Von Ostfriesland nach Friesland in Holland
Mittwoch, 25.04.2018
Urlaubsstart wie wir es schon öfter gemacht haben: Vortag und heute Schiff einräumen, d.h.
Lebensmittel, Getränke (vor allem Bier, Jever natürlich), Kleidung (wahrscheinlich wieder zu vielvom Falschen eingepackt und das Richtige vergessen), Betten beziehen, etc. Zum Schluß Auto nach Hause fahren und die knapp 7 Kilometer mit dem Fahrrad zurück auf's Schiff. Um 15:45 legen wir
ab von unserem Liegeplatz in Wiesmooor-Marcardsmoor im Nordgeorgsfehnkanal und fahren die 10 KM bis 16:45 auf dem Ems-Jade-Kanal Richtung Westen zur Schleuse Wiesens. Dort kann man ruhig liegen mit Wasser und Strom vom dortigen Bootssportverein.
Es ist noch Vorsaison, die Schleusen werden zwar schon täglich bedient, aber nur bis 16:00 Uhr.
Wir rufen noch den Schleusenwärter an und melden uns zur Schleusung für den nächsten Morgen
gleich um 08:00 Uhr an.
Das Wetter war in der vorigen Woche wunderbar, aber unser Boot war zur Inspektion in Wilhelmshaven und wir konnten es erst am vergangenen Montag zurückbringen. Jetzt jedenfalls genießen wir trotz wechselhaften Aprilwetters die Ruhe und ein gemütliches Abendbrot.
Liegegeld (L) 0,00 € vor Schleuse, Strom (E)(von Verein pauschal) 1,00 €
Donnerstag, 26.04.
Die Schleuse öffnet um 08:00, wenn wir uns in aller Ruhe fertig machen wollen und frühstücken wollen, heißt es früh aufstehen. (06:00!!) Die Schleuse öffnet pünktlich und so wie wir einfahren, setzt strömender Regen ein, wie oft. Nicht vor der Schleuse, nicht nach ihr, nein mittendrin, die Vorschotfrau wird tapfer nass, der Kapitän steht
hinten geschützter unterm Bimini. Bald hört der Regen jedoch wieder auf, rechtzeitig, um im Trockenen Mast und Bimini legen zu können für die einzige Brücke auf dem Wege nach Aurich mit weniger als 3,80 m Durchfahrtshöhe. In Aurich selbst scheint sogar die Sonne ein wenig, sodass die einstündige Wartezeit auf den Brückenwärter angenehm vergeht. Der hat in der Vorsaison allein eine ganze Reihe von Brücken zu bedienen und befindet sich gerade am entgegengesetzten Ende
des Streckenabschnittes. So schaffen wir es bis 12:00, der Mittagspause für Brücken und Schleusen bis 13:00, nur bis zur Kesselschleuse in Emden.
Vor der Kesselschleuse |
Inzwischen hat aber der Wind kräftig zugelegt und bei einzelnen Aprilschauern frischt er zu kräftigen Sturmböen auf, so dass wir beschließen, in Emden im Stadthafen für heute liegen zu bleiben und die Fahrt über den Dollart auf morgen zu verschieben. Zeit, um noch einige Einkäufe zu erledigen, u.a. den vergessenen Eierkocher durch ein neues Exemplar zu ersetzen und im freundlichen und gut sortierten Bootsladen Bootsschuhe, einen Ersatz-Verklicker (kleines Fähnchen, das die Windrichtung anzeigt) und einen neuen Fender zu
kaufen als Ersatz für den dummerweise vor den Auspuff der Heizung gehängten und entsprechend durchlöcherten...Ja, ja, shit happens.
L: 11,00 €, E: 0,50 €/kWh
Freitag, 27.04.
Freundliches, teilweise sonniges Wetter mit nur leichter Brise belohnt uns für den gestrigen Entschluss. Die Eisenbahnbrücke, bekanntes und betagtes Emder Hindernis auf dem Wege zum großen Hafen und der Seeschleuse, bzw. für unsere Bootsgröße neueröffnet nach jahrelanger Bauzeit der Nesserlandschleuse, öffnet sich nach Anruf pünktlich um 09:55, die Schleuse ebenso ihre Tore um 10:45 und um 11:00 Uhr fahren wir auf den Dollart, den wir nach einer Stunde flotter Fahrt bei glatter See, von den Wellen einer großen Fähre und eines Frachtschiffes abgesehen, bei Delfzijl um 12:00 Uhr überquert haben, wir passieren die Einfahrt zum Eemskanal mit seiner Schleuse, die
sich gerade öffnet und beschließen spontan statt wie geplant in den Sportboothafen von Delfzijl gleich die Gelegenheit zu nutzen und nach Groningen zu fahren. Dort kommen wir gegen 16:45 an und stellen fest, die Brücken zur Stadt sind „gestremt“ (gesperrt), warum? Es ist „Koningsdag“, die landesweite große Feier zum Geburtstag des Königs und in Groningen ist die orangene Aufregung besonders groß, denn König Wilhelm persönlich nebst seiner Maxima und den Kinderen weilt in Groningen, besser weilte, denn um 13:00 Uhr war er schon wieder abgereist, zu spät, um ihm persönlich die Hand zu drücken. Wir fahren also in den netten, am Stadtrand gelegenen Jachthaven des Groninger Motorclub, wo wir die Leinen um 15:15 festmachen und noch ein wenig die Sonne genießen, zu faul, um den doch etwas weiteren Gang ins Koningsgewimmel in der Stadt anzutreten.
Blick vom Hafen des Groninger Motorbootclub auf holländische Architektur |
Samstag, 28.04.
Morgens kurze Fahrt ins Stadtzentrum in den Oosterhaven,
wenige hundert Meter vom Stadtcentum mit Grote Markt und Grote Kerk, belgischen Pommesbuden und großem Obst-,Gemüse- und Fischmarkt entfernt, bei dessen Besuch leider ein dauerhafter Landregen einsetzt. Zurück zum Boot und Abendbrot auf demselben.
L: 18,00 € incl. S (max. 8 Ampere), W, WiFi und T
Sonntag, 29.04.
Liegetag in Groningen, weil sonntags die Brücken über der Fahrt durch die Stadt nicht geöffnet werden und wir die Fahrt östlich und nördlich um die Stadt schon kennen. Morgens noch genießen der Sonne auf dem Achterdeck, ab Mittag wird’s leider wieder ungemütlich. Nachmittags besuche ich das in zwei gotischen Häusern untergebrachte und recht interessante Noorderlijke Schepvaartsmuseum. Abends Essen mit (Elke:) Lachs-Hamburger, also ohne Ham, aber wie Hamburger, und ich eine Riesenportion außerordentlich leckerer Spareribs und – natürlich – viel Frietjes mit Majonaise, die mir des nachts allerdings etwas Pein mit viel Sodbrennen beschert haben.
L: 18,00 € incl. S (max. 8 Ampere), W, WiFi und T
Montag, 30.04.
Ab 10:30 durch die Stadt mit zahlreichen Brücken
Kunstmuseum von Groningen - wem's gefällt |
durch den Verbindingskanaal, den Zuiderhaven und das Reitdiep – dank einer vor uns fahrenden Arbeitsschute mit zügig öffnenden Brücken – zur
Dorkwerdersluis an der Einmündung des bzw. Kreuzung mit dem Starkenborg Kanaal. Den überqueren wir und machen Steuerbord hinter der Brücke Wierumerschouw um12:30 in strömendem Regen bei heftigem Wind fest.
In der Schleuse hatten wir allerdings ein kleines Malheur: die Schleusenwand ist mit Vierkanthölzern und davor einer Gummileiste bewehrt, an sich gut, aber sie enden knapp 50 cm über der Wasserlinie und beim Abwärtsschleusen hat sich unser Schiff mit der umlaufenden Stoßleiste etwas aufgehängt und hat die Edelstahlleiste auf der Stoßleiste an einer Stelle etwas verbogen. Kein Lackschaden am neu lackierten Schiff!
L: 0,00 €, kein E, kein W
Dienstag, 01.05.
Auch am Tag der Arbeit lassen wir die Schiffahrt ruhen „due to weather conditions“, Dauerregen und heftiger Wind von Südwest,
Liegen im Parkverbot |
Garnwerd ist ein hübsches Örtchen mit einer Mühle auf dem Deich. Bis zur Eindeichung und dem Abschluss des Lauwersmeers war das Reitdiep bis hierher noch Gezeitengewässer. Jetzt sind hier schöne Liegeplätzen und zwei Restaurants – was will man mehr.
L: 12,00 € incl. E und W und T
Mittwoch, 02.05.
Heute brechen wir erst 11:15 Uhr auf bei herrrlichem Sonnenschein und sind in gut zwei Stunden im ehemaligen Fischerstädtchen Zoutkamp. Wir legen hier an, die (Schiffs-)Nase schön gegen den noch immer kühlen Wind gerichtet und lassen's uns im Windschatten auf dem Achterdeck wohl sein.
Zoutkamp |
Donnerstag, 03.05.
In anderthalb Stunden von Zoutkamp ins Lauwersmeer in den Hafen Nordergaat direkt hinterm Deich zur Nordsee. Die Fahrt dahin bei Sonne und kühlem Wind war zwar völlig ruhig, aber etwas spannend, weil gesichtete Betonnung und Ufer irgendwie nicht so recht mit dem Kartenbild übereinstimmen wollten, aber immer schön „Rot an Steuerbord“ brachte uns zum großen Jachthafen mit 400 Liegeplätzen, in dem es aber wegen der relativ frühen Jahreszeit trotz einer Reihe holländischer Feiertage und Maiferien noch recht ruhig zuging.
Anhand des Namens „Lauwersmer“ kann man schön die manchmal irreführende Nähe der Sprachen Niederländisch und Deutsch sehen: „Mer“ ist im Holländischen ein See, „Zee“ allerdings bedeutet Meer. So hieß vor der Eindeichung das Lauwersmer Lauwerszee. So wie aus der Zuiderzee das
Ijsselmer wurde. Ob See oder Meer, wir jedenfalls marschierten über den Deich zum Fischerhafen und konnten der duftenden Versuchung des von der dortigen Fischerei-Innung betriebenen Fischlokals nicht widerstehen und haben in sonnigem Windschatten fangfrische frittierte Seezungen an Pommes de
Majonaise mit Getränk für uns beide unter 20,00 € verzehrt. (Keine Sodbrennfolgen).
L:12,20, E: 2,00 € (max 6 A), T: 2,30 incl. W und T
Freitag, 04.05. und Samstag 05.05.
Das Wetter ist stabil, worauf der allerdings noch immer recht kühle Wind aus Südost hinweist. Aufbruch kurz vor 11:00 Richtung Dokkum, wo wir kurz nach 14:00 in einer holländischen Bilderbuchkulisse mit Tulpen/Narzissenbeet, Klappbrücke, Windmühle und Dreimasttopsegel-Schoner festmachen und, weil's so schön ist, auch den folgenden Tag liegenbleiben, an dem dann zu allem noch umständlich die Windmühle in Betrieb genommen wird und zwar nicht klappert wie gleichnamiges Gerät am Bach im deutschen Liedgut, aber bei kräftiger Brise teils heftig ächzt.
Dokkum |
Brückengeld in Dokkum 5,00 €.
L: 2 mal 7,75 €, T 2,00 €, E 2,00 €, W 0,50/100ltr
Sonntag, 06.05.
Weiter strahlender Sonnenschein und trotz weiter stabilen Wind aus OSO inzwischen doch wesentlich wärmer. Wir brechen 10:30 auf mit Ziel Leeuwarden, machen aber schon um 12:00 die Leinen fest im Gemeindehafen von Bardaard, einem hübschen Dorf mit winkligen kleinen Häusern
längs des Kanals.
Inmitten des Dorfes bei einer Brücke das Hotel und Restaurant zur Post, das wir zusammen mit einem Ehepaar aus Leeuwarden abends zum Essen auf der Terrasse halb unter der Brücke bei lauem Sommerabend besuchen.
Dieses Ehepaar haben wir 2014 auf unserer Frankreichfahrt kennen gelernt als wir fast den gesamten Canal de Bourgogne lang die Schleusen gemeinsam gemeistert haben. Seitdem haben wir e-mail Kontakt gehalten, unsere gegenseitigen Reisebeschreibungen gelesen und uns voriges Jahr in Antwerpen getroffen, wir auf der Rückfahrt von Frankreich, sie auf der Hinfahrt.
L: 0,00 (kein Hafenmeister gekommen), E: 0,00 (Automat war noch bezahlt), W 0,00
Montag 07.05.
10:30 Uhr Leinen los bei wunderbarem, inzwischen hochsommerlichem Wetter (am Nachmittag 27°) nach Leeuwarden. Vor der ersten Brücke von Leeuwaarden an Backbord eine Tankstelle. Der Liter 1,42 €. Bei einem Straßentankstellenpreis in Holland von ca. 1,32 € kann man da nicht meckern. Für die gesamte Durchfahrt Leeuwardens muss man fünf Brücken passieren, wir machen nach zwei Brücken 12:30 Uhr Halt am rechten (westlichen)Ufer in einem Abschnitt längs eines Parkes am linken Ufer, in dem bei dem herrlichen Wetter nachmittags und Abend lebhaftes Treiben von Bootfahrern, Sonnenanbetern und später Grillern im Park herrscht. In kurzem Fußmarsch
erreicht man die Altstadt mit zahlreichen Geschäften, Boutiqen, Restaurants etc.
L: (muß man an einem Automaten bezahlen) 15,90 € incl. T. E: 0,37 €/kWh, Geld muss man auf eine ebenfalls am Automaten erhältliche Karte buchen auch für W und dann die Karte in die jeweilige Strom- oder Wassersäule stecken und entsprechend abbuchen. An unserer E-Säule war an allen Steckdosen offensichtlich noch reichlich Guthaben, jedenfalls hat es für unseren Verbrauch
gelangt.
Brückengeld für alle Brücken in Leeuwarden 7,50 €
Dienstag, 08.05.
Wetter nach wie vor bestens, sehr warm. Aufbruch 10:30, Leeuwarden zunächst östlich, dann südlich umfahren und bis Warga geschippert. Hier gibt es seit einigen Jahren einen Umgehungskanal, aber die Ortsdurchfahrt ist sehr reizvoll und von den Bewohnern der Ortes sehr erwünscht. Sie ist allerdings recht eng und kurvenreich und in der Mitte des Ortes muss man einen Klappbrücke passieren. Bis zu selbiger sind wir auch vorgedrungen, aber sie war wegen eines technischen Defektes gesperrt und wir mussten erst ein ganzes Stück rückwärts fahren, bevor wir wenden und zur Kanalumgehung gelangen konnten.. Wir sind dann um den Ort herumgefahren und von Süden hereingefahren. Dort gibt es einen kleinen Vereins-Jachthafen und eine ganze Reihe Liegeplätze längs der Kade zur Ortsmitte.
Man liegt dort sehr ruhig, wenn nicht gerade Bauarbeiten am Sanitärgebäude durchgeführt werden, eifrige Wachhunde bellen, Rasen gemäht oder in der neben dem Liegeplatz gelegenen Werkstatt ab und an ein ohrenbetäubender Kompressor angeworfen wird (auch noch nachts um 22:30 Uhr). Da haben wir dann im Dunkeln unser Boot noch einmal Richtung Ortsausgang verlegt. Dort war's dann auch wirklich ruhig und der im Nachbarhaus für den nächsten Morgen bestellte Gärtner sehr rücksichtsvoll und hat seinen Rasenmäher (der wirklich sehr leise war) auch erst angeworfen, als wir zum Frühstück an Deck
erschienen sind. Mit seiner Prophezeiung, dass es weiter trocken bleiben, aber kühler werden sollte, hat er allerdings nur teilweise Recht behalten. Trotz allem – ein hübsches Dorf.
L: 11,00 € incl Strom, T: 2,00 €, W: 0,50 €/150 ltr W.
Mittwoch, 09.05.
Leinen los um 10:00 Uhr zur Wassertankstelle und dann weiter Richtung Ernewoude (Prinzenhof) über Grouw, bzw. an Grouw vorbei, kurz in den Princess Margriet Kanal Richtung Osten, dann Steuerbord ab in einen Seitenkanal und an der künstlichen Insel Regenpole 12:30 Uhr an einem
sogenannten „Marrekrite“-Liegeplatz festgemacht. Marrekrite ist eine Organisation, die in Friesland in der freien Natur Liegeplätze einrichtet und unterhält, die zwar keine Strom- und Wasserversorgung haben, aber gute Stege und auch Müllcontainer. Die Plätze sind meist idyllisch an oder in Naturschutzgebieten gelegen. „Wie wild Zelten, nur legal“ heißt es in einer Beschreibung.
Jedenfalls trafen alle Erwartungen auf unseren Liegeplatz zu, herrlicher Sonnenschein, nicht mehr ganz so warm, der Kuckkuck rief, die Vögel zwitscherten, als ein Mann mit Motorsense auftauchte, später ein Rasentrecker und darauf ein noch größeres Gerät mit Mähwerk… Ja, ja die Natur. Aber der Spuk war in einer Stunde vorbei. Nun kamen immer mehr Boote, die in der schönen Natur ebenfalls ihren Liegeplatz suchten. Aber dazwischen war's immer sehr ruhig. Kuckkuck, Kibitze, Gänse und anderes Gevögel ließen sich nicht beeindrucken. Nun kam der Wetterumschwung, Wolken zeigten sich mal mehr mal weniger dicht, der Wind änderte sich auf denin diesen Breiten üblichen Westwind und es wurde kühler, was zunächst mal gar nicht so unangenehm war. Wir haben die Gelegenheit für etwas für heiße Stunden zu anstrengende
Tätigkeiten genutzt: Das Schiff zu waschen, die Fenster zu putzen und das Teakdeck zu schrubben.
L: 0,00, kein W,E,T, kein WiFi, schlechtes Netz
Donnerstag, 10.05. (Christi Himmelfahrt, Vatertag)
Der vorhergesagte Wetterumschwung ist eingetroffen, der prophetische Gärtner hat insofern nicht Recht behalten, dass es nun doch schon in der Nacht angefangen hat, zu regnen. Gegen Mittag hört's auf, manchmal gibt es sogar Ahnungen von Sonnenschein.
Wir machen's uns gemütlich und ich kann endlich den Text für diesen Blog schreiben…..
Freitag 11.05.
Blauer Himmel mit Friesenwolken, etwas Wind aus Ost. Um 10:15 brechen wir auf und sind eine Stunde später in Earnewoude, am Prinsenhof, ein angeblich naturgeschütztes ehemaliges Torfgewinnungsgebiet, angeblich, weil man kaum soviele zwei- und viertaktgetriebene Schiffe mit Benzin, Diesel oder Zweitaktgemisch gefüttert auf einem Haufen zumindest an einem Brückentag zwischen Himmelfahrt und Wochenende sonst zu sehen bekommt. Der Liegeplatz ist schön, aber das von besagten Fahrzeugen stark durchpflügte Gewässer schaukelt den selbst zur Menge der Gefährte beitragenden Schiffersmann ordentlich durch – aber wir sind ja seefest. Einige Restaurants und auch eine Tankstelle sowie ein Kaufmannsladen mit reichlichem Angebot, Brötchen (!) und Zeitungen fußläufig.
Blauer Himmel mit Friesenwolken, etwas Wind aus Ost. Um 10:15 brechen wir auf und sind eine Stunde später in Earnewoude, am Prinsenhof, ein angeblich naturgeschütztes ehemaliges Torfgewinnungsgebiet, angeblich, weil man kaum soviele zwei- und viertaktgetriebene Schiffe mit Benzin, Diesel oder Zweitaktgemisch gefüttert auf einem Haufen zumindest an einem Brückentag zwischen Himmelfahrt und Wochenende sonst zu sehen bekommt. Der Liegeplatz ist schön, aber das von besagten Fahrzeugen stark durchpflügte Gewässer schaukelt den selbst zur Menge der Gefährte beitragenden Schiffersmann ordentlich durch – aber wir sind ja seefest. Einige Restaurants und auch eine Tankstelle sowie ein Kaufmannsladen mit reichlichem Angebot, Brötchen (!) und Zeitungen fußläufig.
L: 15,00, E, 0,50
€/kWh, W 0,50 €/100 ltr
Samstag, 12.05.
Der Naturidylle (es
sieht in Earnewoude alles wirklich sehr schön aus) entfliehen wir um
11:05 und langen um 14:00 in Terhorne am östlichen Ausgang des
Sneeker Meers an. Das Städtchen besteht aus einer Brücke, drei
Restaurants, einigen Läden mit nautischen Devotionalien und anderen
Dingen, die der Mensch eigentlich nicht braucht, aber vielen
Besuchern, zumeist in Gruppen auftretenden Charterbootmannschaften.
Dennoch ein hübscher Ort und für Schiffsinteressenten bzw.
Sehleuten mit einem Bootsmakler gesegnet mit sehr großem Angebot,
das es in großer überdachter Halle und an vielen Stegen zu
besichtigen gibt. Wir liegen dort in einem kleinen Hafen von hübschen
Ferienwohnungshäusern umgeben, betrieben von einem Liebhaber
historischer Schiffe, die dort bevorzugt liegen können. Wetter ist
eher schwül und diesig, aber nachmittäglicher Wind verbläst die
Gewitterstimmung. Wie in vielen holländischen Städten und Dörfern
gibt es auch in Terhorn eine nicht mehr genutzte Kirche (entweiht wie
der Fachausdruck wohl lautet) und an diesem Samstag für eine
Verkaufsaustellung von allem möglichem Sammelsurium von nicht
häßlichen Teakgemöbel bis zu roten Plastikkaninchen in
Lebensgröße, von denen eines vom geschmackvollen Arrangeur dieses
Angebotes auf die in diesen ehedem heiligen Hallen noch stehende
Kanzel platziert wurde.
Verkaufsausstellung in einer Kirche in Terhorne - der Hase auf der Kanzel war auch käuflich zu erwerben |
Sonntag, 13.05.
Wetter wie gestern,
heute führt uns die kurze Fahrt (11:00 – 12:00) in einen nahe bei
Sneek gelegenen Ort mit einem für Anfänger (die wir natürlich
nicht sind mit mehrerern Aufenthalten dort über 35 Jahre)
unaussprechlichen Namen: Uitwellingerga (ungefähr
„Oitwellinger'cha). Erst genießen wir die Sonne und die Ruhe,
nachmittag dreht der Wind, wird kalt und trägt den Lärm der nicht
weit entfernten Straße herüber, das Essen im Restaurant des Hafen-
und Hotelbetreibers war leider eher mäßig, aber vielleicht hatten
wir nur das Falsche bestellt. Im Regen kehren wir auf unser Schiff
zurück.
Montag 14.05.
Wetter bestens,
strahlend blauer Himmel, eine leichte Brise aus Südost, was will man
mehr. Nach aufbruch um 10:30 sind wir in einer halben Stunde in Sneek
und legen an einem der Gemeindeliegeplätze am Ortsanfang an, um
einen LIDL aufzusuchen, dessen freundliches Sonnenlogo uns durch
einige Häuserlücken zugewunken hat. (ca. 200 m Fußweg), nach
getätigtem Einkauf fahren wir weiter in die Stadt hinein, links
durch die erste Brücke und legen dort in der Gracht auch gleich an
um 12:30. Die Kade ist mit Strom ausgestattet wie fast in der ganzen
Stadt, freies WiFi gibt’s ebenfalls wie in den meisten friesischen
Städtchen. Nachmittags Bummel durch die Stadt und Einkauf einer
Lesewandlampe fürs Schiff (für die Sudokulöserin auf der Couch)
und eine Lampe für den heimischen Flur. (Obwohl der Hauherr meinte,
dass dort bereits eine Lampe vorhanden sei und alles zur
Zufriedenheit ausleuchte…).
L: 16,25 incl E und
T, WiFi.
Dienstag, 15.05.
Bei weiter sonnigem
Wetter mit teils recht kräftigem Wind fahren wir über Ijlst nach
Woudsende, Dörfchen mit Brücke, Mühle und einer Kirche, in der man
Essen und Trinken kann (sie ist natürlich nicht mehr in religiösem
Gebrauch) und machen nach 1h45min im recht großen dortigen Hafen
fest, an den sich auch ein Campingplatz und Stellplätze für
Wohnmobile anschließen.
Mittwoch, 16.05.
Weiter sonnig mit
kräftigem Wind. Wir werfen die Leinen los um 11:00 und erreichen
12:00 den Hafen des hübschen Festungsstädtchens Sloten mit Mühle
und malerischer Gracht zwischen Häusern des 17. und 18.
Jahrhunderts. Hier haben wir uns für den nächsten Tag mit Nachbarn
aus Wiesmoor verabredet, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Leider
nimmt der wind zu und es wird kühler…
L: 13,50 €, E 0,50
€/2kWh, W 0,50 €/100 ltr.
Mittwoch, 16.05
Weiter sonnig mit
kräftigem Wind. Wir werfen die Leinen los um 11:00 und erreichen
12:00 den Hafen des hübschen Festungsstädtchens Sloten mit Mühle
und malerischer Gracht zwischen Häusern des 17. und 18.
Jahrhunderts. Hier haben wir uns für den nächsten Tag mit Nachbarn
aus Wiesmoor verabredet, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Leider
nimmt der Wind zu und es wird kühler…
01:05
L: 13,50 €, E 0,50
€/2kWh, W 0,50 €/100 ltr.
Donnerstag, 17.05.
Liegetag
Wetter wird
schlechter, Wind kräftiger und kühler. Unsere Nachbarn kommen an,
reich beladen mit schmerzlich vermissten Getränken: 2 Kisten Jever
und obendrauf noch eine Flasche Bokma (Oude Genever), den es zwar in
Holland reichlich zu kaufen gibt, aber immer wieder gern genommen.
Alles geschmückt mit einem Strauß Maiglöckchen, die sich
tatsächlich fast eine Woche in der Vase gehalten haben. Abends
gemeinsames Spargelessen.
L: 13,50 €, E 0,50
€/2kWh, W 0,50 €/100 ltr.
Freitag, 18.05.
10:55:Sloten über
Tjeukemeer, Echtenerbrug bis Ossenzijl an der Kalenberggracht 14:10
im Passantenhaven.
L:17,20, E: incl., W
0,50 €/ltr
03:15
Samstag 19.05.
10:45 Ossenzijl,
Kalenberggracht, Blokzijl, vor der Schleuse dort wg Mittagspause 45
Min Wartezeit, im Hafen Blokzijl 14:10
L: ca.15,00 €
Wassser und Strom über Hafenkarte wie in Leeuwarden, E 0,50 €/1kWh,
W 0,50 €/100 ltr.
03:25
(Pfingst)Sonntag,
20.05.
Wieder schönes
Wetter.
11:00 Blokzijl über
Zwanendiep,Zwarte Meer, Ketelmeer in die Randmeren nach der
Robertsluis Leinen fest am Nordufer an Naturliegeplatz „De Smed“,
die aber hier nicht wie in Friesland kostenfrei (und mit Müllabfuhr)
sind, sondern ohne irgendwelche Einrichtungen für uns noch 07,00 €
kosten. Leider trotz Natur nicht leise, man hört die Straße und
Wochenendkids vom nahen Campingplatz, die mit Vaters Schlauchboot und
Außenborder sinnlos umherkurven. Man kann wohl für diese
Liegeplätze in Overijssel ein Jahres-Abonnement abschließen, aber
wird sich für Durchreisende wie uns nicht lohnen.
L: 07,00 €, E und
W: nicht vorhanden
05:00 h
Das Wetter bleibt im
Wesentlichen bis Ende Mai schön, immer wärmer und auch schwüler
mit kleinen Gewittern
(Pfingst)Montag
21.05.
10:15 weiter durch
die Randmeere bis Harderwijk im alten Hafen 14:20 vorm Stadthuis und
historischer Mühle im alten Teil des gerade fertig gestellten,
völlig umgestalteten Hafens, der nun auch wieder am
„Strandboulevard“ eine Wasseransicht bietet wie einst zu
Hansezeiten.
Vor dem Anleger hier
waren wir noch kurz in Elburg, wo Elke im Pfingstmontagstrubel mit
vielen Marktständen vergeblich etwas Brot zu kaufen gesucht hat,
während ich im betriebsamen und natürlich übervollem Hafen
Warteschleifen gedreht habe. Nicht nur, dass die Bäcker Hollands
eine ganze Nation mit ihrem Brot quälen (wenn man kastenförmige
Watte so nennen darf), dass diese aber wie echte Masochisten noch zu
genießen scheint, nein, sie weigern sich strikt, auch mal Sonn- und
Feiertags etwas von ihren Machwerken anzubieten.
Wenn der
Elburg-Rummel noch zu steigern ist, dann in Harderwijk, zwar können
Autofahrer in der historischen Innenstadt nicht parken und nutzen
deswegen große Parkplätze, aber einige versuchen es dennoch oder
gerade, um ihre Karossen zu zeigen, vor allem aber Motorradfahrer,
die ja nicht ohne drehzahl- und lautstarkes Zwischengas langsam
irgendwohin gelangen können. (und an dieser Zufahrt liegt leider
auch der Hafen). Menschenmassen wälzen sich den vor der sehseiteigen
historischen Stadtmauer gelegenen Boulevard zwischen Eisständen und
Restaurants aller Art entlang, von dem man auch ein gefühlt 12 Meter
langes Strandstück erreichen kann, dessen Sand vollständig mit
Handtüchern und darauf befindlichen mehr oder weniger ansehnlichen
Leibern bedeckt ist.
An sich ein schöner
Ort mit schönen alten Gebäuden aus dem „Gouden Eeuw“, dem
goldenen (17.Jahrhundert) und auch guten Restaurants, dessen Kern
erstaunlicherweise auch heute relativ touristenfrei ist. Also Lehre:
nicht am Wochenende die schönen Städte anlaufen und fern von
Campingplätzen oder Wassersportplätzen festmachen.
Der –
hauptsächlich motorradbedingte – Lärm ebbte in Harderwijk endlich
gegen 21:00 Uhr ab. Am nächsten (Werk-)tag war alles ruhig. Na ja,
mehr oder weniger, denn jetzt mussten ja die Straßen gereinigt und
der Müll entsorgt werden und für Neubaumaßnahmen am neuen Hafen
hört man ab und an die in Holland beliebten Stahlträger-Rammen….
L: 12,10, E: 1,00/2
KW, W: 0,50 €/100 ltr
04:05
Dienstag 22.05.
11:15 ab Harderwijk
und 11:45 Leinen fest an kleiner Insel vor Harderwijk, Naturhafen,
d.h. ohne Wasser und Strom, aber in himmlischer Ruhe, wenn der Wind
günstig steht und nicht aus Richtung Autobahn weht.
L: 7,70 €
00:30
Mittwoch, 23.05.
10:30 durch Schleuse
Nijkerk weiter Richtung Westen bis Huizen, Gemeindehafen 13:45.
Huizen sieht vom Wasser sehr historisch aus, bei näherem Hinsehen
hat ein Hotelunternehmen ein ganzes Dorf neu- oder wiederaufgebaut um
eine historische Kalkbrennerei herum. Ansonsten eine moderne Stadt,
am Hafen gibt’s ein Restaurant, ca. 300 m entfernt einen Lidl, der
hinter einem großem Verwaltungsgebäude liegt, dessen großes Portal
mit dem Lidl-Logo geschmückt den rucksackbewehrten Urlauber in die
Empfangshalle lockt und beim dortigen Personal einiges Erstaunen
auslöst, weil man in der Lidlzentrale Niederlande nicht einkaufen
kann.
L: 13:45 €, E:
0,50 €/1KW, W: 0,50 €/100 ltr.
03:25
Donnerstag, 24.05.
10:30 von Huizen ein
kurzes Stück durch's Ijsselmeer nach Muiden, durch die dortige
Schleuse 12:15 in die Vecht bis Weesp Haven „De Vecht“ 13:30.
L: 14,85 €, E:
0,50 €/ 1KW, W: 0,50 €/100ltr.
03:00
Freitag, 25.05.
Liegetag in Weesp
abends essen in
Hafenkneipe
L: 14,85 €, E:
0,50 €/ 1KW, W: 0,50 €/100ltr.
Samstag, 26.05.
10:45 Weesp –
Amstel stromauf Amsterdam 14:00
freier Liegeplatz am
Ufer
Sonntag, 27.05.
09:45 Amstel durch
Amsterdam über „Oude Schans“, alles gelegt unter 02,58 m Brücke
durch historischen Hafen in bzw. über den Ij in den Six-Haven
(gegenüber A'dams Hbf) 12:00.
Abends Treffen mit
Ellen.
L: 20,00 € , E:
incl, W: 0,50 €/100 ltr.
Montag, 28.05.
Liegetag
Nachmittag treffen
mit Bootsfreunden
Abends Treffen mit
Ellen
L: 20,00 € , E:
incl, W: 0,50 €/100 ltr.
Dienstag, 29.05.
10:30 ab Six-Haven
nach Purmerend 13:30 nach Tankstelle im Ort an der Kade.
Abends Pommes-Orgie
L: 10,00 €, E:
0,50 €/ 1 KW über „aanuit.nl“
Mittwoch, 30.05.
10:30 durch Schleuse
beim Liegeplatz, kurz vorher Vorbeifahrt Mitglieder Yachtclub
Wiesmoor, dann bis Alkmaar, in Haven Turfmarkt (sehr laut, Straße)
13:30. Abends Essen in Restaurant am Hafen, riesiges Porterhaussteak
für zwei Personen, sehr gut.
L: 17,00 €, E:
0,50 €/ 1KW, W: 0,50 €/100ltr.
Donnerstag, 31.05.
10:20 Alkmar bis
Insel im Alkmaarder Meer, Naturliegeplatz ohne Wasser und Strom,
ruhig, schön, nach großer Schwüle kurzer Gewittersturm.
L: 10,00 €
Brücke über die Vecht in Weesp |
Auf der Amstel durch Amsterdam |
Segelschiff bei Hafeneinfahrt Amsterdam |
Hafen Alkmaar |