Bootsfahrt nach Paris 2014
Dieses Jahr soll es über
Holland/Amsterdam und Belgien/Antwerpen und Gent nach Paris über
Flüsse und Kanäle gehen. Elke möchte jedoch einmal den Frühling
im eigenen Garten erleben und nicht schon gleich nach Ostern für
Monate auf's Schiff.
Also, Freunde angefragt und so reisen
zuerst Klaus (Wiesmoor – Gouda) und dann Heiko (Gouda bis Lille)
als Reisebegleitung und Leichtmatrosen mit.
Wiesmoor bis Veenfahrt.
Ostermontag fahren Klaus und ich
erst mal die 10 KM von unserem Liegeplatz in Wiesmoor bis zur
Schleuse Wiesens auf dem Ems-Jade-Kanal, damit wir am nächsten
Morgen gleich um 08:00 Uhr durch die Schleuse können. So ist auch am
nächsten Morgen nicht nur die Sonne, sondern auch der eine Woche
vorher angerufene Schleusenwärter pünktlich zur Stelle (wir
schreiben den 22.04. und die Saison beginnt erst am 10.05.), mittags
passieren wir bereits die Verbindungsschleuse bei Emden, um 13:30
schleusen wir in die Ems, die Tide ist günstig für uns und so
brausen wir mit 15 KM/h mit der auflaufenden Flut gen Herbrum. Nach
halbstündiger Wartezeit entschleusen wir dem widerlich gelben
Flutstrom und schippern auf der nun idyllischen Ems bis
Steinbild/Marinapark Ems, wo wir gegen 18:30 eintreffen. Ein
Schnitzelessen im Hafenrestaurant beschließt den erfolgreichen Tag –
bisher habe ich es an einem Tag von Wiesmoor bzw. Wiesens noch nicht
so weit geschafft.
Mittwoch 23.04. sind wir nicht
ganz so erfolgreich, eine Schleusenreparatur beschert uns eine
einstündige Wartezeit, dann geht’s weiter und um 13:30 Uhr
verlassen wir die Ems bei Haren und schleusen in den
Haren-Rütenbrock-Kanal. An dessen Ende ist aber erst mal Schluss,
weil das holländische Schleusen- und Brückenpersonal für heute
einen Feierabend schon um 15:15 Uhr beschlossen hatte. In den
einschlägigen Publikationen (vom Almanak bis zu den Infoschriften
der Provincie Drente) ist zwar von 17:00 Uhr die Rede, aber was
soll's, am Ende des Kanals, schon auf holländischer Seite, bevor man
nach links in die Veenfahrt oder nach rechts Richtung Stadskanaal
einbiegt, liegt eine Tankstelle, die neuerdings auch einen Steg mit
Diesel- und Benzinzapfsäule eingerichtet hat. Hier tanken wir zu
zivilen Straßentankstellenpreisen (1,37 €/ltr) und dürfen die
Nacht an diesem Steg liegen bleiben.
Im daneben liegenden Imbiss, der eigentlich auch ein Restaurant ist, nehmen wir zur Abwechslung mal ein Schnitzel zu uns. Da taucht auf einmal der holländische Schleusenwärter auf und wir verabreden für den kommenden Morgen eine zivile Schleusungszeit. (09:00 Uhr).
Im daneben liegenden Imbiss, der eigentlich auch ein Restaurant ist, nehmen wir zur Abwechslung mal ein Schnitzel zu uns. Da taucht auf einmal der holländische Schleusenwärter auf und wir verabreden für den kommenden Morgen eine zivile Schleusungszeit. (09:00 Uhr).
Donnerstag, 24.04. brechen wir bei ziemlichem Nebel passenderweise zu unserer Reise durch das Moorgebiet auf, das die 2013 neu eröffnete Veenfahrt erschließt. Brücken wechseln mit Schleusen ab, die zügig für uns bedient werden.
Die Veenfahrt (Veen, ostfriesisch Fehn, heißt Moor) führt auch mitten durch das Veenmuseum, wo man anhalten könnte und neben den Torfabbaumethoden auch das Leben in einen Veendorf Anfang des vorigen Jahrhunderts studieren könnte, wir schippern gemütlich durch dieses Freilichtmuseum bei langsam sich durchkämpfender Sonne und über u.a. eine niegelnagelneue Doppelschleuse, die uns allein fünf Meter nach oben hieft.
Am Ende der Veenfahrt sind wir zur
Mittagszeit angelangt, die Schleusenbedienung hat Pause and so do we.
Am Nachmittag gelangen wir durch die „Verlengde Hogeveensche Vaart“
bis Geesbrug, einem kleinen Örtchen mit einem schönen Anleger, vor
dem die sonst den Kanal begleitende und entsprechend laute Straße
einen Bogen macht und so etwas vorm Traktorenlärm geschützt ist,
die offensichtlich an diesem Tag unbedingt noch Gülle fahren,
Saatgut einbringen, etc. wollen. Dummerweise waren wir solange mit
dem zunächst nicht funktionierenden Stromanschluss beschäftigt,
dass der kleine Laden im Dorf schon zu hatte. Inzwischen habe ich
vergessen, was wir dort kaufen wollten, scheint also doch nicht so
wichtig gewesen zu sein. Restaurant gab's auch keins, also auch kein
Schnitzel. Das mitgeführte (Fertig-)Nudelgericht Bami (oder war's
Nasi?) Goreng warmgemacht. Jever und anderes Bier hatten wir ebenso
wie Wein und Schnaps genügend an Bord, eigentlich genug, um als
männlicher Bootsfahrer zufrieden zu sein. Jedenfalls haben wir uns
einige dieser Getränke auf dem Achterdeck zu Gemüte geführt, als
sich ein Gewitter, zunächst nur ein bißchen, dann aber immer
heftiger entfaltete. Wir haben unser Cabrioverdeck geschlossen, die
Blitze, die gewaltigen Donnerschläge und das ungeheure Prasseln des
Regens genossen und uns dabei unverdrossen weiter unterhalten (von
wegen Männer sagen nichts), wobei aus der Unterhaltung eine
ziemliche Schreierei wurde, um das Gewitter zu übertönen.
Weiter bis Amsterdam
Freitag, 25.04 wollten wir
eigentlich nach Meppel weiterfahren, entschließen uns aber dann, es
links (eigentlich eher rechts) liegen zu lassen und laufen um 16:00
den Stadthafen von Zwartsluis an, bzw. machen um dies Zeit an der
Kade fest.
Abends gibt’s kein Schnitzel, sondern Spareribs bzw. Rumpsteak. Am Abend gab es zwar schon einen Vorgeschmack, die folgende Nacht jedoch war die Hölle: buchstäblich die ganze Nacht fuhren irgendwelche Wahnsinnige mit ihren ohne Auspuff infernalischen Lärm entwickelnden „Broomfietzjes“ (nach diesen Erfahrungen ein sehr verharmlosender Ausdruck) kreuz und quer und immer wieder bis halb sechs Uhr morgens durch die Stadt. Keine Polizei, keine Bürgerwehr, kein einsamer, aber umso gerechterer Django hat sie verhaftet, gehängt oder erschossen. Ob das eine Brauchtumsveranstaltung am Vorabend des am 26.04. in Holland begangenen „Koningsdag“ war? Wir wissen es nicht.
Abends gibt’s kein Schnitzel, sondern Spareribs bzw. Rumpsteak. Am Abend gab es zwar schon einen Vorgeschmack, die folgende Nacht jedoch war die Hölle: buchstäblich die ganze Nacht fuhren irgendwelche Wahnsinnige mit ihren ohne Auspuff infernalischen Lärm entwickelnden „Broomfietzjes“ (nach diesen Erfahrungen ein sehr verharmlosender Ausdruck) kreuz und quer und immer wieder bis halb sechs Uhr morgens durch die Stadt. Keine Polizei, keine Bürgerwehr, kein einsamer, aber umso gerechterer Django hat sie verhaftet, gehängt oder erschossen. Ob das eine Brauchtumsveranstaltung am Vorabend des am 26.04. in Holland begangenen „Koningsdag“ war? Wir wissen es nicht.
Samstag, 26.04. hat uns nach
diesen Erlebnissen die tapfere Mannschaft in orangenen
Kleidungsstücke und mit orangenen Kopfbedeckungen versehen nicht aus
der Fassung bringen können, die vor einem Portrait des Königspaares
mit Lautsprechermusik und Ansprachen vorbeikommende Passanten zum
Mitsingen animiert haben. Ein „warmer Bakker“ hatte trotz
Koningsdag bis 11:00 geöffnet, sodass ich etwas von dem herrlichen,
Kühlschrankbutter sich aber hartnäckig verweigerndem holländischen
Weißbrot zum Frühstück erstehen konnte. Dann Flucht aus diesem Ort
der Liebhaber der Lautstärke über das Zwarte Water in die Randmeren
und dort bis Elburg.

Trotz grauen Wetters hatte die Ausübung des Koningdages auch hier viele orangene Menschen zusammengeführt, mit Ach und Krach haben wir einen auf eine Stunde begrenzten Platz (nur „een Hoofdgericht!“)in einem Restaurant in diesem ebenso wie Zwartsluis sehr hübschen Städtchen ergattert und etwas Italienisches zu uns genommen. Jetzt ist klar, eine „Schnitzelreise“, wie Klaus und ich sie schon einmal zusammen unternommen haben, wird es nicht.
Trotz grauen Wetters hatte die Ausübung des Koningdages auch hier viele orangene Menschen zusammengeführt, mit Ach und Krach haben wir einen auf eine Stunde begrenzten Platz (nur „een Hoofdgericht!“)in einem Restaurant in diesem ebenso wie Zwartsluis sehr hübschen Städtchen ergattert und etwas Italienisches zu uns genommen. Jetzt ist klar, eine „Schnitzelreise“, wie Klaus und ich sie schon einmal zusammen unternommen haben, wird es nicht.
Sonntag, 27.04. ist leider auch
grau und schlimmer, aus leichtem Niesel wird ein wahrer „Land“regen,
obwohl wir uns auf dem Wasser bis Harderwijk fortbewegt haben, um
dort in einem Hafen neben dem Delphinarium festzumachen, aus dem
merkwürdigerweise hauptsächlich Seehundgebell zu vernehmen war.
Heute abend wurde es griechisch, kein Schnitzel.
Montag, 28.04. habe ich mich per
Fahrrad auf die Suche nach einem Bäcker begeben (keiner machte vor
09:30 Uhr auf, also wieder Toast morgens) und nach einem in meinem
etwas betagten Navi verzeichneten Aldi, wo ich eine holländische
Prepaidkarte für mein mobiles Internet erstehen wollte. Aber
anscheinend wollen die Leute in Harderwijk nur ins Delphinarium und
nicht zu Aldi, der hat daraufhin zugemacht. Nach dem Frühstück ein
weiterer Rundgang durch dieses wunderschöne Städtchen mit alter
Stadtmauer und entsprechenden Toren, das früher einmal ein Hafen an
der Zuidersee (und sicher auch Hansestadt) war, nun aber an einem
breiten Wasserarm zwischen altem Festland und neuem, dem Meer bzw.
dem aus der Zuidersee (was Meer bedeutet) zum Ijsselmeer (was See
bedeutet) verwandelten Gewässer abgepolderten Flevoland liegt. (Ich
muss doch etwas kürzere Sätze machen). Um 11:30 Uhr geht’s weiter
durch das Randmeer gen Westen durch die Nijbergschleuse, einen kurzen
Schwenk durch den südlichen Zipfel des Ijssel- bzw. des
Markermeers, Einfahrt in Muiderberg in die Vecht und bis ins
malerische Weesp.
Am Abend gibt’s mal wieder Sparerips.
Am Abend gibt’s mal wieder Sparerips.
Dienstag, 29.04.
In Weesp ist Markt, vormittags ein
kurzer Rundgang, dann durchfahren wir Weesp und biegen in den
Amsterdam-Rhijn Kanal, erreichen den Ij und kurz darauf, um 12:40 ,
machen wir unsere Leinen fest im Sixhaven gegenüber des
Hauptbahnhofs von Amsterdam. Auf dem Ij liegen große
Kreuzfahrtschiffe, die mit eigener Kraft ankommen und nur zum Anlegen
etwas Bugsierhilfe in Anspruch nehmen. Und vom Sixhaven kommen wir zu
Fuß nach Überquerung der benachbarten Schleuse mit einer Fähre in
kürzester Zeit in die Innenstadt. Bei warmem, aber grauen Wetter
machen wir einen ersten Rundgang, der uns so erschöpft, dass wir
nach unserer Rückkehr auf dem Boot die müden Füße kühlen und
beschließen, an Bord es uns dank vorfabrizierter Bratkartoffeln und
dem einen oder anderen Bier gut gehen zu lassen.
Mittwoch, 30.04.
scheint nach nebelgrauem Morgen ab ca. halb zwölf die Sonne, wir
gehen los Richtung Innenstadt setzen wieder mit der merkwürdigerweise
nichts kostenden Fähre über (jedenfalls haben wir keine
Bezahlmöglichkeiten entdeckt, uns dabei aber auch nicht besonders
angestrengt).
Zum Anne-Frank-Haus, das wir in Anbetracht der mindestens 500 Meter (!) langen Schlange nur von außen in Augenschein genommen und in der Nähe alternativ in der wärmenden Sonne einen Capuccino zu uns genommen haben. Rembrandt's Nachtwache haben wir uns lieber auf dem Rembrandtsplein als belebte Plastik angeschaut, nachdem wir uns durch eine typisch Amsterdamer Pizza gestärkt haben, die von einem ausschließlich Englisch sprechenden Personal serviert wurde.
Zum Anne-Frank-Haus, das wir in Anbetracht der mindestens 500 Meter (!) langen Schlange nur von außen in Augenschein genommen und in der Nähe alternativ in der wärmenden Sonne einen Capuccino zu uns genommen haben. Rembrandt's Nachtwache haben wir uns lieber auf dem Rembrandtsplein als belebte Plastik angeschaut, nachdem wir uns durch eine typisch Amsterdamer Pizza gestärkt haben, die von einem ausschließlich Englisch sprechenden Personal serviert wurde.
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Ja, und jetzt ist schon der 19.05. und
ich habe immer noch nichts weiter geschrieben und keine Fotos
eingestellt, aber lieber Leser, es wird... inzwischen sind wir über
Gouda, Antwerpen, Gent, Kortrijk und Lille nach Cambrai gelangt, in
Gouda wechselte Heiko Klaus ab und vergangenen Donnerstag wechselte
schließlich die beste aller möglichen Ehefrauen meinen treuen
Matrosen Heiko ab. Näheres folgt, aber bis ierhin wollte ich es
immerhin schon der Weltöffentlichkeit präsentieren.
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