Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Mittwoch, 2. Juni 2010

Storkower und Teupitzer Gewässer -

Donnerstag, 27.05.2010

Berlin-Schmöckwitz - Senzig/Krüpelsee


Mit Schmöckwitz verlassen wir Berlin, um uns nun etwas Dahme-Aufwärts weiter nach Südosten zu begeben und die Storkower und anschließend die Teupitzer Gewässer zu erkunden. Nach zwei halbwegs schönen Tagen in Schmöckwitz ist es wieder grau, aber noch einigermaßen warm und trocken. Vorbei an Königswusterhausen (letzte S-Bahn-Station von Berlin aus) wollten wir durch die Neue Mühlenschleuse der Dahme folgen, die sich dann immer wieder seenmäßig ausbreitet. (oder mit drei eee? seeenmäßig? nee, bleiben wir bei zwei ee).
Ham wer dann auch gemacht, doch vorher - ungewollt - testen wir den Tiefgang unserer Yacht und legen den Mast, um durch eine unerwartet niedrige Brücke und eine flaches und völlig verkrautetes Gewässer vor einer Schleuse zu landen. Der Kapitän - vor kurzem noch von Mitreisenden ob seiner von ihm als selbstverständlich bezeichneten Fähigkeit gelobt, Karten gegen die Fahrtrichung genordet natürlich seitenrichtig lesen zu können (also was auf der Karte als links gezeichnet ist, ist in der Wirklichkeit rechts, weil die Karte nach Norden ausgerichtet ist, die Fahrt aber nach Süden geht) - hat links und rechts verwechselt, und hat durch den angeblich größten Binnenhafen Brandenburgs und den zweitgrößten der neuen Länder den Stadtgraben in die Innenstadt Königswusterhausens befahren und die Bedenken der besten aller Ehefrauen über total flaches Fahrwasser, etc. als lächerlich besorgt zurückgewiesen. Um es kurz zu machen - wir sind heil hin und her gekommen - aber selbstverständlich traf den Kapitän keine Schuld, war doch die Karte genau so wie er gefahren ist und die Hinweise zur Stadtschleuse völlig mißverständlich aufgestellt.
Der Binnenhafen Königswusterhausen

Wie dem auch sei, zurück durch den Hafen, die Neue Mühlenschleuse, die schmale Staabe mit beneidenswerten Wassergründstücken (wie fast überall auf unserer Fahrt durch die gar nicht oft genug als besonders schön zu benennenden Gewässer Berlins und Umgebung), den Krimnicksee in den Krüpelsee, wo wir an der Seebrücke Senzig für die Nacht festmachen.
Sonnenuntergang am Krüpelsee
Seriöse und weniger seriöse Touristen auf der Seeterrasse Senzig


Freitag, 28.05.2010
Senzig/Krüpelsee - Storkow/Brandenburg, großer Storkower See


Wie lange blühen dieses Jahr die Kastanien?

Einsame Natur auf dem Wege nach Storkow

Der schöne Große Storkower See und das häßliche Wetter 2010




Samstag,29.05.2010
Storkow, Liegetag


Wetter, heute mal sonnig, daher bleiben wir liegen am Steg des Ruderclub Storkow mit herrlichem Blick auf den See.
Geht doch


Sonntag, 30.05.2010
Storkow - Bad Saarow, Scharmützelsee

Das Wetter - es war ja anderthalb Tage schön - nach nächtlichem Regen wieder grau, aber nicht mehr so kalt. Kräftiger Wind und wir schippern in eindreiviertel Stunden mit einer Selbstbedienungsschleuse in Wendisch-Rietz

über den mehr als 10 KM langen Scharmützelsee nach Bad Saarow. Kaum haben wir bei kräftigem Wind angelegt, gibt's ein kräftiges Gewitter, danach wird es noch warm und freundlich und wir machen einen ausgiebigen Spaziergang.


Steife Brise auf dem Scharmützelsee und wir allein auf ihm
Schmale "Fließe" mit unberührter Natur zwischen den Seen
Völlig unbekannte Kurgäste in Bad Saarow vor dem Scharmützelsee und nicht etwas Max Schmeling und Anny Ondra, die hier geheiratet haben. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Bundesarchiv_Bild_102-14813,_Brautpaar_Max_Schmeling_und_Anny_Ondra.jpg&filetimestamp=20081209145328

Montag, 31.05.2010
Bad Saarow - Storkow


Ein grauer kalter Tag führt uns zurück nach Storkow, der Mai vertut auch seine letzte Chance, uns etwas milde zu stimmen. Schade, weil der Scharmützelsee wunderbare Landschaft bietet, mal unberührtes Ufer, mal altes Seehotel, dann wieder Campingplätze und Badestellen. Wir machen wieder fest vor dem schön restaurierten Clubhaus des Storkower Rudervereins.

Dienstag, 01.06.2010
Storkow, Liegetag

Auch der Juni fängt bescheiden an, die Nacht schon und dann fast den ganzen Tag Nieselregen, unser elektrischer Freund muß wieder die meiste Zeit herhalten, damit wir warme Füße haben.

 


Mittwoch, 02.06.2010
Storkow - Teupitz

Heute - so verspricht das stets aufgeräumte Radio Brandenburg - heute soll das Wetter aber besser werden und morgen dann so richtig. Also, heute hat es nicht so recht geklappt. 12° sind dem meist doch still sitzenden Schiffer trotz Socken und dickem Pullover (hallo! wir haben Juni!) etwas kalt. Das trübt die wunderbare Fahrt nach Teupitz von viereinhalb Stunden und rund 25 Kilometern durch zwei Schleusen, stille Fließe, große und kleine Seen.
Teupitz, ein kleines Örtchen am gleichnamigen See hat schon bessere Tage gesehen, vor dem Krieg und auch nach der Wende, aber das Schloßhotel -einst Stasi-Bonzen-Refugium und vom gemeinen Volk abgeschottet, dann Hotel, ist heute wieder nicht mehr zugänglich. Große Pläne mit dem Schloß sind durch den plötzlichen Tod des Investors und seinen weniger interessierten Erben zum Erliegen gekommen. Das Anwesen wurde privat verkauft, an wen und wie und was, war den düsteren Reden einiger Ortskundiger nicht mehr so genau zu entlocken, jedenfalls tote Hose in Teupitz
trotz einiger hübscher Privathäuser am See, einem Dorfplatz mit Linden am Kriegerdenkmal von 1870 und einer alten brandenburgischen Kirche aus dem 13.Jahrhundert.



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