Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Samstag, 12. Juni 2010

See-Tage


Donnerstag, 10.06.2010
Ketzin - Plauer See(Brandenburg)


Morgens hat es etwas gegrummelt und dann kräftig geregnet. Gut, daß ich abends das Verdeck doch noch zugemacht habe trotz Sternenhimmel. Aber bei der Fortpflanzung ist die Natur erfinderisch, die Pappelsamen wurden vom Regen mitnichten weggespült, sondern ballen sich zusammen und kleben nur umso fester an Dach, Fenstern, Tauen.
Ansonsten hat der Regen auch die Temperaturen unbeeindruckt gelassen, es bleibt warm, was sage ich - heiß. Aber wir wollten es ja so.
Havelidylle fern...

und nah

Wir brechen auf und haben beschlossen, in Brandenburg nicht festzumachen
Brandenburger Strandidylle

 - ham 'wer ja schon besichtigt - sondern in der Hoffnung auf etwas kühle Brise im Plauer See bei unserem heißgeliebten, sagenumwobenen Kirchmöser (...spiegelt die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre wider: http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchm%C3%B6ser).


In der Tat haben wir dort wieder einen schönen Liegeplatz in der ersten Reihe mit herrlichem Seeblick, der Wind hält sich leider in Grenzen - es ist wirklich heiß - aber trägt dafür unsere schneeweißen Wunderwerke der Natur herbei - Pappelsamen. Gegen die Hitze gibt es ein probates Mittel, die Badeleiter an der Badeplattform. (für Nicht-Schiffer: am Heck des Schiffes angebrachte Plattform mit einer Klappleiter, die,  man ahnt es bei dem Namen, bestens für Abstiege ins kühle Naß geeignet ist. Und natürlich - fast wichtiger - auch die Rückkehr an Bord ermöglicht. Ansonsten nutzen wir die Badeplattform hauptsächlich als Fahrradtransportmittel.)

Und das Wasser des haveldurchflossenen Sees ist erfrischend kühl und sauber.
Ja und dann erleben wir mal wieder, daß man sich als Schiffer immer mal wieder trifft und, daß die Welt ein Dorf ist. Ein Boot und seine Besatzung, das wir in fernen regnerischen kalten Tagen (die wir trotz Affenhitze gerne missen) auf der Hinfahrt zuletzt in Wolfsburg getroffen haben, macht ebenfalls an unserm Steg fest und wir stellen fest, daß wir uns sogar noch aus fernen Berufszeiten kennen. Das war natürlich einen längeren gemeinsamen Abend im "Zum Fischerufer" direkt bei unserem Steg wert.




Freitag, 11.06.2010
Kirchmöser Liegetag


Sobald kommen wir ja nicht mehr auf unserer weiteren Rückfahrt an klaren Seen vorbei oder durch sie hindurch, daher bleiben wir bei weiter heißem Wetter, heute ab und an unterbrochen durch einen Gewitterschauer und mit heiß ersehntem kühlendem Wind, am Plauer See und tun das, was wir am liebsten tun...nix.
Und abends noch mit den Bootsnachbarn ein Abschiedsbier mit Diskussionen über ex-Berufsthemen. Diese Themen, so nah.. und doch so fern. Machen uns mal wieder unseren glücklichen Stand deutlich, frei von lohnabhängigem Zeitdruck sich der Schifferei widmen zu können.

Samstag,12.06.2010
Kirchmöser Liegetag

Man darf's ja gar nicht laut sagen: wir sind nicht traurig, daß es heute bedeckt ist und auch ab und an etwas regnet, angenehme 20 ° sind eine Labsal nach einigen sehr heißen Tagen. Und morgen solls auch wieder sonnig und trocken werden. Da wollen wir wirklich nicht meckern.
Und da das Schifffahren nicht nur wegen der drei f so anstrengend ist, legen wir noch einen "Ruhetag" hier am Plauer See ein und beobachten die Segelregatten, die unser gastgebender Verein heute für die verschiedensten Bootsklassen durchführt. Ein Meer von Segeln über dem See.

2 Kommentare:

  1. Die Hitze ist heute wieder vorbei. Nun aber bitte keine Klagen über den neuerlichen Kälteeinbruch.
    Schön die Fotos, Text gefällt mir. Weiterhin gute Heimreise.
    Fritz

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  2. Versprochen, es wird nicht gejammert...aber manchmal hätt's heut' wärmer sein können. Ansonsten, wer wird nicht gern gelobt :)

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