Mittwoch 16.06.2009
Das Wetter ist schön, blauer Himmel und Ostwind, etwas frisch, aber schön. Nach dem Frühstück Herrn Hoekstra angerufen, ja, kom mal. Um 11:00 Uhr machen wir an der Werft Wartena fest, Herr Hoekstra kommt, zieht die Klompen (Leder mit Gummisohle) aus – heutzutage trägt kaum noch ein Holländer Holzschuhe - und klettert auf Socken in den Motorraum. Einiges Gefummel, Auf- und Zu – Geschraube und: jetzt werkt et. Ja, Diesel ist dünner als Wasser, die Kupferdichtungen (Unterlegscheiben) müssen sich etwas auf die Stutzen anpassen, einreiben sozusagen. Hoekstra raus, Deckel zu, hartelijk bedankt und wir dampfen wieder ab, wieder zurück Richtung Princes-Margrit-Kanal, wieder durch die Gemeindebrücke von Warten. Der Brückenwärter hat sich dumm an uns verdient, vier Durchfahrten á 1,10 € Bruggeld, da wird die Gemeinde reich. Ansonsten werden die meisten Brücken kostenlos bedient, nur die unmittelbaren Stadt/Dorfdurchfahrten, die werden von den Gemeinden und nicht vom Rijkswaterstaat betrieben und da muß dann immer Brückengeld in einen vom Brückenwärter an einer Angel herabgelassenen Holzschuh geworfen werden.
Wir fahren weiter über Akkrum nach Terhorn, wo wir im mit Europamitteln erbauten „Haven vor klassieke Schepen“ fest machen. Unser Boot ist scheint’s klassisch genug und wir liegen schön und ruhig und genießen bei offenem Verdeck einen warmen Sommerabend – hatten wir bisher noch nicht.
Donnerstag, 17.06.2009
Früher hätten wir an diesem Tag freigehabt, heute haben wir sowieso frei.
Nachdem es am späten Abend gestern noch angefangen hat zu regnen, heute morgen „Friesenhimmel“, also blauer Himmel mit schnell ziehenden weißen Wolken und Wind, nachmittags zieht es sich mehr zu und wird grau und kühl,
Heute ruht die Schiffahrt – haben wir beschlossen - und was macht der Schiffer, wenn er nicht schifffährt? Er schaut sich andere Schiffe an. Hier in Terhorne gibt es einen großen Jachtmakler, der allein in einer überdachten Halle über 40 Schiffe liegen hat und bestimmt noch einmal 80 im eigenen Hafen. Wir sind fast den ganzen Tag dort und schauen Boote über Boote, denn eigentlich wollen wir unsere Adler verkaufen und etwas größeres uns zulegen. Alter Schifferspruch, jedes Schiff ist immer einen Meter zu kurz. Schau’n mer mal.
Freitag, 18.06.2009
Das Wetter ist nicht berühmt, kräftiger Wind aus Nordwest, Schauer, ab und zu Sonne. Gestern hat wie bestellt während unserer Schiffsbesichtigungen ein Kaufinteressent angerufen, der am Sonntag kommen und sich unser Boot anschauen will. Nach gemütlichem Frühstück machen wir uns ans Werk: Schiff putzen. Ich poliere die weißen Dächer auf Hochglanz und schrubbe das Teakdeck, das, wie es sich für ein Teakdeck gehört, silbergrau ist, wenn man es aber mit Prilwasser und einer Wurzelbürste und reichlich Wasser behandelt, wird das Grau ausgewaschen und der braune ursprüngliche Farbton kommt zum Vorschein, das Deck sieht fast wie neu aus. Im übrigen verdient sich eine ganze Industrie ihr Geld damit, Wundermittel für die Teakreinigung und –auffrischung zu verkaufen. Aber meine langjährigen Erfahrungen gebe ich hiermit preis: alles Humbug – ohne Schrubben geht nix und Pril oder ein anderes einfaches Spülmittel wirkt genau so wie all der teure Kram, der Mühelosigkeit mit Cleanern und Sealern und wer weiß was alles verspricht, aber keineswegs mühelos ist. Gilt übrigens auch für Gartenmöbel. Elke macht sich mit Möbelpolitur über den Mahagony-Innenausbau her und mit Chromputzmittel über alle Beschäge, Klinken, Lüftungsrosetten und was es noch alles schön glänzendes (nach dem Putzen) auf einem Schiff gibt. Die Mühe hat sich gelohnt, auch kritische Holländer bleiben am Steg stehen und loben das „mooi schep“, was bei dem vielen Holz aber doch sicher „veel werk“ sei, ich bestätige das voll bescheidenem Stolz und denke dabei, das die „älteren Herren im Keller“ eine größere Belastung sind. Ein Biertje am Nachmittag, ein kleiner Spaziergang an vielen anderen Schiffen vorbei in dem niedlich kleinen Terhorn mit einem Kamäleon – Dorf/Erlebnisland (geht zurück auf die Werke des erfolgreichsten, aus Terhorn stammenden niederländischen Kinderbuchschreibers) und anschließend Salat mit Thunfisch und Schafskäse auf dem Boot runden den Tag ab.
Das Wetter ist schön, blauer Himmel und Ostwind, etwas frisch, aber schön. Nach dem Frühstück Herrn Hoekstra angerufen, ja, kom mal. Um 11:00 Uhr machen wir an der Werft Wartena fest, Herr Hoekstra kommt, zieht die Klompen (Leder mit Gummisohle) aus – heutzutage trägt kaum noch ein Holländer Holzschuhe - und klettert auf Socken in den Motorraum. Einiges Gefummel, Auf- und Zu – Geschraube und: jetzt werkt et. Ja, Diesel ist dünner als Wasser, die Kupferdichtungen (Unterlegscheiben) müssen sich etwas auf die Stutzen anpassen, einreiben sozusagen. Hoekstra raus, Deckel zu, hartelijk bedankt und wir dampfen wieder ab, wieder zurück Richtung Princes-Margrit-Kanal, wieder durch die Gemeindebrücke von Warten. Der Brückenwärter hat sich dumm an uns verdient, vier Durchfahrten á 1,10 € Bruggeld, da wird die Gemeinde reich. Ansonsten werden die meisten Brücken kostenlos bedient, nur die unmittelbaren Stadt/Dorfdurchfahrten, die werden von den Gemeinden und nicht vom Rijkswaterstaat betrieben und da muß dann immer Brückengeld in einen vom Brückenwärter an einer Angel herabgelassenen Holzschuh geworfen werden.
Wir fahren weiter über Akkrum nach Terhorn, wo wir im mit Europamitteln erbauten „Haven vor klassieke Schepen“ fest machen. Unser Boot ist scheint’s klassisch genug und wir liegen schön und ruhig und genießen bei offenem Verdeck einen warmen Sommerabend – hatten wir bisher noch nicht.
Donnerstag, 17.06.2009
Früher hätten wir an diesem Tag freigehabt, heute haben wir sowieso frei.
Nachdem es am späten Abend gestern noch angefangen hat zu regnen, heute morgen „Friesenhimmel“, also blauer Himmel mit schnell ziehenden weißen Wolken und Wind, nachmittags zieht es sich mehr zu und wird grau und kühl,
Heute ruht die Schiffahrt – haben wir beschlossen - und was macht der Schiffer, wenn er nicht schifffährt? Er schaut sich andere Schiffe an. Hier in Terhorne gibt es einen großen Jachtmakler, der allein in einer überdachten Halle über 40 Schiffe liegen hat und bestimmt noch einmal 80 im eigenen Hafen. Wir sind fast den ganzen Tag dort und schauen Boote über Boote, denn eigentlich wollen wir unsere Adler verkaufen und etwas größeres uns zulegen. Alter Schifferspruch, jedes Schiff ist immer einen Meter zu kurz. Schau’n mer mal.
Freitag, 18.06.2009
Das Wetter ist nicht berühmt, kräftiger Wind aus Nordwest, Schauer, ab und zu Sonne. Gestern hat wie bestellt während unserer Schiffsbesichtigungen ein Kaufinteressent angerufen, der am Sonntag kommen und sich unser Boot anschauen will. Nach gemütlichem Frühstück machen wir uns ans Werk: Schiff putzen. Ich poliere die weißen Dächer auf Hochglanz und schrubbe das Teakdeck, das, wie es sich für ein Teakdeck gehört, silbergrau ist, wenn man es aber mit Prilwasser und einer Wurzelbürste und reichlich Wasser behandelt, wird das Grau ausgewaschen und der braune ursprüngliche Farbton kommt zum Vorschein, das Deck sieht fast wie neu aus. Im übrigen verdient sich eine ganze Industrie ihr Geld damit, Wundermittel für die Teakreinigung und –auffrischung zu verkaufen. Aber meine langjährigen Erfahrungen gebe ich hiermit preis: alles Humbug – ohne Schrubben geht nix und Pril oder ein anderes einfaches Spülmittel wirkt genau so wie all der teure Kram, der Mühelosigkeit mit Cleanern und Sealern und wer weiß was alles verspricht, aber keineswegs mühelos ist. Gilt übrigens auch für Gartenmöbel. Elke macht sich mit Möbelpolitur über den Mahagony-Innenausbau her und mit Chromputzmittel über alle Beschäge, Klinken, Lüftungsrosetten und was es noch alles schön glänzendes (nach dem Putzen) auf einem Schiff gibt. Die Mühe hat sich gelohnt, auch kritische Holländer bleiben am Steg stehen und loben das „mooi schep“, was bei dem vielen Holz aber doch sicher „veel werk“ sei, ich bestätige das voll bescheidenem Stolz und denke dabei, das die „älteren Herren im Keller“ eine größere Belastung sind. Ein Biertje am Nachmittag, ein kleiner Spaziergang an vielen anderen Schiffen vorbei in dem niedlich kleinen Terhorn mit einem Kamäleon – Dorf/Erlebnisland (geht zurück auf die Werke des erfolgreichsten, aus Terhorn stammenden niederländischen Kinderbuchschreibers) und anschließend Salat mit Thunfisch und Schafskäse auf dem Boot runden den Tag ab.
Gelesen und mitgeputzt und mitgefreut. Fritz vom rio Paraguay.
AntwortenLöschenBleibt nur zu hoffen, dass der potentielle Käufer den Blog nicht liest ;-)
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