet, in dem es Strom und Wasser und auch einen Bäcker gibt (Mardi après-midi et mercredi fermé – Dienstag nachmittag und Mittwoch geschlossen), na ja, wir haben ja noch ein gut erhaltenes Pain von heute morgen, das wir dann morgen in der Pfanne toasten. Elkes Rücken – immer noch nicht besser. Sie steht ständig unter Aspirin und härteren Drogen.

Mittwoch, 13. Juni 2012 – Liegetag
Regen, kleine Aufheiterungen, Regen, gegen Nachmittag trocken, abends Aufheiterung
Wir bleiben liegen, erstens, Elke braucht Ruhe – zweitens, bei Regen macht es nicht wirklich Spaß, Boot zu fahren, drittens, der Hafen und das Städtchen sind gemütlich.

Donnerstag, 14. Juni 2012 – Fontenoy-le-Chateau – Corre
Bestes Wetter, blauer Himmel mit hoher Bewölkung und gut warm

Eine Fahrt durch schöne und teils einsame waldreiche Gegenden führt uns nach Corre, dem Ende des Canal des Vosges und dem Beginn der schiffbaren Saône. Ich kann Elke überzeugen, heute nur Passagier zu sein und mich das Schleusen allein besorgen zu lassen. Abwärts Schleusen bei nahezu windstillem Wetter ist wirklich keine große Sache und so kann sie ihren Rücken schonen.

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Schleuse in Fontenoy-de-Chateau

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Durch enge Schluchten...

010
ins weite Tal der Saône


Freitag, 15.Juni 2012 - Liegetag in Corre

morgens grau und etwas Wind, aber warm, dann zunehmend Aufheiterungen und teilweise richtig heiß
Heute schlafen wir wegen grauer Kühle länger (noch länger als sonst) ich stehe um kurz nach neun Uhr auf, bis wir dann am Frühstückstisch unter unserm vorübergehend wieder aufgebauten Schattenverdeck sitzen ist es elf Uhr. Ja, und?! Wir haben schließlich Urlaub (Urlaub wovon eigentlich?). Also, es könnte uns schlechter gehen. Elke kommt zum ersten Mal ohne Tabletten aus. Und als wir am späten Nachmittag mit unserem Sohn skypen - ja, hier im Hafen gibt es WiFi - bringt er mit seinen trockenen Kommentaren Mutter zum Lachen und - Knacks - die Bandscheibe scheint nicht mehr, oder kaum noch, beleidigt. Hoffen wir das Beste, lieber Leser. Ab Mittag war dann wäschewaschen angesagt; im Gebäude der Capitainerie - ja, in Frankreich heißt das nicht Hafenmeister, sondern Capitain, und der residiert natürlich angemessen in der Capitainerie - also im Gebäude der Capitainerie gibt es Waschmaschine und Trockner. Wir waschen zwei Maschinen und haben nun wieder etwas Frischereserve im Schrank. Dann haben wir noch einen Marsch, bewaffnet mit Rucksack und Einkaufskarre zum Intermarchée (Marsch    -> marchée hat wohl nichts miteinander zu tun) gemacht, um neben den üblichen Lebensmitteln auch die Getränkevorräte aufzufüllen. Der letzte Kasten deutschen Bieres, im Edeka in Schweich an der Mosel erstanden, ist nun auch ausgetrunken, und nun müssen wir mit dem seizesoissantequatre=1664 im Karton mit 20 0,33 Fläschchen vorlieb nehmen, gönnen uns aber auch  noch ein 12er-Pack Leffe, und einen 5-ltr -Karton Corbeille-Rotwein. Die Puristen mögen sich schütteln, aber in Frankreich werden mitttlerweile auch hochwertige Weine im Karton verkauft. Man muß kein Glas schleppen und wieder entsorgen und - einmal angebrochen, hält sich der Wein mindestens 5 Wochen. Wir machen uns keine Sorgen, daß wir diese Zeit überschreiten, bei all dem guten Käse und em leckeren Baguette... 


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Schleuse in Fontenoy-de-Chateau


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Durch enge Schluchten...

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ins weite Tal der Saône




Freitag, 15.Juni 2012 - Liegetag in Corre
morgens grau und etwas Wind, aber warm, dann zunehmend Aufheiterungen und teilweise richtig heiß
Heute schlafen wir wegen grauer Kühle länger (noch länger als sonst) ich stehe um kurz nach neun Uhr auf, bis wir dann am Frühstückstisch unter unserm vorübergehend wieder aufgebauten Schattenverdeck sitzen ist es elf Uhr. Ja, und?! Wir haben schließlich Urlaub (Urlaub wovon eigentlich?). Also, es könnte uns schlechter gehen. Elke kommt zum ersten Mal ohne Tabletten aus. Und als wir am späten Nachmittag mit unserem Sohn skypen - ja, hier im Hafen gibt es WiFi - bringt er mit seinen trockenen Kommentaren Mutter zum Lachen und - Knacks - die Bandscheibe scheint nicht mehr, oder kaum noch, beleidigt. Hoffen wir das Beste, lieber Leser. Ab Mittag war dann wäschewaschen angesagt; im Gebäude der Capitainerie - ja, in Frankreich heißt das nicht Hafenmeister, sondern Capitain, und der residiert natürlich angemessen in der Capitainerie - also im Gebäude der Capitainerie gibt es Waschmaschine und Trockner. Wir waschen zwei Maschinen und haben nun wieder etwas Frischereserve im Schrank. Dann haben wir noch einen Marsch, bewaffnet mit Rucksack und Einkaufskarre zum Intermarchée (Marsch -> marchée hat wohl nichts miteinander zu tun) gemacht, um neben den üblichen Lebensmitteln auch die Getränkevorräte aufzufüllen. Der letzte Kasten deutschen Bieres, im Edeka in Schweich an der Mosel erstanden, ist nun auch ausgetrunken, und nun müssen wir mit dem seizesoissantequatre=1664 im Karton mit 20 0,33 Fläschchen vorlieb nehmen, gönnen uns aber auch noch ein 12er-Pack Leffe, und einen 5-ltr -Karton Corbeille-Rotwein. Die Puristen mögen sich schütteln, aber in Frankreich werden mitttlerweile auch hochwertige Weine im Karton verkauft. Man muß kein Glas schleppen und wieder entsorgen und - einmal angebrochen, hält sich der Wein mindestens 5 Wochen. Wir machen uns keine Sorgen, daß wir diese Zeit überschreiten, bei all dem guten Käse und em leckeren Baguette...


Sonntag, 17. Juni 2012 Port-sur Saône –Scey-sur-Saône

Morgens noch grau, aber zunehmend heller und schließlich wunderbares Wetter

was man vom Tagesverlauf nicht sagen kann. Katastrophe! Ich will eine langsamfahrende Peniche (ehemalige Berufsschiffe 38 x 5 m, heute gern als Privatboot ausgebaut, so auch bei unserm Fall) überholen, noch rechtzeitig vor einer Engstelle, mit genügend Raum und Geschwindigkeitsunterschied, aber nach meinem Eindruck hat der Schiffsführer noch mal richtig Gas gegeben und zu mir herübergesteuert hat. Kurz, in Höhe seines Bugs erwischt er uns am Heck, drängt uns quer vor ihn, mit Gegensteuern und Gas geben können wir uns befreien und kommen bis auf ein paar Schrammen an der Steuerbordseite mit dem Schrecken davon.

Aber Mr. Schiffsführer der Peniche – ein Engländer– fährt munter weiter, als wäre nichts geschehen und hält auch bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit (nach ca 600 m kam ein Hafen) nicht an. Wir jedoch haben dort festgemacht, ich habe die Péniche per Fahrrad verfolgt und Mr. Penicheuer a) die Meinung gesagt und b) angekündigt, daß ich die Polizei rufen werde. Was ich dann auch getan habe. Die Gendarmerie kam, hat sich alles von mir angehört, ist dann los und hat die Péniche im weiteren Verlauf des Kanals gestoppt, die Personalien des Schiffsführers festgestellt und mir dann wiederum die und dessen Versicherung mitgeteilt. Anzeige haben sie nicht aufgenommen und ich habe auch nicht darauf bestanden. Es war ja letztlich alles gut abgegangen und jetzt noch großes Tamtam auf französisch, das wollte ich mir ersparen.

Nachmittags erst mal Erholung von dem Schrecken, im Schiff aufgeräumt –es war so Einiges heruntergefallen – und dann die Kratzer an der Bordwand provisorisch übergestrichen. Am Abend haben wir uns im Restaurant „Les Deux Ports“ gleich über die Kanalbrücke ein schönes Abendessen in warmer Abendsonne gegönnt.

Sonntag, 10. Juni 2012


Ostfriesland - Frankreich - und zurück



Teil III: Die Mosel von Winningen bis Toul


liebe geduldige Leser,dieser Teil ist noch unvollständig, führt erst mal eine Liste unserer bisherigen Stationen auf, die ich hoffentlich so nach und nach mit Berichten auffülle. Leider haben wir keine guten Internet-Möglichkeiten, teilweise bin ich zu faul, und:

trotz schönem neuen Netbook, tagsüber kann man nicht schreiben, weil es zu hell für den Bildschirm ist...



Freitag, 18. Mai 2012 - Winningen – Treis-Karden


grau, Regen, später Aufheiterung, zunehmend windig





Samstag, 19. Mai 2012 - Liegetag


sonnig,teils wolkig, Wind





Sonntag, 20. Mai 2012 - Treis – Senheim


sonnig,teils wolkig, Wind





Montag, 21. Mai 2012 - Senheim – Traben-Trabach


bedeckt, Schauer, warm,auch Sonne





Dienstag, 22. Mai 2012 - Traben-Trabach – Neumagen-Dhron


sonnig,warm



Die Mosel wird immer schöner und heute erreichen wir den eher weniger bekannten Ort Neumagen - Dhrom, Stätte profunder Beweise, daß die Römer Moselwein hatten.
Nachbau römisches Weinschiff
http://de.wikipedia.org/wiki/Neumagener_Weinschiff

Hier haben wir doch tatsächlich in lauschiger Laube des Weingutes
http://www.warsberger-weinhof.de/ueber_uns.htm 


einen Schoppen getrunken, auf dessen Grundstück der Grabstein von Weinhändler Asper aus dem 4. Jh. nach Christus gefunden wurde.

Ja, die Römer wußten damals auch schon, wo's schön ist und was schmeckt.
.
Bachantin







Mittwoch, 23. Mai 2012 - Neumagen-Dhron – Schweich


nach Nebelauflösung schwülwarm





Donnerstag, 24. Mai 2012 - Schweich – Konz


sonnig, warm





Freitag, 25. Mai 2012 - Konz – Schwebsange (L)


blauer Himmel, starker Wind
Schwebsange liegt in Luxemburg, und hat eine Wassertankstelle mit Straßentankstellenpreisen und noch dazu Luxemburger Preisen - slso rd 20 Eurocent billiger als bei uns, daher tanken wir voll und freuen uns auf einen angenehmen Nachmittag in schöner Umgebung und abend, aber der leibe Gott hat diesem Ort eine Fliegenplage beschert, von der auch wir nicht verschoint bleiben und am nächsten Morgen schnell die Stätte verlassen.



Samstag, 26. Mai 2012 - Schwebsange – Thionville (F)


blauer Himmel, Streifenwolken, Wind
in Thionville liegt der Sportboothafen in der ansonsten ruhigen Mosel im Ablaufkanal des Stauwehrs der Schleus und hat eine Strömung, gegen die der Rhein fast harmlos ist. Mit Hilfe meistern wir ein schwieriges Anlegemanöver. Das Anlegen ist nicht so schwierig, aber vom Boot herunter ein Seil fest zu bekommen, wenn nur Ringe am Steg sind, ist nicht so einfach.

Sonntag, 27. Mai 2012 - Thionville – Metz


blauer Himmel, starker Wind
Besuch aus Troisdorf, der uns auf unserem Boot bis bis Metz begleitet. Dort ein wunderschöner Anlegeplatz in einem Seitenarm der Mosel mit einem Schwanensee an einem gepflegten Park mit vielen Menschen, die spazieren gehen, im Gras liegen, Elektro- oder Tretboote mieten. Ein bißchen Renoir, cezanne, etc. Stimmung, wenn man von den vielen Menschen absieht, die unter einer Störung zu leiden scheinen und laut mit sich selbst reden, ach nein, sie telefonieren.



Montag, 28. Mai 2012 - Liegetag


blauer Himmel, warm
Stadtbesichtigung, Metz ist wirklich eine Reise wert,



Dienstag, 29. Mai 2012 - Liegetag


blauer Himmel, warm
und Einkaufen kann man in Metz auch noch gut, alles in fußläufiger Entfernung von unserem Liegeplatz


Mittwoch, 30. Mai 2012 - Metz – Pont a Mousson


heiter bis wolkig, warm
hier gibt es einen schönen ruhigen Hafen, die Stadt über die Brücke, hat einen merkwürdig großen dreieickigen Platz mit mittelalterlichen Häusern und Bogengängen, passenderweise wurden heute LKW-Ladungen Sand vom Platz fortgefahren, ein Beach-Volley Turnier hatte seine Spuren hinterlassen.


Donnerstag, 31. Mai 2012 - Pont a Mousson – Liverdun


teils stark bewölkt, warm
Anlegeplatz in einem verlassenen Seitenarm der Mosel, in dem sich die riesigen Karpfen im flachen Gewässer mehr überhalb als unterhalb der wasseroberfläche laut platschend bewegen. Dazu die Schwanenfamilie mit frischem Nachwuchs und entsprechen agressiven Schwanenvater. Leider ändert sich das Wetter.


Freitag, 1. Juni 2012 - Liverdun -Toul


bedeckt, später Regen, nachmittag sonnig
im Regen unter unserem luftigen Schönwetterverdeck werden wir ein wenig naß, beschließen, nicht - wie vorgehabt - bis Neuves Maisons zu fahren, sondern durch drei Schleusen und einige, bedenklich niedrige Brücken nach Toul hineinzu fahren mit einem Hafen, in dem sich international viele Bootfahrer versammeln, Holländer, Belgier, Engländer, Franzosen, Deutsche, aber auch Neuseeland und USA sind vertreten. Die zumeist mit großen Booten, ehemaligen Berufsschiffen, in Frankreich Penichen genannt, zwischen 20 - 30 m lang und etwas unter 5 metern breit.

Teil IV: Canal des Vosges


Samstag, 2. Juni 2012 - Toul – Richardménil


blauer Himmel, Streifenwolken, angenehm
von Toul auf der Mosel bis Neuves Maisons, dem Ende der Großschifffahrtsstraße mit ihren 170 Meter langen und 12 Meter breiten Schleusen. Die Mosel begleitet unsere folgende Wegstrecke noch bis Epinal, aber nur mehr als Wasserspender für den Canal de Vosges (Vogesenkanal), der früher Canal de l'Est, Branche Sud hieß. Nun werden die Schleusen klein (Freycinet-Maß: 35 m lang, 5 Meter breit) die man mit einer vorher ausgehändigten Fernbedienung selbst bedient. Was die Sache aber nicht unbedingt einfacher macht. Wir schleusen mit einem 20 Meter Boot und müssen ganz vorn fest machen, das schaukelt das Boot ganz schön durch. Nach zwei Schleusen, haben wir erst mal die Nase voll und legen in Richardménil an, wo laut deutscher Übersetzung am Wasserhahn zu lesen ist, das "die Zisternen der Schiffe nicht gefüllt werden dürfen".




Mittwoch, 6. Juni 2012


Ostfriesland - Frankreich - und zurück


Teil II: Auf dem Rhein





Donnerstag, 10. Mai 2012 - Duisburg – Düsseldorf


bedeckt, schwül

starke Strömung, teilweise bis zu 8 KM/h. Bei 15 KM/h durchs Wasser heißt das, wir kommen nur 7 KM/h über Grund vorwärts. Ansonsten läuft alles gut, Verkehr ist nicht so stark. Wir halten uns bezüglich der jeweiligen Fahrwasserseiten an die Berufsschifffahrt. Das schont Nerven bei Gegenverkehr und die wissen, wo es strömungstechnisch am günstigsten ist.

Nach langer Zeit ist es mal richtig warm, die Marina im Hafen Düsseldorf ist wohlgepflegt und in privater Hand, und sie ist in der Nähe der Altstadt, den Stätten unserer Jugend. 



Dorthin führt uns unser Abendspaziergang und mit einiger Wehmut - vor nunmehr 40 Jahren haben wir Düsseldorf verlassen - trinken wir einige Altbier. Vor grummelndem Abendhimmel kehren wir zurück und auf dem Achterdeck gibt es noch einen - sozusagen- Thunderdowner. Aber außer einigem Donnergrollen mit ein paar Blitzen mehr in der Ferne wird es nichts mit Gewitter.


Fahrtzeit:4,6 Std, Fahrt durchs Wasser: 61 KM, Flußkilometer:34, Liegegeld:20,00 €, Strom und Wasser incl.





Freitag, 11. Mai 2012 - Düsseldorf – Leverkusen-Hitdorf


bedeckt, Schauer, warm, zunehmender Wind, nachts Regen

Als wir ablegen, regnet es. Kommentar des Hafenmeisters: "Es heißt ja auch Wassersport". 

Blick zurück auf Düsseldorf

Weiter ordentlich Wasser im Fluß, die Strömung nimmt eher zu. Nach fast fünf Stunden legen wir in Leverkusen-Hitdorf an.
Hinter uns linksrheinisch stromab Bayerwerke in Dormagen

Wegen eines Gastliegers wird doch nicht das Feld geräumt





Fahrzeit:5 Std, Fahrt durch's Wasser:60,8 KM, Flußkilometer: 37, Liegegeld: 11 €, Strom 0.50 €/kWh






Samstag, 12. Mai 2012 - Hitdorf-Mondorf


kühl, wolkig, teils sonnig
Wir stürzen uns wieder in die kräftige Strömung und ich versuche etwas Geschwindigkeit zu schinden, indem ich möglichst die Innenkurven nehme und nahe an den Buhnen und der 2,5 m - Tiefenlinie bleibe. Da muß man gut auf das Echolot aufpassen, aber es lohnt sich, fast 2 Stundenkilometer kann man so schneller über Grund sein. 
Für die Schiffslaien: Wenn man gegen die Strömung fährt, muß man zwischen Geschwindigkeit durch's Wasser und Geschwindigkeit über Grund unterscheiden. Die Geschwindigkeit durchs Wasser ist durch die Motorisierung und die Bauart des Bootes begrenzt. Unser Boot ist ein "Verdränger" (im Gegensatz zu einem "Gleiter") mit 11,5 m Länge und einer Wasserlinie von ungefähr 10 m Länge. Ein Verdränger kann aufgrund physikalischer Gesetze eine bestimmte Geschwindigkeit auch mit stärkster Motorisierung nicht überschreiten. Man spricht da von der "Rumpfgeschwindigkeit", die nach der Formel berechnet wird: Wurzel aus der Linie der Wasserlänge multipliziert mit 4,5 ergibt die Geschwindigkeit in KM/h. Bei uns also Wurzel 10 = 3,1623*4,5=14,23 KM/h. Tatsächlich erreicht unser Boot aber etwas mehr, nämlich ca. 17 KM/h. Bei 2/3 Gas machen wir so um die 15 KM/h - durchs Wasser wohlgemerkt. Die Gegenströmung eines Fließgewässers muß man von dieser Geschwindigkeit abziehen und erhält so die Geschwindigkeit "über Grund". Heute hatten wir gut 6 - 7 KM/h dagegen, was bedeutet, daß wir so um 8 - 9 Kilometer in der Stunde vorwärts kommen. Gemessen haben wir die Fahrt durchs Wasser mit dem Log (ein kleiner Propeller unter dem Boot, der die Wassergeschwindigkeit übermittelt) und einem ganz normalen (Auto-)Navi.


D'r Dom kütt in Sich' und mit ihr die Wasserschutzpolizei. Es ist Samstag, da ist nicht soviel Schiffsverkehr, einen Beweis der Daseinsberechtigung scheint da von Nöten, man kommt längsseits oder will das jedenfalls, mitten auf dem Rhein bei kräftiger Strömung, das brauchen wir nicht unbedingt. Weil wir sowieso im Rheinau-Hafen in Köln tanken wollen, schlagen wir über Funk vor, uns doch dort zu kontrollieren, worauf die Herren Wasserschützer freundlich eingehen. 


So haben wir dann auch in der Einfahrt des Hafens sozusagen unterhalb des Schokoladenmuseums am Polizeiboot festgemacht, unsere Papiere und Sicherheitsausrüstung gezeigt, die Wasserschutz war's auch zufrieden und wir bekamen sogar einen Aufkleber, der zeigt, daß wir dieses Jahr schon kontrolliert wurden und andere "WaschPo's" uns von weiteren Kontrollen verschonen. Dann haben wir getankt: gut 200 Liter für 342 € und weiter ging's nach Mondorf.
Rheinauhafen in Köln


Hier - nahe unserer früheren Heimat Troisdorf- ist ein schöner Hafen, wo wir einige Tage bleiben und einigen Besuch bekommen, nicht nur vom lieben Sohn.

Fahrzeit:6,7 Std, Fahrt durch's Wasser:84,5 KM, Flußkilometer: 48, Liegegeld: 11 €, Strom 0.50 €/kWh



Sonntag, 13. Mai 2012 - Liegetag


sonnig, kühl



Montag, 14. Mai 2012 - Liegetag


Sonne, kühl



Dienstag, 15. Mai 2012 - Liegetag


warm, wechselhaft, Gewitter



Mittwoch, 16. Mai 2012 - Mondorf-Brohl


Kühl, 13°,wechselhaft, Hagelschauer


Nach fünf Tagen beenden wir das Troisdorf/Mondorf-Gastspiel und jetzt gehts weiter mit unserer Reise. 


Bei einer kurzen Pause im Hafen Oberwinter wettern wir einen Hagelsturm ab, unser Achterdeck ist mit Eiskörnern bedeckt, vorbei an schönen Städtchen und Geschichtszeugen erreichen wir Brohl - und jeder weiß: Trink Brohler - dann wird Dir wohler!
Brücke von Remagen - was von ihr übrig ist
Fahrtzeit mit kleiner Pause: 9,5 Stunden, Fahrt durchs Wasser:68 KM, über Grund: 40 KM, Liegegeld: 11 €, Strom pauschal 2,00 € Wasser incl.


Donnerstag, 17. Mai 2012 - Brohl-Winningen


Sonne, kühler Wind
Nach noch einmal mehr Strömung, am Urmitzer Werth schaffen wir nur noch 5 KM/h bei nahezu 16 KM/h durchs Wasser. Das Wetter ist endlich besser und nicht mehr so kalt. Da wir nur einen Außensteuerstand haben, ist uns bisher öfter mal der Arsch buchstäblich auf Grundeis gegangen. 


Neuwied
Wir erreichen Koblenz nach vier (!) Stunden Fahrt (für 30 KM) um 13:00 Uhr, biegen in die Mosel ein, die Sonne lacht, die Schleuse auch - ist nämlich sogleich für uns bereit und wir fahren bei Sonnenschein am Vatertag mit angenehmer Nicht-Strömung geruhsam bis Winningen. 
Die Mosel oberhalb Koblenz


Fazit: Rhein ist schön, unser Schiff tapfer und für einen Verdränger mit 11 m ganz schön schnell, wenn's darauf ankommt bis zu 17 KM/h. Aber auf der Mosel geht es doch entspannter zu.



Fahrzeit:6,7 Std, Fahrt durch's Wasser:69 KM, Flußkilometer: 42, Liegegeld: 19,25 € (!), Wasser und Strom incl.



Teil III: Die Mosel von Winningen bis Toul





Freitag, 18. Mai 2012 - Winningen – Treis-Karden


grau, Regen, später Aufheiterung, zunehmend windig





Samstag, 19. Mai 2012 - Liegetag


sonnig,teils wolkig, Wind





Sonntag, 20. Mai 2012 - Treis – Senheim


sonnig,teils wolkig, Wind





Montag, 21. Mai 2012 - Senheim – Traben-Trabach


bedeckt, Schauer, warm,auch Sonne





Dienstag, 22. Mai 2012 - Traben-Trabach – Neumagen-Dhron


sonnig,warm





Mittwoch, 23. Mai 2012 - Neumagen-Dhron – Schweich


nach Nebelauflösung schwülwarm
Hier haben wir doch tatsächlich in lauschiger Laube des Weingutes einen Schoppen getrunken, auf dessen Grundstück der Grabstein von Weinhändler Asper aus dem 4. Jh. nach Christus gefunden wurde. Ja, die Römer wußten damals auch schon, wo's schön ist und was schmeckt..



Donnerstag, 24. Mai 2012 - Schweich – Konz


sonnig, warm





Freitag, 25. Mai 2012 - Konz – Schwebsange (L)


blauer Himmel, starker Wind
Schwebsange liegt in Luxemburg, und hat eine Wassertankstelle mit Straßentankstellenpreisen und noch dazu Luxemburger Preisen - slso rd 20 Eurocent billiger als bei uns, daher tanken wir voll und freuen uns auf einen angenehmen Nachmittag in schöner Umgebung und abend, aber der leibe Gott hat diesem Ort eine Fliegenplage beschert, von der auch wir nicht verschoint bleiben und am nächsten Morgen schnell die Stätte verlassen.



Samstag, 26. Mai 2012 - Schwebsange – Thionville (F)


blauer Himmel, Streifenwolken, Wind
in Thionville liegt der Sportboothafen in der ansonsten ruhigen Mosel im Ablaufkanal des Stauwehrs der Schleus und hat eine Strömung, gegen die der Rhein fast harmlos ist. Mit Hilfe meistern wir ein schwieriges Anlegemanöver. Das Anlegen ist nicht so schwierig, aber vom Boot herunter ein Seil fest zu bekommen, wenn nur Ringe am Steg sind, ist nicht so einfach.

Sonntag, 27. Mai 2012 - Thionville – Metz


blauer Himmel, starker Wind
Besuch aus Troisdorf, der uns auf unserem Boot bis bis Metz begleitet. Dort ein wunderschöner Anlegeplatz in einem Seitenarm der Mosel mit einem Schwanensee an einem gepflegten Park mit vielen Menschen, die spazieren gehen, im Gras liegen, Elektro- oder Tretboote mieten. Ein bißchen Renoir, cezanne, etc. Stimmung, wenn man von den vielen Menschen absieht, die unter einer Störung zu leiden scheinen und laut mit sich selbst reden, ach nein, sie telefonieren.



Montag, 28. Mai 2012 - Liegetag


blauer Himmel, warm
Stadtbesichtigung, Metz ist wirklich eine Reise wert,



Dienstag, 29. Mai 2012 - Liegetag


blauer Himmel, warm
und Einkaufen kann man in Metz auch noch gut, alles in fußläufiger Entfernung von unserem Liegeplatz


Mittwoch, 30. Mai 2012 - Metz – Pont a Mousson


heiter bis wolkig, warm
hier gibt es einen schönen ruhigen Hafen, die Stadt über die Brücke, hat einen merkwürdig großen dreieickigen Platz mit mittelalterlichen Häusern und Bogengängen, passenderweise wurden heute LKW-Ladungen Sand vom Platz fortgefahren, ein Beach-Volley Turnier hatte seine Spuren hinterlassen.


Donnerstag, 31. Mai 2012 - Pont a Mousson – Liverdun


teils stark bewölkt, warm
Anlegeplatz in einem verlassenen Seitenarm der Mosel, in dem sich die riesigen Karpfen im flachen Gewässer mehr überhalb als unterhalb der wasseroberfläche laut platschend bewegen. Dazu die Schwanenfamilie mit frischem Nachwuchs und entsprechen agressiven Schwanenvater. Leider ändert sich das Wetter.


Freitag, 1. Juni 2012 - Liverdun -Toul


bedeckt, später Regen, nachmittag sonnig
im Regen unter unserem luftigen Schönwetterverdeck werden wir ein wenig naß, beschließen, nicht - wie vorgehabt - bis Neuves Maisons zu fahren, sondern durch drei Schleusen und einige, bedenklich niedrige Brücken nach Toul hineinzu fahren mit einem Hafen, in dem sich international viele Bootfahrer versammeln, Holländer, Belgier, Engländer, Franzosen, Deutsche, aber auch Neuseeland und USA sind vertreten. Die zumeist mit großen Booten, ehemaligen Berufsschiffen, in Frankreich Penichen genannt, zwischen 20 - 30 m lang und etwas unter 5 metern breit.

Teil IV: Canal des Vosges


Samstag, 2. Juni 2012 - Toul – Richardménil


blauer Himmel, Streifenwolken, angenehm
von Toul auf der Mosel bis Neuves Maisons, dem Ende der Großschifffahrtsstraße mit ihren 170 Meter langen und 12 Meter breiten Schleusen. Die Mosel begleitet unsere folgende Wegstrecke noch bis Epinal, aber nur mehr als Wasserspender für den Canal de Vosges (Vogesenkanal), der früher Canal de l'Est, Branche Sud hieß. Nun werden die Schleusen klein (Freycinet-Maß: 35 m lang, 5 Meter breit) die man mit einer vorher ausgehändigten Fernbedienung selbst bedient. Was die Sache aber nicht unbedingt einfacher macht. Wir schleusen mit einem 20 Meter Boot und müssen ganz vorn fest machen, das schaukelt das Boot ganz schön durch. Nach zwei Schleusen, haben wir erst mal die Nase voll und legen in Richardménil an, wo laut deutscher Übersetzung am Wasserhahn zu lesen ist, das "die Zisternen der Schiffe nicht gefüllt werden dürfen".