Berichte von Till Friedrich mit etwas Rücksicht auf nicht mit der Sportschifffahrt Vertraute. Kenntnisreichere Leser mögen über einige Erläuterungen auf Klippschul-Niveau für Nicht-Schiffer hinwegsehen.

Donnerstag, 3. Juni 2010

Leute! Die Sonne scheint- und es ist warm




Mit einem blog halst man sich ja was auf, trotz Regenwetter und nach dem Kommando "Leinen fest" Kojensitzen - was soll man sonst tun, außer mit Regenjacke und Fleecepullover angetan nach dem Bäcker suchen, also trotz Kojensitzen bin ich mal wieder kräftig im Hintertreffen. Deswegen erst mal das wichtigste:
Der 3.Juni wird in Brandenburg und Berlin als der Tag in die Geschichte des Jahres 2010 eingehen, an dem die warme Jahreszeit begann. (Hoffentlich bleibts jetzt eine Weile so), mehr demnächst, der Akku des Laptops gibt schon den Geist auf...

Donnerstag, 03.06.2010
Teupitz - Zernsdorfer Lanke /Kablow-Ziegelei

Wetter - wie gesagt- gestern abend zeigt sich, schon nach Sonnenuntergang ein größer werdender Streifen hellen Himmels mit Abendrot, heute morgen scheint früh schon die Sonne, dann kommt noch mal ein breiter grauer Streifen, der bis Mittag verschwunden ist und kein Regen mehr und kein kalt mehr.
Wir brechen auf vom Teupitzer See, dem südöstlichsten Ort unserer Tour, weiter ginge es von hier aus auch nicht, der Teupitzer See ist sozusagen Kopfstation. Wir könnten jetzt nach 12 Kilometer noch einen Schlenker nach Süden machen, weiter die Dahme aufwärts, aber auch das wäre eine Sackgasse. Wir könnten auch nach einem Stück zurück Richtung Berlin in die Spree-Oder-Wasserstraße gelangen und dann schließlich in die Oder, aber das stand sowieso nicht auf unserem Plan und hätten wir jetzt wegen des Oder-Hochwassers auch vergessen können.
Aber , liebe besorgt Interessierte unter den LeserInnen, ansonsten merken wir von dem Oder Hochwasser hier nichts, die hiesigen Gewässer sind durch Schleusen von der Oder abgeschottet. In Ansehung des Wetters der letzten drei Tage haben wir aber ein gutes Verständnis für anschwellende Gewässer.

Ab jetzt also fahren wir langsam wieder heimwärts. Heute zurück bis zum Krüpelsee, legen kurz an der Seeterrasse an und geben den Schlüssel zurück, was wir bei unserer Übernachtung hier vor einer Woche (sh. 27.05.) vergessen haben. Hier gibt's für Elke endlich eine Curry-Wurst, die ja eigentlich in Berlin fällig gewesen wäre, aber irgendwie ist's nicht dazu gekommen.

Dann machen wir noch einen Abstecher vom Krüpelsee in einen Seitenarm, die Zernsdorfer Lanke, an derem nördlichen Ende der Kapitäns-Klub wunderbar unter hohen Bäumen liegt.

Dort werden wir mit freundlichen Hallo und Handschlag wie lang erwartete Gäste begrüßt. Betrieben wird der Kapitäns-Klub vom multitalentierten Ehepaar Gisder, Gastronomie mit Biergarten, Sauna, Gästekojen, Veranstaltungen, Physiotherapie u.v.m. (siehe http://www.gt-worldwide.com/487.html)

Eigentlich haben sie nur am Wochende auf - Boote sind aber immer willkommen - und gerade heute haben beide eigentlich Termine, aber ruckzuck haben sie sich was überlegt und wir bekommen am Abend noch einen herrlichen rheinischen Sauerbraten nebst anregender Unterhaltung mit dem Hausherrn, der von und über alles etwas weiß. (im Gegensatz zu mir, wie die geneigten Leser wissen). Für Berliner auch ein schöner Ausflugstipp - mit der S-Bahn bis Königswusterhausen, dann z.B. mit dem Fahrrad weiter oder (wie wär's, Fritz) mit einem geliehenen Boot (Bootsverleih Rübezahl ist mir z.B. wegen des so aussehenden Besitzers aufgefallen). Übernachten kann man da auch. 

Freitag, 04.06.2010
Zernsdorfer Lanke - Zeuthen

Hurra, es bleibt schön, strahlender Sonnenschein und Liegeplatz mit bester Aussicht.


Samstag, 05.06.2010
Zeuthen - Liegetag

Weiter herrliches Wetter, wir bleiben liegen und gönnen uns einen Ruhetag - haben wir uns ja nach unseren anstrengenden Tätigkeiten verdient - mit Schauen auf den bunten Bootsverkehr Berliner und anderer Ausflügler und mit kräftigem Schaukeln mit den von jenen erzeugten Wellen. Wir sind ja seefest.

Morgendämmerung - noch rührt sich kein Bootsfahrer

Sonntag, 06.06.2010
Zeuthen - Köpenick

Heute kommen wir schon ins Schwitzen, lassen einen Teil unseres Verdecks aufgespannt zum Sonnenschutz und stürzen uns ins Berliner Bootsgetümmel. Nach knapp zwei Stunden haben wir Dahme-aufwärts Köpenick erreicht, den zunächst angestrebten Liegeplatz direkt gegenüber dem Schloß geben wir nach schwierigem Anlegemanöver wegen zu großer Schaukelei wieder auf, ganz Berlin - so scheint es - ist heute per Boot unterwegs und das verursacht ordentlichen und nicht abreißenden Wellenschlag.
Nicht alle Boote sind schön - aber manche haben Humor

Wir fahren um die Altstadt herum, biegen dabei östlich in die Spree und machen beim Bootsverleih an der Gaststätte "Zum Waschhaus" fest. Vetter Wolfgang und seine Frau nehmen nach anstrengendem Golftag wie wir beide nach anstrengender Rentnerschifffahrt den halbwegs kühlen (Sonnenschirmschatten und kühle Brise von der Spree) Biergarten des "Waschhauses" dankbar in Anspruch. Fast überflüssig zu sagen, daß auch hier kräftig Wellen geschlagen wird vom Verkehr zum Müggelsee oder von demselben. Aber unser Schiff schaukelt am Steg ohne uns und unser Biergarten schaukelt nicht.

1 Kommentar:

  1. Lieber Till, ich kann das alles supergut nachvollziehen. Ich kenne die Strecken, weil ich diese auch schon mal befahren bin.
    Du beschreibst diese kräftige Schaukelei sehr gut. Bei schönem Wetter sind alle unterwegs. Und ich bekomme kein Mietboot.
    Die Nachfrage ist groß, aber das sind Wetter-Schiffer. Ich werde mir demnächst mal wieder ein Solarboot in Köpenick mieten.
    Ich war eine Woche außerhalb Berlins (Köln und Hannover) tätig.
    Ich lese Eure Erlebnisse mit großem Vergnügen.
    Möge auch die Wärme erhalten bleiben.
    F.

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