Terhorn
Früher hätten wir an diesem Tag freigehabt, heute haben wir sowieso frei.
Nachdem es am späten Abend gestern noch angefangen hat zu regnen, heute morgen „Friesenhimmel“, also blauer Himmel mit schnell ziehenden weißen Wolken und Wind, nachmittags zieht es sich mehr zu und wird grau und kühl,
Heute ruht
Freitag, 18.06.2009
Terhorn
Das Wetter ist nicht berühmt, kräftiger Wind aus Nordwest, Schauer, ab und zu Sonne. Gestern hat wie bestellt während unserer Schiffsbesichtigungen ein Kaufinteressent angerufen, der am Sonntag kommen und sich unser Boot anschauen will. Nach gemütlichem Frühstück machen wir uns ans Werk: Schiff putzen. Ich poliere die weißen Dächer auf Hochglanz und schrubbe das Teakdeck, das, wie es sich für ein Teakdeck gehört, silbergrau ist, wenn man es aber mit Prilwasser und einer Wurzelbürste und reichlich Wasser behandelt, wird das Grau ausgewaschen und der braune ursprüngliche Farbton kommt zum Vorschein, das Deck sieht fast wie neu aus. Im übrigen verdient
Samstag, 19.06.2009
Terhorn
Schiffeschauen bei v/d Veen
Sonntag, 20.06.2009
Terhorn – Sneek
Wetter: bescheiden, Schauer, kalter Wind, ab Mittag etwas trockener.
Besichtigung durch Bootsinteressent Korthaus, Probefahrt, anschließend nach Sneek über das graue und etwas kabbelige Sneeker Meer. Die Zufahrt nach Sneek ist der Houkesloot, von dem in Richtung Sneek einige Arme zu Hafenkanälen und Industriegebiet führen, in einem ist die Sneeker Dependance der Jachtmakelaardij De Valk, die wir natürlich aufsuchen, um zur Abwechslung mal Schiffe zu schauen, dort gibt es aber nichts, was uns interessiert, außer einer Adler 34 , die ein Jahr jünger ist als unsere, noch in weitgehend originalem (gut erhaltenen) Zustand, aber doch etwas alt und miefig mit zwei Perkins 170 PS Motoren für 79.000 €. Da liegen wir mit unsern Preisvorstellungen um 57.000 € doch gar nicht so schlecht. Weiter nach Sneek bis kurz vor die erste Brücke der Stadtdurchfahrt, dort legen wir an der
Montag, 22. Juni 2009
Sneek - Woudsend
Morgens (was heißt hier morgens? Nach dem Aufstehen und Frühstücken: also gegen 11:30) Gang in die Stadt auf der Suche nach einem Lebensmittelgeschäft. Montags haben in Holland viele Geschäfte bis 13:00 Uhr geschlossen. Wir finden einen „Albert Heyn“, eine Art großer Edeka, und kehren schwer beladen mit u.a. 8-Pack Bierbüchsen, einer Flasche Rot- und einer Flasche Weißwein, Fertigsalat (italienisch mit Hähnchenfleisch), Fertiggericht Bami Goreng und einer Tüte geschälter, gewürzter und vorgekochter kleiner Kartöffelchen (müssen nur noch gebraten werden) zurück. Mittlerweile ist es kurz vor ein Uhr, wir können ablegen, denn die Mittagspause der Brückenwärter endet um 13:00 Uhr. Das tun wir denn auch, nach kurzen Wartezeiten öffnen sich für uns zahlreiche Brücken, bei der Fahrt durch Sneek Richtung Heeg sehen wir einen Supermarkt direkt an der Gracht, wir hätten dort bequem anlegen und eben über die Straße fässerweise Bier und Wein ohne großes Schleppen und lange Fußmärsche einladen können. Tja, hätten wir „Netz gehabt“, also eine Internetverbindung, hätten wir das bequem über Google Earth finden können. Aber man will ja auch seinen Forscherdrang bei der Erkundung unbekannter Länder und deren Versorgungsstätten befriedigen.
Der morgens noch graue Himmel klärt sich während unserer Fahrt auf und mehr und mehr kommt die Sonne zum Vorschein bei nach wie vor frischem Nordwind. An Heeg vorbei über das Heeger Meer gelangen wir nach Woudsend (was ich mal mit „Ende der Welt“ übersetze). Es ist nicht das Ende der Welt, auch nicht am A… der Welt, aber sehr ruhig, holländisch niedlich mit kleinen Häuschen und einer Kirche, der die Gläubigen abhanden gekommen sind und damit auch ihre Weihung, und die seit 1969 zum Vergnügen der oft auch rheinischen Wassersporttouristen nun eine Kneipe ist. Seit 2000 ist eine weiter Kirche direkt an der Gracht entweiht (nicht durch frevlerische Handlungen, sondern durch offiziellen Akt) und ein – wahrscheinlich betuchter - Holländer hat sie zu einem herrschaftlichen Wohnhaus umgebaut, dabei Orgel, Kirchturm und Glockenstuhl erhalten. So sind alle glücklich – die gereformeerde Kerk wegen des erzielten Preises, der Bürgermeister von Woudsend, weil das Stadtbild erhalten wird, und der Wohnhausumbauer und-bewohner, weil er einen repräsentativen Sitz am Wasser sein Eigen nennen kann. Trotz aller auch heute noch zu bemerkender Frömmigkeit, ist der Holländer als solcher eben auch pragmatischer Kaufmann.
Wir haben am großen Sportboothafen idyllisch mit Blick auf weite Weiden- und Schilfflächen angelegt und genießen nach Verzehr von Albert Hejns Salat einen wunderschönen wolkenlosen Abend mit Sonnenuntergang kurz nach 22:00 Uhr.
Dienstag, 23. Juni 2009
Liegetag Woudsend
Da wir ja Urlaub machen und nicht auf der Flucht sind, bleiben wir angesichts des strahlend blauen Himmels, des idyllischen Wetters und der Tatsache, daß es in Woudsend auch einen großen Bootsmakler gibt, einen Tag liegen, schauen uns wieder viele andere Schiffe an und verbringen einen faulen Nachmittag auf dem sonnigen Achterdeck, daß dank kluger Anlegeweise windgeschützt liegt. Denn das strahlend schöne Wetter ist mit einem kräftigen Nordwind verbunden, der nicht direkt kalt ist, aber einen schnell auskühlt. Um die Wäsche zu trocknen, ist er allerdings bestens geeignet. Liegegeld übrigens 12,30 € incl. 1,00 € Touristenbelasting und warmer Duschen ohne Münzen, die sind allerdings maximal lauwarm, dafür wollen die 0,50 € im Kasten für den Stromanschluß überhaupt nicht enden. In der lausig kalten vorherigen Nacht haben wir unser elektrisches Heizöfchen betrieben, da wir nicht gefahren sind und unser Warmwasserboiler also nicht durch die Motorwärme aufgeheizt werden konnte, hat der auch elektrisch geheizt, aber bis zum ablegen am nächsten Morgen kam der Strom aus der Steckdose. In den meisten holländischen Häfen sind die Stromanschlüsse an kleinen blauen Kästen, dort wirft man eine Münze ein – in der Regel ein 50-Cent-Stück und drückt auf einen kleinenKnopf neben dem Anschluß, in den man sein Stromkabel gesteckt hat. In der Regel werden dann 1000 – 2000 Watt werden geliefert. Für einen kleinen Kühlschrank ( 60 ltr), Batterienerhaltungsladung und etwas Boilerheizen reicht das meistens schon eine ganze Weile. Beim Wasser ist es ebenso: kleiner blauer Kasten mit Münzeinwurf 50 Cent und das Wasser rauscht durch den am Kasten angebrachten Schlauch, der meist bis zum Schiff reicht. Der erfahrene Skipper hat natürlich auch eigene Schläuche und allerhand Anschlußkombinationen von Gardena auf Normalgewinde und sonstige Konstruktionen. Für 50 Cent gibt’s meist ca. 100 – 200 Liter, unser Tank faßt knapp 300. Reicht meist für ein paar Tage für Spülen, Haarewaschen, Duschen usw.
Mittwoch, 24.Juni 2009
Woudsend – Sloten
Das Wetter ist weiter schön. Blauer Himmel, kräftiger Wind von Nordost, aber nicht mehr so kühl. In sage und schreibe 55 Minuten haben wir die 7 Kilometer zum niedlichen Sloten geschafft und dabei auch noch das „Sloter Meer“ überquert, immerhin dank des kräftigen Windes (holländisch: krachtig) mit einigen Schaumkronen verziert. Da müssen wir uns natürlich von der anstrengenden Seefahrt ausruhen und gehen in den bei der Mühle gelegenen Hafen. Nachmittags sonnen auf dem Achterdeck, dann ein Spaziergang durch das kleine Dorf aus dem Hollandmuseum: durchschnitten von einer Gracht, gesäumt von auf Spalier gestutzten Linden und Häusern aus dem 18. Jahrhundert. Anschließend dortselbst essen, Elke Varkenshaas (Schweinemedaillons) und ich endlich mal wieder ein Wiener Snitsel, beides mit 2 soorten Groenten (Gemüse), Sla (Salat) und Aardappelen, zusammen mit vier Bier für 36,40 € und ordentlich.
Donnerstag, 25. Juni 2009
Sloten – Ossenzijl
Heute ist wieder bei bestem Wetter, es zeigen sich zwar Wolken, und es ist weiter windig, aber erheblich wärmer, manchmal fast schwül. Nun verlassen wir Friesland Richtung Overijssel und fahren über das Tjeukemeer und bei Echtenerbrug in Kanäle, die uns zum Städtchen Ossenzijl tragen. Hier beginnt das Gebiet der „Weeribben“, schmaler Inseln zwischen flachen Kanälen, die beim Torfabbau entstanden sind. Heute wird kein Torfabbau mehr betrieben, die Inseln und Kanälchen sind verschilft, ein Dorado für allerlei Wasser- und Vogelgetier und inzwischen unter Naturschutz und ein Recreatiegebied. Wir legen in einem wunderbar ruhigen „Passantenhaven“ an in einem kleinen See und bleiben die Nacht. Abends noch „een Biertje“.