Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Dienstag, 15. Juni 2010

Langes Etmal - ein Tag Pause



Montag, 14.06.2010
Burg - Wolfsburg

Normalerweise sind wir ja faule Schiffer, drei bis vier Stunden Fahrt, dann legen wir meist wieder an, heute haben wir eine lange Etappe (bei Seeleuten heißt das "Etmal") gemacht.
Von Burg fahren wir den Elbe-Havel-Kanal westwärts bis zu seinem Ende an der Schleuse Hohenwarthe, die uns 19 Meter nach oben befördert (obwohl wir in der "Talfahrt" sind)
weil's so imposant ist: wir ganz allein, Schleuse unten...
19 Meter und Millionen Liter später, wir, immer noch allein, oben

 und dann geht es über das Wasserstraßenkreuz Magdeburg mit einer Brücke über die 'Elbe (sh. Eintrag vom 13.Mai auf unserer Hinreise) und weiter auf dem Mittellandkanal, vorbei ohne Halt an Haldensleben bis nach Wolfsburg, das wir nach 88 KM und etwas über acht Stunden erreichen. Die Fahrt war ruhig, die Schleuse Hohenwarthe haben wir mit etwas Wartezeit in 50 Minuten überwunden, meistenteils hat die Sonne zwischen dicken weißen Wolken geschienen und ein mäßiger Westwind hat für angenehme Temperaturen knapp über 20 Grad gesorgt. Auf dem Mittellandkanal war relativ viel Verkehr mit Berufsschiffen, von denen uns einige bekannt vorkamen von unserer Hinfahrt, andere, weil uns ihre Namen an Bekannte erinnerten.

Dem Kapitän gings gut, weil heute die Kapitänin längerer Strecken das Steuer übernommen hat, und er sich auf dem Vordeck die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und den Vögeln lauschen konnte (auf dem Vordeck sind die Motorengeräusche nämlich kaum zu hören).

Dienstag, 15.06.2010
Wolfsburg Liegetag

Heute sind wir nicht aus Vergnügungssucht nicht weitergefahren, nicht, weil wir endlich mal VW's Autostadt besichtigen wollten, auch nicht weil wir uns über das 1:1 der Italiener oder das 2:1 der Holländer Gedanken machen wollten. Beide Spiele haben wir nicht gesehen - nicht nur weil wir nicht so fußballbegeistert sind, sondern auch, weil unser toller Fernseher nix empfängt (siehe Eintrag vom 09.05). Eine in Brandenburg bei Tchibo erworbene Universal-Fernbedienung hat unser komplett Un-universaler Fernseher nicht akzeptiert, so wissen wir immer noch nicht, ob unsere Antenne versagt, oder ohne Fernbedienung das Gerät nicht zu programmieren ist.
Also wegen all dieser Dinge sind wir nicht nicht weitergefahren, sondern, weil sich vor ein paar Tagen ein Kaufinteressent für unser Schiff gemeldet hat, der in der Nähe Wolfsburgs wohnt. Die intensiven Verfolger unseres Blogs wissen, daß wir unser Schiff verkaufen wollen, weil, naja, weil eben ein Schiff immer einen Meter zu kurz ist und wir ein größeres Boot anstreben. Er kam und hat sich unsere "Adler 34" von Storebro angeschaut und wir werden sehen.
Wetter war schön, wenige Wolken, angenehme Temperaturen, frischer Wind, aber nicht zu kühl.
Zu bemerken ist noch, daß ich zwei 5-Liter Kanister Öl für unsere durstigen Herren im Keller (zu denen wir nach einer von Elke ausgegebenen Devise immer nett sind) per Fahrrad beim Baumarkt besorgt habe und dabei mich mit meinem handgemachten Rennrad von Bridgestone für 10 € wohl etwas zu scharf in die Kurve gelegt habe. Aber keine Sorge - die aseptische Wirkung von Lidl's Chianti ist bekannt.

1 Kommentar:

  1. ... und das Rad haste gleich liegen gelassen, weil doch so fragil? Gute Besserung.
    Und viel Erfolg beim Verkaufsgespräch. ToiToiToi.

    Ja, Meggy (Meggie) wird es freuen, dass Ihr an sie denkt. Ich freue mich auch darüber.

    Ja und das Foto von der riesigen Schleusenkammer beeindruckt mich immer noch. Ich habe die ja auch durchfahren, Bergfahrt allerdings.
    Ja, diese Sparschleude ist wahrlich ein technisches "Wunderwerk".

    Also dann, genug geruht, nach dem WM-Spiel heute gehts dann weiter, oder?
    Fritz grüßt herzlich

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