Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Montag, 11. April 2016

Frankreich 2016, Teil 1: Canal du Midi

2016 – Frankreich Canal du Midi 

Freitag, 01.04. - Freitag 08.04.2016
Wir sind wieder unterwegs! Mit dem Boot auf dem Canal du Midi. Am 1.April sind wir mit dem Auto von Ostfriesland gestartet bei schönstem Sonnenschein und milden Temperaturen, rund 800 KM weiter südwestlich in Reims, unserer ersten Zwischenstation war das Wetter – wie alle Ostfriesen gerne glauben – bei weitem nicht besser, sondern naßkalt und grau. Um uns zu aklimatisieren, haben wir die Übernachtung nicht in einem normalen Hotel gebucht, sondern eine Kajüte auf einer für Hotelbetrieb eingerichteten Péniche. Pénichen sind klassische Berufsschiffe auf französischen Gewässern, 39 m lang und 5 m breit in den sogenannten „Freycinet-Maßen“, die ein französischer Binnenschifffahrtsminister (dem auf jeden Fall drei „f“ gebühren) im 19.Jahrhundert als Standardmaß auf den Kanälen bzw. deren Schleusen festgelegt hat. Heute gibt es nur noch wenige Schiffe dieser Art, die ihrer eigentlichen Bestimmung, dem Transport von Gütern, nachkommen. Einige Penichen überleben - von ihren Besitzern liebevoll ausgebaut - als Wohnschiffe, Flußjachten oder eben als Hotelschiffe.
„Unsere“ Péniche „Serinity“ (www.serinitybarge.com) gehört einem jungen englisch-neuseeländischem Paar, bietet den Gästen 4 Kajüten und einen Salon mit Lounge-Möbeln, Bibliothek und großem Eßtisch, an dem morgens ein herrliches Frühstück mit Croissants, Baguette, einigen weiteren süßen Verführungen der französischen Boulangeriekunst, Eiern und Kaffee in jeglicher Form und Art geboten werden. Dazu freundlich – interessante Unterhaltungen mit dem Eigner-Ehepaar und anderen Gästen.
Kajüte in der Serenity Barge

Der Nachmittag und nächste Morgen gehörte den Sehenswürdigkeiten Reims' (Kathedrale, St.Martin, sh. Wikipedia) und weiter knapp 600 KM gen Süden zur Rhone, Nähe Vienne etwas westlich in die Berge (Hügel) in die Gründerzeitvilla (1890) „Le Domaine des Soyeux“ (www.domaine-soyeux.com) eines seinerzeitigen Seidenfabrikanten über einem kleinen Ort und der (ehemaligen) Seidenfabrik mit schöner Aussicht über die Zedern des umgebenden Parks mit Schwimmbad gelegen.
Seidenfabrikantenvilla von 1890

Knarrende herrschaftliche Treppen, hohe Decken und Eichentüren, und eine sehr persönliche Begrüßung des Eigentümers, Hoteliers und Chef de cuisine, der uns für 25 € ein wunderbares mehrgängiges Menu einschließlich Aperitiv und Wein nebst angenehmer Unterhaltung geboten hat.
Leider auch hier an der nunmehr schon mediterranen Rhone das Wetter grau und naßkalt, aber weiter geht’s, noch einmal knapp 400 KM, und kurz vor unserem Zielort Argens sur Minervois am Canal du Midi reißt es auf, die Sonne scheint, jedoch begleitet vom in dieser Gegend häufigen heftigen Nordwestwind. Man kann nicht alles haben.
Also Ankunft am 03.April, knapp 1800 KM vom ostfriesischen Norden entfernt an unserem Schiff, dem 11,50 x 3,80 m holländischen Stahlschiff „Gouden Eeuw“, mit dem wir 2014 von Ostfriesland bis St.Jean de Losne bzw. Seurre im Burgund (Nähe Dijon) und 2015 weiter nach Süden über Rhone, Rhone à Séte-Kanal und schließlich dem Canal du Midi gereist sind, und das wir Ende September 2015 wohlvertäut, aber gänzlich unbewacht am Ufer des Kanals in diesem schönen kleinen Örtchen haben liegen und überwintern lassen
Kurz vor dem Ziel kamen denn auch noch lang unterdrückte Befürchtungen auf, ob das Schiff noch wohlbehalten und unversehrt nach sechs Monaten an seinem Platz liegt. Die waren aber unbegründet, Fahrräder, Faltmotorrad, alles noch da, Winterverdeck unbeschädigt, nur Blätter und Platanensamen und Staub und eine muntere Ameisenkolonie, die wohl über die Seile das Schiff geentert hat.
Unversehrt nach sechs Monaten

Batterien wieder angeschlossen, den Schlüssel gedreht… der Motor springt sofort an, 200 m in den Hafen der Firma Locaboat gefahren, Strom und 'Wasser gebunkert und schon war unser „schwimmendes Heim“ wieder voll funktionsfähig.
Die folgenden Tage Säuberungsarbeiten, Ameisenbekämpfung und - vor allem, aber leider bis jetzt erfolglos – Installation eines Ladewandlers. Ohne allzusehr in die Tiefe meines eigentlich nicht vorhandenen elektrischen Wissens zu gehen, ist der Sinn eines Ladewandlers in meinen Worten, unsere 55 Ampere leistende Lichtmaschine dazu zu bringen, nicht nur die Starterbatterie unseres Motors zu laden, sondern auch unsere kräftigen Bord/Verbraucherbatterien von 2 x 225 Ah gut voll zu machen, die nämlich unseren weitgehend wie zu Hause funktionierenden 220 Volt-Haushalt versorgen mit Kühlschrank, Induktionsherd, Kaffeemaschine, Eierkocher etc. neben den 12 Volt Verbrauchern mit Dieselheizung, Licht, Wasserpumpe u.a. Das ist nicht ganz unwichtig am Canal du Midi mit nicht sehr vielen Liegeplätzen, an denen es Stromanschluss gibt. Also diese neue, nicht ganz billige Investition leidet zur Zeit daran, dass es von unserer Lucas (englisch!) Lichtmaschine keinen vernünftigen D 15 Anschluss (was das ist, wissen Auto Elektriker, ich leider nicht so richtig) gibt, den der Ladewandler aber zu seinem Betrieb benötigt, eine andere vom Zündungs-Plus kommende Leitung akzeptiert der Ladewandler, aber mit dem Ergebnis, dass die Starterbatterie bis zur Existenzaufgabe von den Verbraucherbatterien leergesogen und von der Lichtmaschine nicht geladen wird. Ich will den unkundigen Leser nicht weiter langweilen. 
sehr holländische Elektrik

Ergebnis: Starterbatterie tot (war aber auch von unbekanntem Alter) und Re-Installation der vorherigen Konstellation mit nunmehr neuer Starterbatterie aus dem nahe gelegenen Örtchen Lezignan.
Samstag, 09.04. Argens/Minervois – La Redorte
Einige Tage und wechselhaftes, zumeist sehr windiges Wetter später starten wir nach Weinkauf (der hervorragende Winzer des typischen Minervois-Weindorfes Argens macht samstags immer von 10:30 – 12:00 Verkauf seines ebenso hervorragenden Weines) gen Nordwesten zum Ende des Kanals in Toulouse (und darüber hinaus in den Canal lateral a la Garonne ist das Ziel).
Nach morgendlichem Regen reißt der Himmel auf, die Sonne bescheint den Schiffer wärmend, so er vor dem kalten NordWestWind hinter der Windschutzscheibe geschützt ist. Unser Verdeck mussten wir - den niedrigen Brücken des Midi sei's geschuldet – abbauen. Am Nachmittag im Hafen des kleinen Ortes La Redorte angekommen, 
Hafen La Redorte

merken wir die Sonne des Südens auch oder gerade bei kaltem Wind: kräftiger Sonnenbrand auf den Nordgesichtern. Der o.g. NW-Wind trägt den DiBlasi-Faltmotorrad-Fahrer in sprichwörtlicher Windeseile zurück nach Argens, das Auto nachzuholen. Am Abend in die „landestypische“ Pizzeria 10 Meter vom Boot, Pizza Norvegienne und Pizza Tonno.
Sonntag, 10.04. La Redorte - Marseillette
Morgens Sonne aus blauem Himmel, kein Wind, Frühstück an Deck, aber um 10:00 ziehen Wolken auf und der Wind frischt auf von SO auf NO drehend. Nach zwei Doppel- und einer Dreifach-Schleuse langen wir nach der am Kanal herrschenden Mittagspause von 12:30 – 13:30 gegen 15:15 im Örtchen Marseillette an, das man sich nicht als verkleinerte Ausgabe des großen Marseille vorstellen darf. Hier gibt es schöne Anlegeplätze, allerdings ohne Wasser und ohne Strom, einen Bäcker im Ort und ein Hotel-Restaurant, das aber nur Getränke bietet. Der immer heftigere NO-Wind zeigt die schwachen Kräfte des DiBlasi-Motörchens von 1 PS auf. Bei Gegenwind und bergan teilweise das Gefühl, gleich absteigen zu müssen, aber nach 30 Minuten sind die 12 KM zurück zum Auto in La Redorte geschafft. (Für die Nicht-Schiffer: 12 KM hört sich nach wenig an, aber 7 Schleusen bedeuten – ohne Wartezeit – je 15 Minuten, und auf dem Kanal darf nicht schneller als 8 KM/h gefahren werden). 
Schiffersfrau vor Künstlerschleuse mit zahlreichen beim Schleusen sich bewegender Figuren. Dem Schleusenwärter bleibt doch offensichtlich genügend Zeit mit seiner Muse.

Der Nachmittag auf dem Achterdeck wird immer schöner bei nachlassendem Wind, mehr und mehr Sonne und steigenden Temperaturen. Dem Sonnenbrand im Gesicht hilft das eher weniger. Abends Baguette-Abendbrot mit Wein, Garnelen, Bayonne-Schinken und diversen Käsesorten. Es ist uns schon schlechter gegangen...
Montag, 11.04. Marseillette -Carcassonne
Nach frühmorgendlichem Wolkenauflösen strahlend blauer Himmel und nur ein laues Lüftchen. Frühstück an Deck im schönsten Sonnenschein, gegen 10:30 brechen wir auf und tuckern auf einer sehr abwechslungsreichen, schöne Aussichten in Berge und Täler bietenden Kanalstrecke, die tatsächlich 10 Kilometer ohne Schleuse auskommt, dafür dann aber vor Trèbes gleich kräftig mit einer Dreifachschleuse aufwartet. Im Sommer warten hier viele Boote auf Schleusung und man muß mit längeren Wartezeiten rechnen, heute aber fahren wir fast unverzüglich ein und haben den Dreisprung in 20 Minuten kurz vor 12:00 Uhr geschafft. Trèbes lassen wir heute links liegen – zweimal haben wir in diesem aus nicht ganz einsehbaren Gründen viele Touristen anziehenden Städtchen angelegt. Neben verschiedenen Restaurants, alle nebeneinander an der kleinen Kanalpromenade gelegen, gibt es dort auch ein gute Fischrestaurant, das schon einen Halt wert ist. Wir aber fahren heute weiter, Carcassonne ist das Ziel, das durch vier einfache Schleusen und eine weitere Dreifachschleuse erreicht werden will. Gegen 15:30 kommen wir an, der Wind aus Ost hat leider wieder kräftig aufgefrischt, aber die kräftige Sonne wärmt, und für unsere Fahrtrichtung kommt der Wind von hinten. Die ganze Fahrt nur im Hemd an Deck. Im großen Hafen von Carcassone angekommen, besteht die Hafenmeisterin bzw. das nette Hafenmeistermädchen auf der Erfüllung der ihr vom „Chef“ unabdingbar auferlegten Doktrin: nämlich rückwärts mit dem Heck am Steg anzulegen. In der Hochsaison verständlich, weil so weniger Platz benötigt wird. 
Rückwärts anlegen, ob man will oder nicht...

Jetzt aber ist eine lange Stegstrecke völlig leer. Aber es hilft nichts, wir müssen uns fügen, wenn wir nicht den Rausschmiss des Hafenmeistermädchens auf dem Gewissen haben wollen. Rückwärts anlegen tun wir nur sehr ungern. Es ist bei starkem Seitenwind ein schwieriges Manöver, wir müssen unsere Badeplattform mit allerlei Fendergetöse gut abfedern, denn rückwärts fest machen heißt, das Heck des Schiffes fest gegenKaimauer bzw. Steg zu vertäuen, damit es nicht sich doch noch seitwärts legt oder das Nachbarboot kräftig touchiert. Außerdem müssen wir unser Faltmotorrädchen, rheinisch „Räbbelchen“ und in Frankreich daher „Rabelais“ genannt aufs Achterdeck hiefen und von dort fast zwei Meter über Badeleiter tief hinunterbugsieren. Was soll's, es ist gelungen und bei kräftigem Gegenwind trägt mich das kleine Ding tapfer zurück nach Marseillette, bei der Ausfahrt aus Carcassone rechts vorbei am lang sich stauenden spätnachmittäglichen Berufsverkehr. Eine Stunde hin und wieder mit dem Auto zurück für 16 Kilometer, auf dem schlängelnden Kanal waren es 22 Kilometer.

Dienstag,12.04. Carcassone - Bram
Morgens grau und pustig, hält uns aber nicht davon ab, auf den Markt zu gehen, der dienstags allerdings nicht so üppig ist wie am Wochenende, hauptsächlich Gemüsestände. Wir erstehen Eier für 30 Cent das Stück, aber dafür sind es ja auch Landeier und dann fallen wir in die Hände eines Verkaufsgenies, dem wir nicht widerstehen können, ein guter Käse aus Kuh- und Schafsmilch zu einem guten Preis– für den Verkäufer – aber auch von bester Qualität und eine fettarme Hartwurst (250 Gramm 8,00 €!!!) wandern in unsern Korb, schnell noch ein Baguette und zurück zum Schiff zum leckeren Frühstück. Ja, die Lebensmittel sind in Frankreich ein ganze Stück teurer, aber dafür auch von oft erheblich besserer Qualität als bei uns. Und natürlich sind solche regionalen Spezialitäten teurer als die normalen Lebensmittel. Und es gibt mittlerweile in fast jedem kleinen Städtchen einen Lidl mit übrigens auch guter Qualität zu gutem Preis.
Carcassonne zeigen wir im übrigen die kalte Schulter, haben wir ja schon voriges Jahr besichtigt (einschließlich der berühmten allerdings etwas disneyhaften Cité, der befestigten Oberstadt mit weithin sichtbarer Ringmauer). Wir wollen doch erst einmal etwas vorankommen in uns bisher unbekannte Gefilde. Während der Fahrt zunehmende Aufheiterungen, es wird angenehm warm. Das scheinen auch die Platanen zu finden und schießen ihre Blätter raus. Auch der heutige Tag hält einige Schleusen für uns bereit, einfache, doppelte und dreifache, also nach 5 Schleusen und 24 Kilometern haben wir den kleinen Anlegeplatz nahe dem Städtchen Bram erreicht. Aber wir befinden uns noch in tiefster Vorsaison, d.h. das wir alle Schleusen im Alleingang bewältigen konnten ohne sorgenvoll auf ambitionierte Mietbootfahrer achten zu müssen. 15:30 erreichen wir den kleinen Hafen Bram, dessen nettes Restaurant - Vorsaison - noch nicht geöffnet hat, und, wie wir uns tröstlich erinnern, dienstags ohnehin Ruhetag gehabt hätte. Der Ritt auf meinem „Bike“ zurück ist heute besonders schwierig, weil die Straße über einen Höhenrücken führt, über den der heute noch kräftigere Wind Rabelais und mich auf seinem Rücken kaum vorankommen läßt, mehr als eine Stunde für 21 KM. 
Wohlverdiente Mittagspause für hart arbeitende Èclusiers und Schiffersleut'

Mit dem Auto dann elegant und offen nach Bram gecruist. Ein Leffe-Bier auf sonnenbeschienenem Achterdeck beschließt den harten Tag des Frankreich-Skippers.


Mittwoch, 13.04. Bram – Castelnaudary
Morgendlich graue Wolken öffnen sich für große blaue Löcher, aus denen die Sonne zunehmend heiß brennt. Dunkle Wolken bilden eine dramatische Stimmung, manchmal gibt es einige Tropfen, am späten Nachmittag sogar einen kurzen Hagelschauer, aber kaum Wind, was das Nachholen des Autos heute sehr schnell von statten gehen läßt.
Dunkle Wolken bringen auch mal Hagel
Eine ganze Reihe Schleusen standen heute auf dem Programm, mehrere Doppel, eine Dreifachschleuse und dann schließlich kurz vor dem Ziel eine vierfache Schleusentreppe, aus der man dann auf das Grand Bassin entlassen wird, ein kleiner Stausee zur Wasserversorgung des Kanals, der mit der Stadtkulisse ein perfektes mediterranes Panorama bildet.
Panorama Castelnaudary mit dem Grand Bssin


Donnerstag, 14.04. Liegetag in Castelnaudary
Schönes Wetter, wieder zunehmender Wind, dafür tolle Sicht auf die schneebedeckten Pyrennäen.
In der Mitte, am Horizont, das ind die Pyrenäengipfel
Einkaufen, bißchen Schiff sauber machen, mit Nachbarn quatschen, Auto in der Nähe des Bahnhofs parken. Das wollen wir erst nachholen, wenn wir in Toulouse sind, mit der Eisenbahn.

Freitag, 15.04. Castelnaudary – Le Ségala
Heute haben wir den höchsten Punkt des Kanals erreicht, die Stauhaltung am Narouze-Pass mit 190 m. 
Die Plakette am Schleusenhäuschen sagt es, wir haben die Stauhaltung erreicht

Von jetzt ab kann es nur noch abwärts gehen – auf den Schleusen des Kanals. Das kleine Örtchen Ségala 
Ségala
hat keinen Laden, keinen Bäcker, aber ein gutes Restaurant, das „Relais du Riquet“ (Riquet, wir erinnern uns ist der Erbauer des Canal du Midi im 17. Jahrhundert). Das Menu für 22 € war gut, abwechslungsreich und individuell.
Die Platanen halten die Verkehrsschilder selber fest


Samstag, 16.04. Le Ségala - Négra
Übernachtung an einer kleinen Locaboat-Station in der Walachei, kein Bäcker, kein Restaurant, aber wir haben ja leckere Spargelsuppe an Bord und Baguette von heute morgen (mit dem Fahrrad aus dem Nachbarort geholt). Mit Wein aus Argens und Käse und Wurst vom Markt in Carcassonne lässt sich auch das abendliche Gewitter 
Gewitterschauer
bestens aushalten nach einem sonnigen, aber wieder mal sehr stürmischen Tag.

Sonntag, 17.04. Négra – Toulouse, Port St.Sauveur

Heute morgen gibt’s Toast (wie gesagt kein Bäcker in der Nähe, Toast ham wer aber) und Spiegelei, während das graue Wetter nicht ungrauer wird, beim Start dann leider auch mit Nieselregen erfreut. Der wird auch schon mal kräftiger, aber es gibt ab Mittag mehr und mehr sonnige Abschnitte (dennoch immer mal wieder Schauer – ist halt auch hier April). 

Die Schleusen sind mit einer Ausnahme alle automatisch und haben keine Mittagspause. Nach Start um 10:40 Uhr langen wir nach einer relativ langen Strecke von 27,5 KM um 15:40 im mitten in der Stadt gelegenen Hafen St.Sauveur in Toulouse an.


Hafen Port St.Sauveur
Montag, 18.04. Toulouse - Liegetag
Die Sonne löst den grauen Himmel gegen Mittag auf, die Luft ist kühl, die Sonne heiß mit der folge, dass man im Stadtbild alle möglichen Bekleidungskombinationen sieht, von Pelzjacke bis kurzer Hose oder Kombinationen von beidem.
Romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert

Wir machen einen Stadtrundgang und passieren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Altstadt, vom Capitol bis zur beeindruckenden romanischen Basilika St. Sermin und anderes. Wieder zu Hause angelangt, taten uns die alten Füße weh.

Dienstag, 19.04. Toulouse - Liegetag
Heute noch einmal der Versuch unser neues Gerät, den Ladewandler (siehe 1. Kapitel) zu installieren auf der Basis einer Fernanalyse und entsprechenden Installationsvorschlags. Und tatsächlich: es scheint alles zu funktionieren. Ansonsten geniessen wir den Sonnenschein, der die kühle Luft schnell aufgewärmt hat.


Mittwoch, 20.04. Toulouse, Liegetag

Eigentlich wollten wir heute weiterfahren, aber morgens kam die sehr nette und hilfsbereite Hafenmeisterin und sagte, dass für heute eine Sturmwarnung herausgegeben sei, mit Sturmböen bis zu 100 KM/h. Daraufhin haben wir uns entschlossen, einen weiteren Tag in Toulouse zu bleiben.
Ich fahre mit dem Bus zum Bahnhof und löse dort an einem Automaten eine Fahrkarte nach Castelnaudary, um das Auto nachzuholen. Noch ganz stolz, dass ich diese Prüfung geschafft habe, muß ich feststellen, dass die nächste Zugverbindung - au, prima kommt ja schon in 10 Minuten, 10:40 Uhr - ein TGV (ICE) ist, für den meine Karte nicht gilt, die nächste Regionalverbindung ist erst um 12:15 und dann mit einem Bus. Die Bummelbahn ist von der SNCF (Sociéte´National de Chemin de Fer) wohl durch Busse ersetzt worden. Also warten, die Zeit kann ich mit einigen mails vertreiben, was dank der von der SNCF großzügig zur Verfügung gestellten WIFI – Verbindung möglich war. Man muss sich zwar alle 30 Minuten neu anmelden, aber das ist ja kein Problem. 

Der Bus braucht für die rund 70 KM knapp 1 ½ Stunden. Kurzer Fußmarsch im tatsächlich heftig wehenden Wind, der die Pollen der Platanen in Augen und Nase treibt. Niesend und mit Tränen in den Augen finde ich unser Auto nach einer knappen Woche auf dem Straßenparkplatz wohlbehalten wieder. Noch ein kurzer – nicht nur, aber auch - Biereinkauf beim örtlichen Lidl und in einer ¾ Stunde lange ich wieder am Hafen in Toulouse an.

Aber morgen, morgen geht's vom Canal de Midi in den Canal lateral a la Garonne... siehe nächstes Kapitel...






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